KEV-Fans stocksauer Desolate Pinguine kassieren 0:6-Pleite

Krefeld · Im Heimspiel gegen die Kölner Haie enttäuschten die Krefelder auf ganzer Linie und befinden sich in dieser Verfassung früh im Abstiegsstrudel. Torwart Oleg Shilin feierte sein DEL-Debüt. Martin Schymainski fiel mit Verletzung früh aus.

 Robert Sabolic, der hier in Überzahl an Torwart Justin Pogge scheitert, leitete mit einem dicken Patzer den dritten Treffer der Kölner ein.

Robert Sabolic, der hier in Überzahl an Torwart Justin Pogge scheitert, leitete mit einem dicken Patzer den dritten Treffer der Kölner ein.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Pinguine mausern sich in der Deutschen Eishockey-Liga schon gleich zu Saisonbeginn zum Abstiegskandidaten Nummer eins. Auch im dritten Punktspiel und zweiten Heim-Derby auf eigenem Eis mussten sich die Krefelder in der Yayla-Arena vor 4033 Zuschauern den Kölner Haien mit 0:6 geschlagen geben und kassierten bereits 18 Gegentreffer. Mit DEL-Eishockey hatte der Auftritt der Hausherren nur wenig zu tun. Enttäuschend waren erneut die Leistungen einiger der Neuzugänge, die sich entweder haarsträubende Fehler leisteten oder kaum auffielen. Es fehlte der Mannschaft ein konstruktiver Spielaufbau und Durchschlagskraft. Insgesamt hatten die Gäste vom Dom vor den Augen ihrer 200 mitgereisten Fans leichtes Spiel, die Punkte mit nach Hause zu nehmen. Dagegen verspielten die Pinguine vorerst die Unterstützung ihrer Fans, die am Ende die Leistung lautstark mit Pfiffen quittierten und stocksauer das Stadion verließen. Eine kleine Gruppe mit Fans randalierte hinterher vor dem Spielereingang. Der Sicherheitsdienst war nicht mehr anwesend. Martin Schymainski erschien und beruhigte die Fans.

Obwohl es beim Warm-Up beider Teams auf den Rängen noch nicht nach einer ansehnlichen Derby-Kulisse aussah, füllte sich besonders die schwarz-gelbe Hölle mit den KEV-Fans sehr gut. Und sie hätten gleich für ihr Kommen belohnt werden können. Denn die Pinguine waren ab der dritten Minute für 100 Sekunden mit zwei Spielern mehr auf dem Eis. Zwangsläufig geriet Haie-Goalie Pogge stark unter Beschuss, doch mit Mann und Maus verhinderten die Gäste einen Treffer. Die Krefelder schafften es in dieser Phase nicht, ihre erste Sturmreihe aufs Eis zu bringen. Die lauerte hinter der Bande auf ihren Einsatz. Dort fehlte diesmal Multifunktionär Sergei Saveljev, der sich das Geschehen hoch oben vor einer Loge aus anschaute.

Trainer Clark Donatelli hatte drei seiner vier Sturmreihen umgebaut. Lediglich Torhüter Sergei Belov fehlte auf dem Spielberichtsbogen. Er hatte auch das Training am Donnerstag versäumt. Im Tor stand Nikita Quapp. Auf der Ersatzbank nahm zum ersten Mal Oleg Sihlin platz.

Auch die Kölner trafen bei ihrer ersten Überzahl nicht, als Leon Niederberger auf der Strafbank saß. Doch kurz darauf schlossen sie einen Konter erfolgreich ab. Die Krefelder kämpften und rannten weiter, leider ohne Erfolg. Es fehlte ein konstanter Spielaufbau. So wie in der 19. Minute. Mirko Sachers Pass in die neutrale Zone auf Niederberger fingen die Kölner ab. Und weil Jesper Jensen-Aabo den schussgewaltigen Edwards nicht energisch genug angriff, traf der mit einem platzierten Schuss ins lange obere Eck.

Die Pause nutzten die Krefelder nicht, sich besser auf ihren Spielaufbau zu konzentrieren, im Gegenteil. Robert Sabolic ließ sich hinter dem eigenen Tor die Scheibe von Matsumoto abluchsen. Der bediente Barinka, der frei zum Abschluss kam und Torwart Quapp keine Abwehrchance ließ. Dann rutschte dem jungen Torwart die Scheibe beim 4:0 für die Haie durch die Schoner. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Denn die Pinguine, die im zweiten Drittel auf ihren angeschlagenen Kapitän Martin Schymainski verzichten mussten, erweckten nicht den Eindruck, nochmal entscheidend ins Spiel zurückzukommen.

Zum Leidwesen der KEV-Fans kassierten die Pinguine im Schlussdrittel Treffer Nummer fünf und sechs. „Wir haben die Schnauze voll“, schallte es von den Rängen. Das wird sich vielleicht auch Torwart Quapp gedacht haben, der in der 44. Minute seinen Platz für Shilin räumen musste. Damit kam der Russe mit deutschem Pass zu seinem DEL-Debüt. Experten, die sich im russischen Eishockey auskennen, schreiben ihm mehr Qualität und vor allem Erfahrung zu als Belov.

Weil die Kölner nach ihrem halben Dutzend den Schongang einlegten, kamen die Pinguine noch zu einigen Torchancen. Aber Torwart Pogge belohnte sich für seine starke Leistung mit einem Shut-out.

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