Krefeld Pinguine Ein herber Dämpfer mit Folgen

Eishockey Kopfschüttelnd schaute ein Dutzend KEV-Fans am Sonntag nach der 2:3-Niederlage in Wolfsburg dem Mannschaftsbus der Pinguine hinterher. „Das war ein besseres Oberligaspiel“, schimpfte ein schwarz-gelber Kuttenträger. Ganz so schlimm war das Niveau des Spiels bei den Grizzly Adams zwar nicht, doch mit DEL-Eishockey hatten die 60 Minuten nichts zu tun. Unverständlich, wie leichtfertig die Krefelder die drei Auswärtspunkte vergaben. Dabei sprach Jiri Ehrenberger hinterher davon, dass seine Spieler 60 Minuten lang konzentriert zu Werke gegangen seien. Davon war aber besonders vor dem gegnerischen Tor nichts zu sehen.

Die vergebenen Chancen wie der Trainer mit Pech abzustempeln, ist zu einfach. Es fehlte meist die letzte Konsequenz oder die notwendige Konzentration. Ehrenberger bemühte sich nach dem Match, die Leistung seines Teams schön zu reden. Dass der Coach sich nach schwachen Spielen hinter seine Schützlinge stellt, muss respektiert werden. Hauptsache, er spricht intern die Dinge an, die am Sonntag nicht stimmten. Besonders was Kampf und Einsatzwillen angeht. So einfach, wie von den Grizzly Adams im zweiten Drittel, dürfen sich die Pinguine nicht den Schneid abkaufen lassen.

Die Niederlage beim Aufsteiger ist ein herber Dämpfer mit Folgen. Die Mannschaft brachte sich damit selbst um den Lohn ihrer guten Arbeit der letzten Wochen. Wer nach dem letzten Hauptrundenspiel nicht die Urlaubskoffer packen will, muss einfach so ein Spiel wie am Sonntag gewinnen. Und dem gesamten Lager der Schwarz-Gelben hätte der Sprung auf einen Pre-play-off-Platz gerade jetzt sehr gut getan. Die gestartete Aktion „schwarz-gelb“ zu 20000 Prozent“, mit der die Pinguine für die Heimspiele gegen Köln, Mannheim und Ingolstadt insgesamt 20000 Zuschauer in den KönigPalast locken wollen, hätte einen kräftigen Schub bekommen. Zumal der KEV am Sonntag den Erzrivalen DEG hätte hinter sich lassen können. Vielleicht wären übermorgen beim Heimspiel gegen Straubing mehr Fans gekommen, als man an diesem ungünstigen Spieltag (Donnerstag) erwarten kann. Egal, wie in diesem letzten Spiel auf eigenem Eis vor Weihnachten der Gegner auch heißt. Die Mannschaft muss sich für die Blamage in Wolfsburg sofort rehabilitieren und beweisen, dass sie den elften Tabellenplatz nicht gepachtet hat.

Gegen die Bayern kann Ehrenberger wieder mit dem zuletzt grippekranken Ryan Ramsay rechnen. Patrick Hager kehrt auf jeden Fall ins Team zurück. Der Youngster kehrte gestern voller Selbstvertrauen von der U20-WM zurück, wo er zu den besten Spielern des gesamten Turniers zählte.

(RP)
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