0:3-Niederlage Krefeld Pinguine verlieren nach krassem Fehlstart

Krefeld · Die Krefelder mussten sich auch im zweiten Duell der beiden Tabellenletzten der DEL-Gruppen gegen Nürnberg geschlagen geben. Bereits nach fünf Minuten lagen sie mit 0:3 zurück. Mit Cüpper gehörte nur ein Torwart zum Team.

 Bereits nach 66 Sekunden nahm die Niederlage der Pinguine mit dem Führungstreffer der Nürnberger durch Brett Pollock ihren Lauf.

Bereits nach 66 Sekunden nahm die Niederlage der Pinguine mit dem Führungstreffer der Nürnberger durch Brett Pollock ihren Lauf.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Können die Pinguine in dieser Saison noch einmal gewinnen? Nach der 0:3-Niederlage im Kellerduell gegen die Nürnberg Ice Tigers wahrscheinlich nicht mehr. Die Mannschaft von Trainer Clark Donatelli leistete sich wie schon so häufig in dieser Eiszeit einen krassen Fehlstart und lag bereits nach fünf Minuten mit 0:3 zurück. Der Wille war zwar zu erkennen, aber mit ihrem Mini-Aufgebot waren die Schwarz-Gelben nicht mehr in der Lage, das Match noch zu drehen. Die Gäste aus dem Frankenland hatten 24 Stunden nach ihrer 2:3-Niederlage n.V. in Iserlohn relativ leichtes Spiel, die drei Punkte mit auf die Heimreise zu nehmen. Überschattet wurde das Spiel in der 32. Minute von einem Sturz eines Linienrichters, der bei einem Laufduell zwischen Niklas Postel und Max Kislinger heftig zu Fall kam, mit dem Hinterkopf aufs Eis prallte und auf der Trage vom Eis getragen werden musste. Hoffentlich ist da nichts Schlimmeres passiert. Nach ersten Informationen konnte er die Arme und Beine bewegen.

Vor dem drittletzten Heimspiel dieser enttäuschenden Saison war bei den wenigen Krefeldern im Stadion deutlich zu spüren, dass alle froh sind, wenn die Eiszeit zu Ende ist. Das sagten auch Stadionsprecher Kristian Peters-Lach bei der Pre-Game-Show im Internet und Co-Trainer Boris Blank im Interview bei Magenta-Sport.

Auf dem Spielberichtsbogen stand das kleinste Krefelder Aufgebot der Saison. Es fehlte sogar der Ersatz-Torwart. Sergei Belov, der in Straubing nach dem zweiten Drittel passen musste, hatte sich bei einem Schuss der Tigers gegen seine Maske eine Gehirnerschütterung zugezogen, wie die Untersuchung am Donnerstag ergab. Zunächst hatte er sich nur unwohl gefühlt. Da Nikita Quapp bei der U18-Nationalmannschaft bleiben muss und sich Nils Kapteinat noch bis Samstag in Quarantäne befindet, blieb nur noch Marvin Cüpper übrig. Verteidiger Kristofers Bindulis fehlte erneut. Nikita Shatsky muss an der Schulter operiert werden. Das ergab am Donnerstag die Untersuchung. Seine Teamkollegen hatten sein Trikot hinter der Bande über die Plexiglasscheibe gehängt. Eine tolle Geste. Sergej Saveljev hätte sich ja als ehemaliger Torwart auf die Bank setzen können. Doch alle Importlizenzen sind ja vergeben. Und ob die DEL da mitgespielt hätte, ist höchst zweifelhaft. Im Notfall wäre Constantin Braun ins Tor gegangen. Auch die Kölner Haie hatten in dieser Saison in einem Spiel gegen Krefeld wegen Corona nur einen Torwart zur Verfügung.

„Wir müssen endlich mal besser starten und selber in Führung gehen“, hatte Clark Donatelli am Donnerstag gesagt. Doch da spielten die Ice Tigers nicht mit. Es dauerte nur 66 Sekunden, da war Cüpper schon geschlagen. Und es kam noch viel schlimmer. Beim 0:2 (4.) konnte Constantin Braun den Torschützen Brown nicht stoppen. 49 Sekunden später sah Tom-Eric Bappert beim 0:3 von Reimer nur tatenlos zu. Es dauerte bis zur achten Minute, ehe Martin Schymainski für die erste gefährliche Situation der Pinguine verantwortlich war. Beim ersten Powerbreak stand Trainer Donatelli regungslos hinter der Bande. Ihm hatte der Fehlstart wohl die Sprache verschlagen.

Selbst als die Pinguine für 188 Sekunden in Überzahl waren, davon 62 Sekunden sogar doppelt, konnten sie Sharipov trotz Dauerbeschuss nicht bezwingen. Die Gäste hätten bei einem Konter beinahe einen Short-Hander erzielt. Das zweite Drittel war arm an Höhepunkten. Die Pinguine überstanden zwei Unterzahlspiele, konnten aber auch selber ihre dritte Überzahl des Spiels nicht zum ersten Treffer nutzten.

Dass im Schlussdrittel noch viel passierte, damit war nicht zu rechnen. Die Gäste konzentrierten sich in ihrem zweiten Back-to-Back-Spiel nur noch darauf, es nicht mehr spannend zu machen. Gefährlich wurde es für sie aber in der 50. Minute, als die Pinguine für 103 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis waren. Doch Torwart Sharipov, der eine der beiden Strafen kassiert hatte, ließ keinen Treffer zu. Er war schon vor dem DEL-Start an der Westparkstraße gewesen, als er an die Hammer Eisbären ausgeliehen war und mit dem Team im Oberligaspiel gegen den KEV mit 4:3 gewann. Obwohl Donatelli Constantin Braun in den letzten 20 Minuten in den Angriff beorderte, gelang der Ehrentreffer nicht mehr. Damit war Sharipovs erster DEL-Sieg besiegelt.

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