Krefeld Pinguine Hagers Höhenflug

Der 19-jährige Stürmer der Krefeld Pinguine gehört nach wie vor zum Aufgebot der Deutschen Eishockey-Nationalmannschaft für die WM in Kanada. Boris Blank ein Kandidat für die russische Eliteliga.

Eishockey Klar, dass Patrick Hager gestern Abend gerne mit den Pinguinen im zweiten Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft auf dem Eis gestanden hätte. Trotzdem ist die Welt für den 19-jährigen Stürmer mehr als in Ordnung. Denn er kann sich sogar noch Hoffungen machen, an der Weltmeisterschaft in Kanada (ab 2. Mai) teilzunehmen.

Neun DEL-Treffer

"Mit so einem tollen Saisonverlauf habe ich wirklich nicht gerechnet", sagte Hager gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. In der Tat befindet sich der Youngster auf einem Höhenflug. Bei den Pinguinen erarbeitete er sich im letzten Herbst mit großem Einsatzwillen das Vertrauen von Trainer Jiri Ehrenberger und mauserte sich in der zweiten Saisonhälfte zum Stammspieler der zweiten Reihe. Seine neun Treffer im ersten DEL-Jahr sprechen für sich.

Internationale Erfahrung sammelte Hager bereits im Nachwuchsbereich. Mit der U18 und der U20 nahm er bei Weltmeisterschaften teil. Daher ist es kein Wunder, dass ihn Bundestrainer Uwe Krupp Ende März zum ersten Vorbereitungs-Lehrgang des A-Teams einlud. Dabei knüpfte der Rechtsaußen nahtlos an seine guten Leistungen in der DEL an und wurde für die beiden Test-Länderspiele gegen Finnland in Regensburg und München nominiert. Sein Debüt im Nationaldress mit der Nummer 50 bestritt er in der vierten Reihe an der Seite von Felix Schütz und Christoph Melischko (beide ERC Ingolstadt). "Das Tempo ist noch höher als in der DEL", sagt Hager, der sich auch nach einer kraftraubenden Saison noch fit fühlt. Und wie sieht es mit der WM in Kanada aus? "So lange ich noch bei der Vorbereitung dabei bin, habe ich eine Chance. Ich werde weiter mein Bestes geben. Aber es wird schwer. Es kommen ja noch viele starke Spieler aus Berlin und Köln dazu", erklärt der Rosenheimer. Dass er ab heute auch beim zweiten Teil der WM-Vorbereitung mit den beiden Testspielen gegen Weißrussland in Dresden und Crimmitschau zum Kader gehört, ist schon eine Sensation. Und sollte es mit dem Tripp nach Kanada nicht klappen, dürfte er spätestens 2010 bei der WM in Deutschland eine feste Größe im Team sein.

Von seinem neuen Trainer in Krefeld hat Hager bisher nur aus dem Internet erfahren, freut sich aber, dass Igor Pavlov junge Spieler nicht auf der Bank schmoren lassen will. Darum muss sich Hagers Mannschaftskamerad Boris Blank keine Sorgen machen, der nach seiner starken Saison sogar ein Kandidat für die russische Eliteliga ist. Jedenfalls bekam Blank kürzlich einen Anruf von Spielervermittler Andrej Trefilov. "Er hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, mit einem kasachischen Pass in Russland zu spielen. Wenn ich 500 000 Dollar verdienen kann, bestimmt. Aber ich habe ja gerade in Krefeld für drei Jahre verlängert. Wenn ein Angebot käme, müssten die Vereine das regeln. Aber bisher habe ich nichts mehr von Trefilov gehört", sagte Blank gestern der RP.

(RP)
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