3:2 gegen München Pinguine stutzen dem Meister die Hörner

Krefeld · Die Krefelder gewannen das Heimspiel gegen Meister EHC München mit 3:2 nach Verlängerung und bleiben damit wieder aussichtsreich im Rennen um einen Pre-Play-off-Platz. Bruggisser sorgte für den wichtigen Zusatzpunkt.

 Der Schuss von Matthias Trettenes (vorn) prallt von Danny Aus den Birken neben den kurzen Posten über die Linie.

Der Schuss von Matthias Trettenes (vorn) prallt von Danny Aus den Birken neben den kurzen Posten über die Linie.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Kampf um Platz zehn in der Deutschen Eishockey-Liga spitzte sich am Dienstagabend wieder zu. Die Pinguine sorgten mit ihrem 3:2-Heimsieg nach Verlängerung gegen den Deutschen Meister EHC München für eine Überraschung und gleichzeitig für ein eindruchsvolles Lebenszeichen. Da Nürnberg und Berlin unterlagen, sind die Krefelder bis auf vier Zähler an die Ice Tigers herangekommen. Mit einer großartigen kämpferischen Leistung, besonders in der Defensive, der gesamten Mannschaft stutzte der Außenseiter vom Niederrhein den „Roten-Bullen“ von der Isar die Hörner. Mit ein wenig mehr Glück wäre sogar ein „Dreier“ für die Schwarz-Gelben drin gewesen.

Trotz des Gastspiels des Deutschen Meisters waren keine vollen Ränge erwartet worden. Doch es kamen wenigstens mehr Fans als gegen Wolfsburg. Der Sieg gegen die Grizzlys und die gute Leistung in Berlin zeigten ihre Wirkung. Die Pinguine mussten auf Torsten Ankert verzichten, der in Berlin und gegen Wolfsburg bereits angeschlagen in die Spiele gegangen war. Für ihn kehrte Patrick Seifert von der Tribüne ins Team zurück. Im Tor schenkte Trainer Brandon Reid dem Russen Ilya Proskuryakov das Vertrauen.

Die Gäste von der Isar waren mit der Empfehlung von acht Auswärtssiegen in Folge angereist und wollten vor ihrem „Endspiel“ um Platz eins am Freitag gegen Mannheim unbedingt gewinnen. Daher gönnte Trainer Jackson seiner Nummer 1 Aus den Birken auch keine Pause.

Der Meister nahm sofort das Heft in die Hand. Allerdings stemmten sich die Pinguine mit großem Einsatzwillen dagegen und ließen keine hochkarätigen Torchancen zu. Nach 12 Minuten musste sich Proskuryakov dann geschlagen geben, als Ehliz einen Schlagschuss von Abeltshauser unhaltbar abfälschte. Das schockte die Krefelder nicht, im Gegenteil. Kurz nach dem Mittelbully scheiterte Jacob Berglund bei einer sehr guten Einschussmöglichkeit an Aus den Birken. Auch für Kabanov war bei seinem Solo am Münchner Torwart Endstation. Die Schwarz-Gelben kämpften weiter leidenschaftlich um jeden Puck und bekamen dafür von den Rängen sogar Szenenapplaus. Sekunden vor der Pause vergaben Berglund und Hanson den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich.

Der fiel dann aber kurz nach Wiederbeginn. Matthias Trettenes drückte den Puck am kurzen Pfosten über die Linie. Allerdings mussten die Schiedsrichter den Videobeweis bemühen, weil Aus den Birken die Scheibe unter sich begraben hatte. Nach langem Nachsehen war klar, dass der Puck die Linie überquert hatte. Der Treffer gab den Hausherren zusätzliches Selbstvertrauen. Sie spielten jetzt munter mit, kämpften mit viel Biss um jeden Puck und wurden dafür belohnt. Berglund fälschte im Slot einen harten Schlagschuss von Kapitän Bruggisser unhaltbar zur Führung ab. Bis zur zweiten Pause waren die Krefelder dem nächsten Treffer näher als München. Pietta scheiterte an Aus den Birken.

Gut zwei Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da wurde die gute Stimmung auf den Rängen getrübt. Denn Torwart Proskuryakov, der bis dahin eine tadellose Leistung bot, sorgte mit einem schweren Patzer für den Ausgleich der Münchner. Seine Vorderleute ließen zwar kurz die Köpfe hängen, suchten ihr Heil aber wieder schnell in der Offensive und kämpften weiter um den Sieg, konnten allerdings zwei Überzahlspiele nicht nutzen. Auch die KEV-Fans spürten, dass ihre Mannschaft unbedingt den Dreier wollte und sorgten für lautstarke Unterstützung. 54 Sekunden vor dem Ende musste Parks nach einem Foul gegen Hanson auf die Strafbank. Trainer Reid nahm seine Auszeit. Doch es ging in die Verlängerung, wo die Pinguine noch für 64 Sekunden mit einem Mann mehr auf dem Eis waren. Das reichte zum Sieg, den Bruggisser mit einem harten Schuss besiegelte.

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