3:0 gegen Kaufbeuren Krefeld Pinguine haben die erste hohe Hürde genommen

Krefeld · Die Krefeld Pinguine haben den Tabellenzweiten ESV Kaufbeuren mit 3:0 besiegt. Nun wartet die zweite, noch höhere Hürde: Am Sonntag treten sie beim Spitzenreiter Kassel Huskies an. Eduard Lewandowski hört nach Saisonende auf.

 Eduard Lewandowski lauert hier hinten vor dem gegnerischen Tor.

Eduard Lewandowski lauert hier hinten vor dem gegnerischen Tor.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)/Lammertz

Eduard Lewandowski zählt zu den ganz fairen Spielern. Dass der Stürmer auf der Strafbank hockt, kommt selten vor. Und dass ihm ein Foul wegen Beinstellens unterläuft, ebenso selten. Gegen den ESV Kaufbeuren war das der Fall, die Strafzeit blieb allerdings folgenlos – aber es war richtungsweisend für den Abend. Denn die Krefeld Pinguine waren gegen den ESV Kaufbeuren nicht das bessere, wohl aber das glücklichere Team. Am Ende setzten sich die Schwarz-Gelben gegen den Tabellenzweiten mit 3:0 (0:0, 2:0, 1:0) durch. Die Tore von Marcel Müller zu Beginn und Kael Mouillierat am Ende des Mittelabschnitts waren vorentscheidend, Alexander Weiß beseitigte letzte Zweifel.

Der Sieg war nicht unverdient, aber glücklich, da die Gäste, die stark ersatzgeschwächt angereist waren, über weite Strecken die etwas bessere Mannschaft waren, viele hervorragende Chancen und Pech bei einem Pfostenschuss hatten, der das 1:1 bedeutet hätte. So aber hat die Mannschaft von Trainer Boris Blank die erste von zwei schweren Aufgaben an diesem Wochenende gemeistert. Am Sonntag (14 Uhr) treten sie beim souveränen Tabellenführer Kassel Huskies an.

Für Eduard Lewandowski wird es eines der letzten Spiele sein. Für den 42 Jahre alten Stürmer der Krefeld Pinguine ist es die letzte Saison – obwohl er noch einen Vertrag für die kommende Saison hat. „Ich habe noch einen guten Vertrag, aber es ist meine Entscheidung“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Irgendwann ist ja auch mal Schluss.“ Die genaue Anzahl der Spiele und Tage ist aufgrund der abschließenden Play-offs nicht exakt zu beziffern, aber dennoch überschaubar.

Die Entscheidung dürfte ihm nicht allzu schwer gefallen sein – trotz des „guten Vertrags“. Selbst eine finanzielle Einbuße hat seine Entscheidung nicht verhindert. Verständlich, denn Lewandowski feiert in dieser Saison ein beeindruckendes Jubiläum: 25 Jahre Eishockey-Profi. Nach dieser erfolgreichen Zeit mit über 1.500 Spielen in Deutschland und Russland, in der DEL und KHL, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen geht es um mehr als den schnöden Mammon.

Dass der Stürmer überhaupt derart lange und erfolgreich auf Torejagd gehen konnte, verdankt er auch seiner Art: ruhig und überlegt, wo andere stürmisch und kopflos sind, den eigenen Körper und den Gegner respektieren, wo andere weniger achtsam sind. Auch das hat dazu beigetragen, dass er von schweren, langwierigen Verletzungen verschont und fit geblieben ist.

„Edi hat für den Sport immer hart gearbeitet und viel erreicht“, sagt Krefelds Trainer Boris Blank, der mit Lewandowski gemeinsam in Wilhelmshaven gespielt hat, als er 1997 nach Deutschland kam. „Er hat auf seinen Körper geachtet, sonst wäre es nicht so lange gegangen.“ Der ehemalige Manager der Düsseldorfer EG, Walter Köberle, äußerte sich schon vor Jahren beeindruckt: „Edi ist ist eine Maschine.“

Lewandowski hat nach seiner Zeit bei der DEG den Kontakt nicht abbrechen lassen, im Gegenteil. Quasi nebenbei ist er an der Brehmstraße als U15-Trainer aktiv. Und jetzt bekam er das Angebot, die U20 zu übernehmen. „Das ist spannend und etwas völlig Neues für mich“, sagt Lewandowski. „Ich weiß nicht genau, was mich erwartet.“ Eines aber weiß er ganz genau: „Meine Frau wird mich auch nicht viel öfter sehen, denn ich werde am Wochenende genauso unterwegs sein wie immer.“ Natürlich kann er sich auch vorstellen, irgendwann als Trainer in der DEL oder DEL2 zu arbeiten. „Aber das ist jetzt noch kein Thema. Ich mache einen Schritt nach dem anderen.“

Ein Glücksfall für alle drei: die DEG bekommt einen Top-Profi, Lewandowski einen Top-Job und die Pinguine bekommen einen Top-Verdiener von der Gehaltsliste.

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