Nach schwerer Krankheit Wie Arturs Kruminsch doch noch sein Glück in Krefeld findet

Krefeld · An seiner alten Wirkugsstätte trumpft Arturs Kruminsch ganz groß auf und vermiest Alexander Weiß den Geburtstag. Doch der Kapitän der Pinguine feierte am Montag mit der Familie.

Oft herrschte Hochbetrieb vor dem Tor der Selber Wölfe.

Oft herrschte Hochbetrieb vor dem Tor der Selber Wölfe.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Mit strahlendem Gesicht verließ er die früere Wirkungsstätte, an der er diesmal ganz groß aufgetrumpft hatte. Arturs Kruminsch hatte im Trikot der Selber Wölfe die Krefeld Pinguine quasi im Alleingang besiegt, indem er zwei Tore geschossen und ein weiteres vorbereitet hatte. Das hatte gereicht, um den Gastgebern eine 2:3-Niederlage zuzufügen und deren Kapitän Alexander Weiß an seinem 36. Geburtstag die Stimmung zu vermiesen.

Glückspilz Kruminsch war 2018 vom damaligen Sportdirektor der Pinguine Matthias Roos aus Ravensburg geholt worden. Als der Stürmer im Frühjahr mit dem Sommertraining beginnen wollte, wurde bei dem Deutsch-Letten eine Krebserkrankung diagnostiziert. Der 184 Zentimeter große Angreifer musste sich im Rahmen seiner Behandlung auch einer Chemotherapie unterziehen und durchlebte eine sehr schwere Zeit. Kruminsch kämpfte sich aber zurück und im Februar 2019 machte er wieder die ersten Schritte auf dem Eis. In der Saison 2019/20 konnte er dann endlich für die Schwarz-Gelben spielen. Insgesamt 41 Mal trug er den Pinguine-Frack, bevor er zur Saison 2020/21 in die DEL 2 zum EV Landshut wechselte. Im Sommer 2021 holte Roos, der inzwischen als Sportdirektor in Dresden arbeitete, ihn zu den Elbestädtern. Dort spielte er eine prima Saison und erzielte in 43 Spielen acht Treffer und war an 19 weiteren Toren beteiligt. Zur Spielzeit 2022/23 schloss er sich den Selber Wölfen an. Dort ist Kruminsch neben den Kontingentspielern Nick Miglio und Mark McNeill im Angriff einer der Führungsspieler.

Gegen seinen Ex-Klub traf Kruminsch in der 35. Minute zum 1:1, als er bei einem Konter in Unterzahl alleine auf Torwart Henrik Hane zulief, und er besorgte in der Verlängerung den 3:2-Siegtreffer, als er in bester Abstauber-Manier den Puck in die Maschen beförderte. Zwischenzeitlich hatte er in der 50. Minute in Überzahl die 2:1-Führung der Gäste mit vorbereitet.

Auf Krefelder Seite gab es in Alexander Weiß auch einen Spieler, der an beiden Toren beteiligt war. Das Geburtstagskind beförderte den Puck in der 28. Minute zum Führungstreffer aus dem Gewühl in den Kasten. Und in der 55. Minute legte er zum 2:2 durch Marcel Müller auf. Zusammen mit Zach Magwood hatte Weiß vor dem Gästetor für mächtig Betrieb gesorgt und Goldhelm Müller schoss den Puck aus spitzem Winkel ins Netz.

Nach dem Spiel war Weiß nicht so wirklich glücklich, weil es an seinem Geburtstag statt der eingeplanten drei Punkte nur einen Zähler gab. „Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gezeigt“, sagte er. „Die Chancenverwertung war heute unser Problem. Auch unsere Überzahl hat heute nicht funktioniert, dadurch haben wir Selb im Spiel gehalten. Eigentlich wollten wir nach zuletzt zwei erfolgreichen Spielen eine kleine Serie starten. Man darf jetzt aber nicht alles schlecht reden, wir haben nur wegen der schlechten Chancenverwertung verloren“.

Zum Geburtstagfeiern blieb keine Zeit: „Wir hatten heute früh Training, danach lief der Tag wie immer ab wenn wir abends spielen. Aber Montag haben wir frei, dann werde ich etwas mit meiner Familie unternehmen“, verriet der gebürtige Schwarzwälder.

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