Krefeld KöPa-Streit: CDU wundert sich über Wilfrid Fabels Zahlenspiele
Krefeld · Wilfrid Fabel hat am Freitag bestätigt, dass der Aufsichtsrat der Seidenweberhaus GmbH im Streit um einen neuen Mietvertrag für den Königpalast von den Krefeld Pinguinen eine Gesamtsumme von 450 000 Euro per anno fordere.
"Eigentlich war darüber ja Schweigepflicht verhängt worden, aber mit Stillschweigen kann man keine Politik machen", begründete der ehemalige CDU-Fraktionschef diesen Schritt. Nach RP-Informationen setzen sich die genannten Zahlen wohl aus 330 000 Euro Miete sowie Anteilen von jeweils 60 000 Euro am Ticketing und Werbeeinnahmen in der Halle zusammen.
Bei Krefelds CDU-Fraktion herrschte Freitag kollektives Achselzucken. "Ich weiß nicht, wo Herr Fabel diese Zahlen her hat", sagte Fraktionsvorsitzender Philibert Reuters. "Diese Informationen haben nichts mit der Realität zu tun." Er wolle sich nicht weiter dazu äußern: "Das ist nicht-öffentlich."
Reuters hofft, dass sich die GmbHs einigen: "Ich wünsche mir, dass wir eine für beide Seiten verträgliche Lösung finden. Die Pinguine sind ein Highlight unserer Stadt."
Die Zeit, eine Einigung zu erzielen, wird immer knapper. Bis zum 15. Februar müssen die Pinguine bei der Deutschen Eishockey-Liga ihren Lizenzantrag für die Saison 2015/16 abgeben und eine Kaution von 100 000 Euro hinterlegen. Das geht nur, wenn die Pinguine bis dahin den neuen Mietvertrag für die Nutzung des Königpalastes nachweisen können.
Anfang der kommenden Woche tagt der Aufsichtsrat der Seidenweberhaus GmbH erneut. "Ich hoffe, dass dann ein entsprechender Beschluss verabschiedet wird und Herr Keusch (Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH, die Red.) den Vertrag unterzeichnen kann", sagte Reuters, der betonte, dass dies unabhängig von einem Votum des Stadtrates erfolgen könne. "Der Rat kann allerdings die Mitglieder des Aufsichtsrates anweisen, was zu tun ist."
Dies müsste dann im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung am Donnerstag, 5. Februar, geschehen. Dort ist allerdings kein solcher Tagesordnungspunkt vorgesehen, wie aus der Einladung hervorgeht. Die UWG-Fraktion teilte dazu gestern mit, dass sie einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag gestellt habe, der noch in die Tagesordnung aufgenommen werden soll.
Zudem hatte die UWG für den öffentlichen Teil einen Antrag zur Aufrechterhaltung des DEL-Standortes Krefeld gestellt. Die Fraktion der Piraten beantragte wiederum jetzt, diesen Antrag von der Tagesordnung zu nehmen. Stattdessen solle der Sportausschuss der Stadt ein langfristiges Konzept entwickeln, das danach erst der Rat beschließen könne.
Wörtlich heißt es: "Dem Antrag der Ratsgruppe UWG entbehrt es an kurz-, mittel- und langfristig sportlich sowie wirtschaftlich tragfähigen Lösungsansätzen. Er stellt stattdessen eine nicht hinnehmbare Verknüpfung zwischen Profi-Sport und desaströs wirtschaftenden Unternehmungen her."