5:4-Heimsieg Pinguine verhindern in Überzahl eine Blamage

Krefeld · Mit einem Spieler mehr erzielten die Krefelder im Heimspiel gegen den Tabellenletzten Bayreuth Tigers beim 5:4-Erfolg drei Treffer. Ansonsten taten sich die Gastgeber gegen die kampfstarken Gäste sehr schwer. Sonntag geht die Reise nach Crimmitschau.

Odeen Tufto luchste Bayreuths Torwart Brandon Halverson den Puck ab und erzielte den Treffer zum 1:1-Ausgleich.

Odeen Tufto luchste Bayreuths Torwart Brandon Halverson den Puck ab und erzielte den Treffer zum 1:1-Ausgleich.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Mit einem dicken blauen Auge kamen die Pinguine in ihrem vorletzten Heimspiel der DEL2-Hauptrunde davon. Beim 5:4-Erfolg über das Schlusslicht aus Bayreuth taten sich die Krefelder wie schon in den drei Duellen zuvor gegen die Tigers überaus schwer. Zum Glück funktionierte das Überzahlspiel, bei dem drei der fünf Treffer fielen. Das war besonders nach dem 2:4-Rückstand zu Beginn des zweiten Drittels entscheidend. Auch in Unterzahl gelang ein Treffer. Ansonsten boten die Hausherren eine insgesamt enttäuschende Leistung. Mann des Abends war zweifelsohne Neuzugang Odeen Tufto. Der amerikanische Stürmer war an allen fünf Treffern beteiligt. Aufgrund der Ergebnisse in den anderen Stadien war dieser Sieg enorm wichtig. Denn bei einer Niederlage wären die Pinguine auf Platz sieben abgerutscht.

Am Sonntag geht die Reise zum Auswärtsspiel nach Crimmitschau. Die Eispiraten unterlagen am Freitag beim Tabellenführer Kassel Huskies und brauchen unbedingt einen Sieg, wenn sie noch die Pre-Play-offs erreichen wollen.

Es war zu befürchten, dass Trainer Boris Blank einen seiner Stamm-Kontingentspieler auf die Tribüne verbannen musste, da die Torhüter Matthias Bittner und Hendrik Hane nicht zur Verfügung standen. So erwischte es Kael Mouillierat, für den Mike Fischer nach seiner Verletzung sein Comeback als Center der zweiten Sturmreihe gab. In der Abwehr nahm Maxi Söll den Platz von Sandro Mayr ein. Die Gäste mussten mit zehn Stürmern auskommen, darunter die beiden Ex-Pinguine Mike Mieszkowski und Christian Kretschmann. Dagegen fehlte der verletzte Travis Ewanyk.

Aus dem Lager der Gäste war zu hören, dass sich der ein oder andere Spieler für einen Vertrag in Krefeld bewerben wolle, da es für die Tigers ja am Ende der Play-downs in die Oberliga gehen könnte.

Die Fans konnten vom Auftaktbully weg gespannt sein, ob die Mannschaft die Vorgaben ihres Trainers umsetzen wollten. Kämpfen und immer einen Schritt mehr machen als der Gegner, lautete sein Rezept.

Doch es waren die Tigers, die zu Beginn mehr Einsatzwillen und Laufbereitschaft an den Tag legten. So bekam Torwart Sergei Belov mehr zu tun als sein Gegenüber und musste sich in der achten Minute nach einem Fehler von Fischer geschlagen geben. Beinahe wäre kurz darauf der Ausgleich gefallen, als Davis Koch einen Fernschuss von Pascal Zerressen an den Pfosten lenkte.

Die Pinguine versuchten zwar, das Heft in die Hand zu nehmen. Aber bis auf Schönspielerei sprang dabei nichts heraus. Die Schüsse auf das Bayreuther Tor waren leichte Beute für Halverson. Der Amerikaner leitete dann selber den Ausgleich ein, als er bei Überzahl seiner Vorderleute den Puck hinter dem Tor vertändelte und sich von seinem Landsmann Odeen Tufto abluchsen ließ. Der Neuzugang legte den Puck dann ins leere Tor (16.). Drei Minuten später drehten die Pinguine bei ihrer ersten Überzahl das Spiel, als Dennis Miller im Nachschuss traf.

Im zweiten Drittel plätscherte das Match nur so vor sich hin. Für Fischer, der wie geplant nicht das ganze Spiel absolvieren sollte, rückte Edi Lewandowski in die zweite Reihe. Nach acht Minuten musste zum zweiten Mal ein Bayreuther auf die Strafbank. Doch Torwart Halverson geriet nicht groß in Gefahr. Zwei Minuten später hatte Marcel Müller bei einem Alleingang den dritten Treffer auf dem Schläger. Aber er zielte zu genau und traf den Pfosten.

Für den nächsten Höhepunkt sorgten die Gäste, als Roach völlig frei zum Schuss kam und Belov keine Abwehrchance ließ (35.). Eine Minute später musste Victor Knaub nach einem Crosscheck unter die Dusche. Damit ist er nach seiner dritten Fünfminuten-Strafe am Sonntag gesperrt. Nach 70 Sekunden musste ein Bayreuther für zwei Minuten auf die Strafbank. So blieben den Tigers noch knapp zwei Minuten in Überzahl. Diese nutzte Bayreuths Goldhelm Järvelainen, bester Mann auf dem Eis, zur erneuten Führung (40.).

Wer im letzten Drittel mit der großen Schlussoffensive der Pinguine rechnete, wurde bitter enttäuscht. Knapp zwei Minuten nach Wiederbeginn bekam Söll am Pfosten den Puck nicht aus der Gefahrenzone. Meier stocherte erfolgreich nach und erhöhte auf 4:2 für die Tigers. In der 49. Minute fälschte Miller in Überzahl einen Distanzschuss von Müller zum Anschlusstreffer ab. Kurz darauf musste mit Kurz erneut ein Tiger auf die Strafbank. Wieder war Miller zur Stelle und erzielte den Ausgleich. Trainer Blank schickte auch Fischer wieder aufs Eis, weil Knaub schon geduscht war.

Jetzt starteten die Pinguine doch noch die Schlussoffensive. Müller nahm von der eigenen blauen Linie aus Anlauf und kurvte um das Bayreuther Tor. Seinen Schuss konnte Torwart Halverson nur abwehren. Tufto war zur Stelle und staubte zur 5:4-Führung ab. So war das Spiel dann doch noch das Eintrittsgeld wert. Auch weil die letzten drei Minuten Dramatik pur versprachen. Denn Bayreuths Trainer Chernomaz nahm sofort seinen Torwart vom Eis. Ein Empty-net-Treffer gelang den Pinguinen trotz einiger guten Möglichkeiten nicht mehr.

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