Krefeld Pinguine Adduono: Das war nur der Anfang

Ab Sonntag stehen sich Krefeld und Wolfsburg in der Serie "best-of-five" gegenüber. Trotz der sehr schweren Aufgabe für die Schwarz-Gelben rechnen sich Trainer und Spieler gegen den "Vorrunden-Meister" und Titelfavoriten aus der Autostadt eine gute Chance aus.

Krefeld Pinguine vs. Hannover Scorpions
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Eishockey Kapitän Herberts Vasiljevs streckt am Ostersammstag im Düsseldorfer ISS Dome nach dem Sieg über die DEG im fünften Play-off-Finale den Meister-Pokal in die Höhe und feiert hinterher auf dem Eis mit seinen Mannschaftskameraden ausgelassen den Titelgewinn.

Die 4000 mitgereisten KEV-Fans verwandeln die eiskalte Beton-Arena in eine schwarz-gelbe Hölle. Dieser wunderschöne Traum wird wohl nicht in Erfüllung gehen. Denn die realistische Chance, dass die Pinguine im Play-off-Halbfinale den Ligakrösus Grizzly Adams Wolfsburg aus den Rennen werfen, ist ziemlich gering. Die Art und Weise, wie der Spitzenreiter aus der Autostadt im Viertelfinale den Turbo einschaltete und die Kölner Haie förmlich überrollte, war furchterregend.

An Wolfsburg dachten die Fans der Pinguine am Donnerstagabend nach der Sternstunde im König-Palast noch nicht. Sie standen auch gestern noch unter dem Eindruck dieses faszinierenden Eishockey-Wahnsinns von Krefeld. Die Schwarz-Gelben zählen seit vorgestern zu den besten Teams Deutschlands. Wer das im September behauptet hätte, wäre für verrückt erklärt worden.

Viele hofften vor gut einem halben Jahr, dass die Pinguine sportlich und wirtschaftlich irgendwie so gerade eben ohne größeren Schaden durch die Saison kommen. Und jetzt blicken alle auf eine bisher überaus stolze Bilanz, die beweist, dass Krefeld ohne DEL-Eishockey nicht Krefeld ist. Und wer weiß, was jetzt noch folgt. Die Konkurrenz blickt jedenfalls neidisch zur Westparkstraße, allen voran der Rivale von der anderen Rheinseite-Seite, der sich schwer tut, die Hütte für das erste Halbfinale gegen Berlin voll zu bekommen.

In der Seidenstadt erreichte die Euphorie und die Begeisterung nach dem furiosen 5:1-Sieg gegen Hannover den vorläufigen Höhepunkt und erinnerte an das Meisterjahr 2003. Sofort nach Spielschluss begann an den Kassen und im Internet ein unglaublicher Run auf die Tickets. Ganz Krefeld und Umgebung liegt den Pinguinen zu Füßen. Das vierte Play-off-Heimspiel beschert der GmbH eine sechsstellige Einnahme.

Für die Helden von Donnerstag stand gestern ein freier Tag auf dem Programm. "Das tut jetzt richtig gut", sagte Andi Driendl. Der Stürmer gehört zu den Krefelder Shooting-Stars der Play-offs. Der 25-Jährige steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Halbfinale. Und er glaubt fest daran, dass auch die Wolfsburger aus dem Weg zu räumen sind: "Ich habe ein sehr gutes Gefühl."

Das hat auch Richard Pavlikovsky, der einst in der Autostadt spielte: "Wir haben nichts zu verlieren. Die Wolfsburger stehen unter Druck. Schade nur, dass wir auf drei wichtige Spieler verzichten müssen. Das tut uns weh." Weh tat es dem "König" gestern hier und da, als er im Massageraum auf der Magnegfeld-Matte neue Energie tankte. Über Verletzungen und Blessuren wird in den Play-offs nichts erzählt. Schließlich soll der Gegner nicht wissen, wo er hinlangen muss.

Heute beim Training werden alle Spieler aufs Eis gehen, die Donnerstag zum Aufgebot gehörten. Rick Adduono will gegen den Titelfavoriten mit dreieinhalb Sturmreihen und sechs Verteidigern ins Rennen gehen.

Diese Maßnahme zahlte sich am Ende auch in den Serie gegen Hannover aus. Kräftemäßig und läuferisch hatten die Pinguine im fünften Spiel die größeren Reserven. Auch wenn der Trainer gestern von einer schweren Aufgabe gegen Wolfsburg sprach, hat er das Finale fest im Visier: "Der Sieg über Hannover war nur der Anfang." Die KEV-Fans würden sich freuen.

(RP)
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