Krefeld Pinguine Fans peitschen Pinguine an die Spitze

Del · Die Krefelder gewannen Sonntagabend gegen den Deutschen Meister Eisbären Berlin ihr letztes Heimspiel des Jahres und eroberten sich in der DEL die Tabellenführung. Boris Bank sorgte für den vielumjubelten Siegtreffer.

 Das ist der Siegterffer. Boris Blank täuscht erst einen Schuss in die linke Ecke an, lupfte den Puck dann aber herrlich mit der Rückhand in die rechte Ecke.

Das ist der Siegterffer. Boris Blank täuscht erst einen Schuss in die linke Ecke an, lupfte den Puck dann aber herrlich mit der Rückhand in die rechte Ecke.

Foto: TL

Das Krefelder Eishockey-Märchen erlebte gestern Abend sein bisher schönstes Kapitel. Die Pinguine zündeten vor ausverkauftem Haus einen frühen Silvester-Kracher und schossen sich mit einem 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen an die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey-Liga. Nach einem packenden und in der Schlussphase hochdramatischen Match verwandelte sich der König-Palast in ein Tollhaus.

Die KEV-Fans, die ihre Mannschaft ab dem zweiten Drittel förmlich zum Sieg peitschten, stimmten Jubelarien an, die an die glänzenden Play-off-Zeiten der Schwarz-Gelben erinnerten. Selbst Trainer Rick Adduono musste nach der Ehrenrunde seiner Spieler aufs Eis. "Ich danke den besten Fans", rief der Kanadier den Anhängern zu.

Die Stimmung kannte bereits vor dem ersten Bully keine Grenzen. Nach den beiden eindrucksvollen Derbysiegen in Köln und Düsseldorf waren die KEV-Fans in bester Feierlaune, begrüßten ihre Lieblinge lautstark und waren begeistert, dass die Pinguine in Bestbesetzung antreten konnten. Doch den Cracks schien die tolle Atmosphäre zunächst gar nicht zu bekommen. Sie taten sich nach fünf Minuten selbst in Überzahl sehr schwer, die ersatzgeschwächten Gäste unter Druck zu setzen. Dagegen schlugen die Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis sofort zu und gingendurch Tyson Mullock in Führung.

Die Schlüsselszene des ersten Drittels sorgte dann dafür, dass die Krefelder noch rechtzeitig ins Spiel fanden. Tallackson zog bei einem Bandencheck gegen Daniel Pietta zusätzlich seinen Schläger hoch und verletzte den Krefelder Center böse am lingen Auge. Damit war für den Berliner Stürmer das Match zu Ende. Zunächst lief bei der fünfminütigen Überzahl nicht viel zusammen. Doch dann schlug der mitaufgerückte Richard Pavlikovsky zu und traf aus kurzer Distanz über Torwart Zepps Schulter in die Maschen.

Der Ausgleich gab den Pinguine mächtig Auftrieb, die im Mitteldrittel das Heft in die Hand nahmen. Doch der erhoffte Führungstreffer fiel auch in Überzahl nicht. Stattdessen gelang Olver bei einem Break das 2:1 für die Eisbären. Das hinderte die KEV-Fans nur kurz daran, ihr Team weiter super zu unterstützen. Den verdienten Lohn ernteten sie im Schlussdrittel, als die Pinguine durch die Treffer von Adam Courchaine und Martin Schymainski erstmals in Führung gingen. Der letzte Jubel dauerte aber nur kurz, weil Tyson Mullock mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel für den Ausgleich sorgte. In den beiden Schlussminuten retteten sich die Gastgeber in Unterzahl in die Verlängerung. Dort passierte nicht viel.

So musste das Penaltyschießen für die Entscheidung sorgen. Die ersten drei Schützen beider Teams scheiterten jeweils am Torwart. Dann eröffnete Christian Ehrhoff den zweiten Durchgang und bezwang Torwart Zepp mit einem harten Schlagschuss. Doch auch der Schuss von Talbot fand den Weg an Scotty Langkow vorbei in Tor. Als nächster Krefelder Schütze lief Boris Blank an und verwandelte sicher. Und weil Tyson Mullock nur die Querstange traf, bedeutete der Treffer den Sieg. "Oh, wie ist das schön", schallte es von den Rängen, die nach diesem tollen Match immer noch voll besetzt waren.

(RP/rl)
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