1:6-Heimniederlage Berliner Eisbären vernaschen die Krefeld Pinguine erneut

Krefeld · Die Krefelder mussten sich am Donnerstagabend im Heimspiel den Berlinern mit 1:6 geschlagen geben. Die Mannschaft von Trainer Clark Donatelli war im zweiten Drittel völlig von der Rolle.

 Zu Beginn des Mitteldrittels begann mit dem Treffer von Lukas Reichel die Berliner Torflut.

Zu Beginn des Mitteldrittels begann mit dem Treffer von Lukas Reichel die Berliner Torflut.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wie lange müssen die KEV-Fans noch auf den ersten Heimsieg der Pinguine warten? Wahrscheinlich noch sehr lange. Bei ihrem neunten Anlauf wurden die Krefelder von den Eisbären wie schon in den ersten beiden Saisonduellen gegen die Berliner vernascht und mussten sich am Ende mit 1:6 geschlagen geben. Nach einem eigentlich ordentlichen ersten Drittel nahm das Schicksal wie schon so häufig in dieser Saison im Mitteldrittel seinen grausamen Lauf. Vielleicht klappt es ja endlich am Sonntag gegen Wolfsburg mit den ersten Punkten auf eigenem Eis.

Eishockey an Altweiber sorgt in Krefeld eigentlich für zusätzliche Stimmung im Stadion, nur in diesen Zeiten leider nicht. Doch ganz wollte sich Stadionsprecher Kristian Peters-Lach die gute Laune nicht nehmen lassen und präsentierte im Internet den Pre-Game-Livestream für die zu Hause mitfiebernden KEV-Fans im kurzen und pinken Höschen, knappen Pulli sowie einer blonden Perücke. Das hatte allerdings einen karitativen Hintergrund. Er hatte bei Instagram mit den Fans gewettet, dass er nur so ins Stadion kommt, wenn 2000 Euro für das Stups-Kinderzentrum gespendet werden. Bei Beginn des Livestreams waren es schon 1850 Euro. Hut ab!

Innerhalb des Krefelder Teams war die Laune nicht gut. Denn Laurin und Constantin Braun waren wegen eines Trauerfalls in der Familie nicht dabei. So standen Trainer Clark Donatelli sechs Verteidiger und 13 Stürmer zur Verfügung. Im Tor schenkte er Sergei Belov das Vertrauen. Der bekam gleich viel zu tun. Glück hatte er nach wenigen Sekunden, dass Fiore im Slot über den Puck schlug. Die Pinguine kamen nach fünf Minuten gut ins Spiel und hatten zwei Minuten später die erste Großchance des Spiels. Justin Volek tauchte bei einem Konter frei vor Torwart Niederberger auf, der aber den Treffer verhinderte. Zwei Fehler vom jungen Philipp Mass nutzten die Eisbären eiskalt aus. Erst ließ er sich von Tuomie vernaschen, der ums Tor kurvte und den Puck am kurzen Pfosten wunderschön mit der Rückhand ins lange obere Eck schlenzte (10.). Dann verlor er an der gegnerischen blauen Linie leichtfertig den Puck. Torjäger White stürmte alleine auf Belov zu und erhöhte eiskalt auf 2:0 (15.). Dagegen ließen die Pinguine bis zur ersten Pause gute Torchancen durch Artur Tyanulin, Alex Blank und Lucas Lessio, der mit einem Bauerntrick an Niederberger scheiterte, aus.

Wie man einen Bauerntrick erfolgreich abschließt, zeigte Berlins Youngster Reichel. Wieder war Mass beteiligt, der den Torschützen nicht energisch genug störte. Dazu war Belov auch zu weit aus seinem Tor gefahren (23.). Kurios, dass Vorbereiter Noebels eigentlich schon an der Bande fliegend wechseln wollte, als der Puck plötzlich vor seinem Schläger lag und er vor seinem Wechsel noch mal eben auf Reichel spielte. Und nachdem nur drei Minuten später ein schöner Spielzug der Eisbären zum 4:0 führte, stand die nächste Heimniederlage der Pinguine so gut wie fest. Für sie ging es jetzt nur noch darum, ein Waterloo zu verhindern. Da hatten die Gäste aber weiter etwas dagegen und erhöhten kurz nach Hälfte der Begegnung auf 5:0 (31.). Die Hausherren waren dann völlig von der Rolle und konnten froh sein, dass die Gäste bis zur zweiten Pause durch Labrie nur noch das halbe Dutzend vollmachten (35.). Während Trainer Donatelli im ersten Drittel hinter der Bande noch ziemlich aktiv war und seinen Spielern ab und an auf die Schulter klopfte, schaute er jetzt fassungslos zu und machte sich hier und da Notizen. Kurz vor dem Gang in die Kabine meinte es der Ex-Pinguin Foucault dann gnädig mit seinen Ex-Kollegen und leistete sich eine Strafe. Aber Niederberger ließ keinen Treffer zu.

In Überzahl eröffneten die Pinguine auch das Mitteldrittel. Sie konnten sich zwar im Drittel der Gäste festsetzen, eine klare Einschussmöglichkeit ergab sich aber nicht. Dafür aber in der 46. Minute, als White auf der Strafbank saß. Zunächst vergab Karsums leichtfertig den ersten Treffer, aber dann hämmerte Tyanulin die Scheibe aus der Distanz in die Maschen. Die Eisbären schalteten sichtlich einen Gang zurück. Schließlich sind sie am Freitagabend in Iserlohn zu Gast, wo sie bestimmt auf mehr Gegenwehr als in der Yayla-Arena treffen werden. Mehr als der Ehrentreffer gelang den Pinguinen bis zur Schluss-Sirene nicht mehr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort