Nach 1:6-Niederlage in Mannheim Erster Abstieg der Krefeld Pinguine aus der DEL ist perfekt

Mannheim · Die Krefelder vergeben ihre letzte Chance und verlieren in Mannheim deutlich mit 1:6. Bester Akteur der Schwarz-Gelben ist Torhüter Oleg Shilin, der eine höhere Niederlage mit einigen guten Paraden verhindert.

 Torhüter Oleg Shilin war Krefelds beuster Mann.

Torhüter Oleg Shilin war Krefelds beuster Mann.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Nachdem die Krefeld Pinguine ihr Auswärtsspiel bei Adler Mannheim mit 1:6 (0:1, 1:3, 0:2) verloren haben, stehen sie nach 31 Jahren und vier Tagen als Absteiger aus der höchsten deutschen Eishockeyspielklasse fest. Sportdirektor Sergey Saveljev bekräftigte vor dem Spiel im Interview bei Magenta-Sport allerdings, dass er gegen den Abstieg klagen will. Er sieht in den vielen ausgefallenen Begegnungen, die telweise nicht mehr nachgeholt werden, eine Wettbewerbsverzerrung.

"In so einer Corona-Saison darf es keinen Absteiger geben. In einer normalen Saison haben wir keine Probleme mit Auf- und Abstieg. Das war alles nicht sportlich", sagte Krefelds Co-Trainer Boris Blank bei MagentaSport und verwies auf viele kranke oder verletzte Spieler: "Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, wenn wir komplett gespielt hätten und alle alle Spiele gemacht hätten, würden wir nicht absteigen."

Die Gastgeber gewannen vor 6176 Zuschauern verdient, weil sie deutlich mehr Zweikämpfe gewannen und ab der 15. Minute klar mehr vom Spiel hatten. Den Pinguinen war die schwere Partie vom Vortag gegen Schwenningen (3:2 n.V.) noch anzumerken. „Das ganze Spiel war einfach nur peinlich. Das spiegelt ein bisschen die ganze Saison wieder“, schimpfte Abwehrspieler Dominik Tiffels. „Als Spieler will man so etwas nicht erleben.“

Im Tor feierte Oleg Sihlin nach vierwöchiger Verletzungspause sein Comeback. Der 30-jährige Deutsch-Russe hatte auch bei der ersten Begegnung in Mannheim gleich nach der Entlassung von Cheftrainer Clark Donatelli im Tor gestanden und mit dafür gesorgt, dass die Pinguine bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung ihren ersten Punktgewinn im vierten Saisonspiel feiern konnten. Ähnliches war im diesmal nicht vergönnt.

Bei den Mannheimern stand mit Bill Stewart ein neuer Trainer an der Bande. Der 64-jährige Kanadier ist auch in Krefeld kein Unbekannter. In der Saison 2003/04, also gleich nach dem Titelgewinn, übernahm er im Januar die Pinguine, die damals im Tabellenkeller feststeckten, und führte sie im Saisonendspurt noch auf Platz zehn.

Die erste Chance des Spiels hatten die Pinguine. Nach 20 Sekunden scheiterte Robert Sabolic an Endras im Adler-Tor. 48 Sekunden später leistete sich Lucas Lessio ein unnötiges Foul. Die Adler nutzten ihre erste Überzahl zur Führung. Danach hatten die Gastgeber etwas mehr vom Spiel, Krefeld hielt aber gut mit und kam auch zu einigen Torabschlüssen. In den letzten fünf Minuten schnürten die Adler die Pinguine in ihrem Drittel ein. Sihlin verhinderte mit guten Paraden den zweiten Gegentreffer.

Im zweiten Abschnitt erhöhten die Adler binnen 94 Sekunden auf 3:0. Dem zweiten Treffer ging ein Fehler von Tiffels voraus und beim 3:0 prallte der Puck unglücklich von der Bande vor das Tor von Sihlin. Nach einem feinen Pass von Maciek Rutkowski verkürzte Mike Hoeffel mit seinem ersten Tor für die Schwarz-Gelben, doch Eisenschmid stellte den alten Abstand wieder her. Im Schlussdrittel war das Spiel so, wie es das Ergebnis aussagt. Bester Krefelder war Torhüter Oleg Shilin.

Damit steht der Champion von 1952 und 2003 vorzeitig als erster sportlicher Absteiger aus der Deutschen Eishockey Liga seit 16 Jahren fest. Damals waren die Kassel Huskies aus der DEL abgestiegen.

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