Niederlage nach Verlängerung Ex-Krefelder Kruminsch versetzt Pinguinen den K.o.

Krefeld · Stürmer Arturs Kruminsch ist ein alter Bekannter bei den Krefeld Pinguinen. Jetzt kehrte er mit den Selber Wölfe an alte Wirkungsstätte zurück, erzielte zwei Tore und bereitete das dritte vor. So gewinnen die Gäste mit 3:2 nach Verlängerung.

Der Neu-Krefelder Victor Knaub scheut keinen Zweikampf und geht auch da hin, wo es weh tut.

Der Neu-Krefelder Victor Knaub scheut keinen Zweikampf und geht auch da hin, wo es weh tut.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Jahrelang hat er davon geträumt, als Eishockey-Profi in der DEL zu spielen. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Victor Knaub ist zumindest schon mal in der DEL2 angekommen. Und sein Einstand bei den Krefeld Pinguinen war ordentlich. Aber am Sonntag Abend musste er lernen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Seine auffälligste Szene hatte er bei der 2:3 (0:0, 1:1, 1:1, 0:1) gegen die Selber Wölfe allerdings im Anfangsdrittel, als er zu einem Bandencheck ansetzte, der ihm eine Fünf-Minuten-Strafe einbrachte. Doch die Gastgeber überstanden das Unterzahlspiel, benötigten aber bis zur 28. Minute, um in Führung zu gehen – nach Videobeweis. Bis dahin hatten sie mehr als ein halbes Dutzend bester Chancen versiebt. Die Zuschauer konnten so gleich aus doppeltem Grund Mitleid haben: weil die Gäste völlig überfordert waren und die Gastgeber die Scheibe einfach nicht im Kasten unterbrachten. So fiel der Ausgleich durch den früheren Pinguine-Spieler Arturs Kruminsch in Unterzahl aus dem Nichts. Und er war auch am Führungstreffer der Gäste in Überzahl beteiligt, deren Nadelstiche immer gefährlicher wurden. Erst fünf Minuten vor Schluss gelang der Ausgleich, aber in der Verlängerung war es wieder Kruminsch, der den Siegtreffer für die tapferen Wölfe erzielte und damit zum Mann des Abends avancierte. Die Niederlage hatten sich die eigentlich überlegenen Pinguine allerdings selbst zuzuschreiben, da sie viel zu verspielt und nicht zielstrebig genug im Abschluss waren.

Das war 48 Stunden zuvor noch völlig anders. Da hatte Victor Knaub groß aufgetrumpft: gewonnen, ohne Gegentor und selbst getroffen beim 4:0-Erfolg in Weißwasser. Der in Dortmund geborene Knaub war vor zwei Wochen vom Oberligisten EV Füssen nach Krefeld gewechselt war. In der Lausitz überzeugte der 26-Jährige in der Sturmreihe mit Dennis Miller und Davis Koch sowohl als Torschütze als auch als Vorlagengeber. Den dritten Treffer durch Miller bereite er mit vor und das vierte Tor erzielte er selber. Es war sein erster Treffer im Dress der Pinguine. „Mir fehlen ein wenig die Worte. Es war ein unglaubliches Gefühl, das erste Tor für die Pinguine zu schießen“, sagte Knaub, der schier überwältigt schien. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, es war ein super Spiel von uns. Wir haben gekämpft und müssen daran in den nächsten Spielen anknüpfen. Unser Torwart hat uns den Rücken freigehalten und wir konnten das Spiel im letzten Drittel sicher runter spielen.“

Als das Spiel im zweiten Drittel etwas ruppiger wurde, hatte Knaub sich ein Handgemenge mit dem gegnerischen Verteidiger Dominik Bohac geliefert. Dabei bewies der Neu-Krefelder Mut und Einsatzfreude. Von seinen Teamkollegen wurde der Stürmer zum besten Spieler des Abends gewählt. Deshalb bekam er von Verteidiger Dominik Tiffels in der Kabine die Wikinger-Kappe aufgesetzt.

In dem Amerikaner Odeen Tufto stand ein weiterer Neuzugang im Fokus. Dem nur 171 Zentimeter großen Angreifer war anzumerken, dass ihm noch die Bindung zu seinen Mitspielern fehlt. Das ist aber auch nicht verwunderlich, denn Tufto ist erst seit dem vergangenen Dienstag in Krefeld und er hatte erst eine komplette Trainingseinheit mit seinen neuen Mitspielern absolviert, bevor er mit in den Bus nach Weißwasser stieg.

Odeen Tufto freute sich über sein Debüt und sammelte die ersten Eindrücke auf der großen Eisfläche in Europa: „Es war ein gutes Spiel. Es hat Spaß gemacht und die Leistung jedes Einzelnen war großartig. Das Spiel war schnell und es gibt eine Menge Platz, um Spielzüge zu kreieren. Auch die Stimmung war klasse. Ich habe so etwas zum ersten Mal erlebt.“

Einen großen Anteil am Sieg hatte natürlich auch Torwart Sergei Belov. Der 29-jährige Russe zeigte nach auskurierter Erkrankung bei seinem Comeback eine ganz starke Leistung. Er war vor allem zu Beginn des zweiten Drittels und in der Unterzahlsituation im Schlussabschnitt mit starken Paraden zur Stelle, wenn den Pinguinen Gefahr drohte. Alle 33 Schüsse, die auf sein Tor kamen, wehrte er glänzend ab und verdiente sich dabei in seinem 25. Saisoneinsatz seinen zweiten Shutout.

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