Krefeld Pinguine Großer Zahltag für Pinguine?

Wenn morgen Abend die Kölner Haie im König-Palast gastieren, könnten die Ränge endlich mal wieder zufriedenstellend gefüllt sein. Trainer Adduono nahm gestern Try-out-Stürmer Trukhno genau unter die Lupe.

Eishockey Als die meisten Spieler der Krefeld Pinguine gestern nach dem Training das Eis im König-Palast verlassen hatten, nahm Rick Adduono den Try-out-Stürmer Vyacheslav Trukhno noch intensiv unter die Lupe. Zweikämpfe an der Bande gegen Sinan Akdag, kurze Sprints und Torschussübungen der verschiedensten Art — hinterher war der 23-jährige Russe ziemlich platt.

Pavlov: Verstärkung für Krefeld

Beim Mannschafts-Training hinterließ der Linksaußen einen guten Eindruck. Besonders läuferisch und technisch wusste er zu gefallen. Einigermaßen fit scheint er zu sein. Schließlich absolvierte er das Sommertraining in Russland unter Igor Pavlov. Allerdings ist Trukhno diese Saison noch ohne Spielpraxis. Die Informationen, die den Pinguinen über den Junioren-Nationalspieler vorliegen, sind durchweg positiv.

Laut Pavlov hat er einen guten Charakter und wäre eine Verstärkung für die Pinguine. In Amerika, wo der Spieler insgesamt fünf Jahre aktiv war, gilt er als großes Talent, das allerdings seine Qualitäten im Wettkampf nicht immer aufblitzen lässt. Adduono will erst nach der Deutschland-Cup-Pause entscheiden, ob er Trukhno gerne verpflichten würde. Doch nächste Woche trainieren die Pinguine von Montag bis Samstag nicht.

Egal, wie der Spieler heißt, es muss so schnell wie möglich ein zwölfter Stürmer her, damit sich die vierte Reihe einspielen kann. Auf Dauer werden die Pinguine mit drei oder teilweise zweieinhalb Angriffsreihen die Play-offs nur schwer erreichen können. Und wenn Justin Kelly und Marwin Tepper noch öfter auf der Bank versauern sollten, dürfte das der guten Stimmung im Team nicht gerade dienlich sein.

"Ich weiß nicht, was ich hier noch soll. Ich wäre besser zu einem Verein gegangen, wo ich mehr spielen kann", schimpfte Tepper gestern nach dem Training und macht keinen Hehl draus, dass er über einen Abschied nachdenkt. Kelly war gestern nicht auf dem Eis. Er erhielt wegen seiner Leistenbeschwerden eine Pause.

Morgen im Heimspiel gegen die Kölner Haie will der Stürmer auf jeden Fall auflaufen. Die Pinguine hoffen auf einen großen Zahltag. Der bisherige Saison-Zuschauer-Rekord (6011) beim Heimspiel gegen die DEG könnte geknackt werden, zumal freitags sowieso schon mehr Fans kommen als an anderen Spieltagen.

Und die letzten beiden Begegnungen auf eigenem Eis gegen Wolfsburg und Hannover waren von hohem Unterhaltungswert. Bis gestern Abend waren die Hälfte der 8000 Tickets verkauft. "Das heutige Spiel hätte viel mehr Zuschauer verdient gehabt. Ich hoffe, Freitag beim Spiel gegen Köln ist in Krefeld die Hütte voll", sagte Gernot Tripcke am Montag nach dem Sieg der Pinguine über den Deutschen Meister.

Vor dem Match gegen die Niedersachsen hatte der DEL-Chef beim Treffen mit den KEV-Fans Rede und Antwort gestanden. Den Zuschauer-Rückgang an einigen DEL-Standorten begründet er damit, dass die Neugier der Fans an den neuen Groß-Arenen nachgelassen habe.

(RP)
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