Rückreise am Donnerstag Frust im Deutschen Haus ertränkt

So niedergeschlagen und enttäuscht habe ich Daniel Pietta noch nie erlebt. Ich freue mich darüber, dass ich mir drei Original-Spielpucks besorgen konnte. Die konnte man nicht kaufen.

 Betreuer Christian Menningen und Ex-Pinguin Daniel Pietta beim gemeinsamen Erinnerungsfoto von den Olympischen Spielen in China.

Betreuer Christian Menningen und Ex-Pinguin Daniel Pietta beim gemeinsamen Erinnerungsfoto von den Olympischen Spielen in China.

Foto: Menningen/menningen

Am Abend vor der Abreise von den Olympischen Spielen aus China berichtet der Betreuer der Nationalmannschaft Christian Menningen von der Stimmung in der Kabine nach dem Turnieraus gegen die Slowakei und fasst seine Eindrücke von Olympia  zusammen, bevor es wieder in die Heimat geht.

„Nach der Niederlage war es in der Kabine sehr still, es herrschte bei allen Beteiligten großer Frust. Alle waren total enttäuscht. Bei Daniel Pietta saß der Stachel besonders tief. Er war 15 Jahre Spieler bei den Pinguinen, wo ich Mannschaftsbetreuer war. Ich habe Vieles mit ihm erlebt, auch sportliche Enttäuschungen, wie das Ausscheiden in den Play-offs. Aber so enttäuscht und niedergeschlagen wie jetzt habe ich Daniel noch nie erlebt.

Etwa 90 Minuten nach der Niederlage gegen die Slowakei hat die Mannschaft die Kabine verlassen und ihren Frust im Olympischen Dorf im Deutschen Haus ertränkt. Wir haben dann die Kabine aufgeräumt und sind zum Hotel gefahren. Mittwoch haben wir uns um 15 Uhr nochmal in der Kabine getroffen. Hier war dann die Stimmung schon etwas besser. Ich hörte dann immer wieder den Satz „bei der WM greifen wir wieder an“. Die Spieler haben ihre Taschen gepackt und wir haben alle anderen Materialen auf neun Paletten verstaut. Diese Sachen gehen am 21. 2. per Luftfracht nach Deutschland.

Wir fliegen Donnerstag um 12.10 Uhr mit der Lufthansa nach Frankfurt  und sollen dort gegen 15.30 Uhr landen. Ich fahre dann mit einem Mietwagen zu mir nach Hause (Neuss) und freue mich darauf, meine Frau wieder zu sehen. Ein paar Souvenirs habe ich auch eingekauft. Besonders freue mich darüber, dass ich mir drei Original-Spielpucks besorgen konnte. Die gibt es nirgendwo zu kaufen. Leider konnten wir nicht zu anderen Veranstaltungen. Ein paar Eishockeyspiele habe ich mir noch teilweise angesehen. Den Slowaken traue ich noch einiges zu. Sie haben den Spirit und das unbedingte Verlangen etwas zu erreichen, wie wir es 2018 hatten. Ich wäre gerne ein paar Tage später nach Hause gekommen, wenn wir auch etwas erreicht hätten.

Olympia war eine große Veranstaltung. Es war sehr interessant und ich war auch mal in China, das kann mir keiner mehr nehmen. Es war eine Supererfahrung, auch die Menschen hier kennengelernt zu haben, obwohl sie in Schutzanzügen rumliefen. Vielleicht bin ich ja in vier Jahren noch mal bei Olympia dabei und dann ist hoffentlich alles lockerer. Ab Freitag konzentriere ich mich wieder auf meine Arbeit bei den Pinguinen. Ich will dann gleich einen PCR-Test machen, damit ich  in die Kabine kann. Arturs Kulda werde ich sicher schon am Wochenende treffen. Lettland ist schon heute abgeflogen. Dänemark mit Jesper Jensen Abo, macht sich auch morgen auf die Heimreise.“

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