Krefeld Pinguine Ein Abschied, der nicht nur weh tut

Es war ein sehr emotionaler Abschied, der sich gestern im König-Palast vollzog. Denn Christian Ehrhoff war währen der 113 Tage, die der Lockout in der Eishockey-Profiliga NHL dauerte, nicht nur ein überaus wertvoller Spieler und eine glänzende Werbeikone für die Pinguine, sondern ein Aushängeschild und eine Integrationsfigur für den Krefelder Sport.

Pinguine verabschieden Christian Ehrhoff nach Ingolstadt-Spiel
24 Bilder

Pinguine verabschieden Christian Ehrhoff nach Ingolstadt-Spiel

24 Bilder

Zehn Jahre nach seinem Wechsel in die NHL fügte er sich so reibungslos und vorzüglich in seiner alten Heimat ein, als wäre er nie weg gewesen. Viele Zuschauer kamen zu den Heimspielen der Schwarz-Gelben, die sonst das Eishockey mehr aus der Distanz verfolgten.

Ohne Star-Allüren stellte sich der 30-jährige Verteidiger und Dollar-Millionär in den Dienst der Mannschaft und des gesamten Umfeldes. Extrawürste sind dem gebürtigen Moerser ebenso fremd wie Arroganz oder Überheblichkeit. Mit seiner professionellen Einstellung und seinem Fleiß ist er besonders für den Nachwuchs ein Vorbild.

Mit seiner überaus positiven Ausstrahlung und seiner Verbundenheit zum KEV sowie seiner Dominanz auf dem Eis verhalf er dem Krefelder Eishockey zu einem wertvollen Aufschwung. Und das zufällig in einer Zeit, in der die Zukunft des DEL-Standortes Krefeld stark gefährdet ist. Ehrhoff ist das beste Beispiel dafür, dass sich Nachwuchsförderung bezahlt macht, nicht nur für den Spieler.

Der gestrige Abschied von Ehrhoff tat nicht nur weh. So ein Sportler hat es verdient, sich mit den Besten seiner Art messen zu können. Die goldenen Zeiten liegen noch vor ihm. Und wer vor zehn Jahren noch nicht einschätzen konnte, dass Ehrhoff mal zu den besten Verteidigern der Welt zählen wird und auch menschlich ein Star ist, der wird das in den 113 Tagen des Lockouts festgestellt haben.

H.-G. Schoofs

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort