Krefeld Pinguine Adduono verbannt Vasiljevs in Reihe 4

Del · Eishockey: Der Trainer der Krefeld Pinguine baute gestern im Training seine Sturmreihen erneut um und beorderte seinen Kapitän an die Seite von Colin Long und Mike Mieszkowski. Heute sind die Eisbären Berlin im KöPa zu Gast.

 Martin Schymainski (Mitte) ist mit elf Treffern derzeit der erfolgreichste Krefelder Stürmer, obwohl er häufig die Sturmreihen wechseln muss. Auch heute soll er wieder in einer neuen Formation auflaufen.

Martin Schymainski (Mitte) ist mit elf Treffern derzeit der erfolgreichste Krefelder Stürmer, obwohl er häufig die Sturmreihen wechseln muss. Auch heute soll er wieder in einer neuen Formation auflaufen.

Foto: Thomas Lammertz

Katerstimmung bei den Pinguinen! Das lag gestern allerdings nicht an den Nachwirkungen einer Silvesterparty. Die bittere Niederlage gegen Iserlohn beim Jahresausklang spiegelte sich am Neujahrs-Nachmittag nach dem Training deutlich in den Gesichtern der Spieler und Trainer wider. Eine Stunde scheuchte Rick Adduono seine Schützlinge zur Vorbereitung auf das heutige Heimspiel (19.30 Uhr) gegen die Eisbären Berlin übers Eis. Nach fünf Niederlagen aus den vergangenen sechs Begegnungen stehen die Schwarz-Gelben enorm unter Druck. Viele Niederlagen dürfen sie sich in den verbleibenden 19 Punktspielen nicht mehr erlauben. Sonst rückt selbst das Minimalziel Pre-Play-offs in weite Ferne.

Nach der Niederlage gegen die Roosters saß bei den KEV-Fans der Stachel der Enttäuschung so tief wie noch nie in dieser Eiszeit. Entsprechend heftig wurde hinterher beim Verlassen der Arena geschimpft und diskutiert. Unterm Strich blieb bei den Zuschauern, die regelmäßig die Heimspiele besuchen, das Gefühl übrig, Teile der Mannschaft konnten, wollten aber nicht. Es kann aber auch am Erfolgsdruck gelegen haben, der für einige Spieler in Krefeld ziemlich ungewohnt ist. "Wir haben immer Druck, denn wir sind ein Team, dass immer punkten muss, damit wir die Play-offs erreichen können", sagte Adduono. Für den Coach sind es "viele Dinge", die dafür sorgten, dass die Pinguine innerhalb von wenigen Wochen von Platz vier auf Platz elf durchgereicht wurden. Während seiner fünfjährigen Amtszeit ist es ihm in erster Linie mit seiner glänzenden Motivationskunst gelungen, sein Team wieder entscheidend in die Erfolgsspur zu bringen. Gelingt ihm das jetzt erneut oder hat sich seine Kunst abgenutzt? Und er versucht es in dieser Saison mit ständigen Umstellungen innerhalb der Reihen. Dazu wurde er nicht immer nur durch Ausfälle von Spielern gezwungen. Zum Beispiel gegen Iserlohn, als er Adam Courchaine plötzlich von Reihe vier in Reihe eins beorderte, obwohl der Torjäger zuvor in Reihe vier getroffen hatte.

Heute will Adduono wieder zwei neue Sturmreihen aufbieten. Gestern im Training fand sich Herberts Vasiljevs an der Seite von Colin Long und Mike Mieszkowski wieder. "Wir haben darüber vor dem Training gesprochen. Mike kann mit seiner Spielweise für Raum sorgen", erklärte der Coach. Oder das sind noch Nachwirkungen des Disputs zwischen Trainer und Kapitän während des Spiels in Mannheim. Gegen die Roosters setzte sich Vasiljevs nur sehr selten in Szene.

Martin Schymainski, der nach dem Spiel gegen Iserlohn nicht mehr wusste, ob er in drei oder vier verschiedenen Reihen auf dem Eis gewesen ist, soll heute den Platz von Vasiljevs neben Istvan Sofron und Andreas Driendl einnehmen. Weiter ausfallen wird neben dem langzeitverletzten Christian Kretschmann auch Josh Meyers. Dessen linke Schulter ist lädiert. Wie lange er passen muss, soll sich endgültig heute herausstellen. Zurück im Training ist Steve Hanusch, der gestern wieder ein weißes Trikot erhielt, das nur die Verteidiger tragen. Kyle Sonnenburg, der gegen Iserlohn einen Schuss auf den Fuß bekam und im letzten Drittel passen musste, verschwand gestern nach wenigen Minuten in der Kabine. Doch er kehrte wieder unter großem Beifall seiner Kameraden zurück und blieb bis zum Trainingsende auf dem Eis.

(RP)
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