2:5-Niederlage Schwache DEG verliert Derby in Köln

Köln · Nach ordentlichen ersten zehn Minuten lassen die Düsseldorfer Eishockeyprofis zu viel vermissen. Am Ende des 238. rheinischen Derbys gegen die Kölner Haie verlieren sie mit 2:5.

 Düsseldorfs Philip Gogulla (87) und seine Teamkollegen sind nach enttäuscht.

Düsseldorfs Philip Gogulla (87) und seine Teamkollegen sind nach enttäuscht.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Moritz Müller hatte es vorher übers Hallenmikrofon angekündigt. Wenn man sehe, was schon beim Warmmachen in der Arena los sei, sagte der Kapitän der Kölner Haie, „dann weiß man, um was es geht“. Und vielleicht hätte man da schon ahnen können, wie dieses 238. rheinische Eishockey-Derby laufen würde. Zumindest von Kölner Seite aus, die Haie waren bissig, gradlinig, konsequent. Wie es sich gehört für ein Derby. Die Düsseldorfer EG hingegen wirkte an diesem Montag über weite Strecken seltsam lethargisch, als würde sie das Spiel im Vorbeigehen gewinnen können. Doch das klappte natürlich nicht, dafür gewann sie viel zu wenige Zweikämpfe, dazu kam etwas Scheibenpech, und so ging es mit einem verdienten 2:5 vom Eis.

Das war natürlich ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Mehr als 17.000 waren gekommen. Was insofern bemerkenswert war, da es das Derby ja erst vor 17 Tagen an gleicher Stelle gegeben hatte. Damals war die DEG noch ganz anders aufgetreten, wollte die bittere Pleite aus dem ersten Saisonduell vergessen machen und warf sich in jeden Schuss. Sinnbildlich dafür war der letzte Block von Philip Gogulla, am Ende stand der sechste DEG-Sieg in Folge in Köln. Und auch vor diesem Montagabend waren die Vorzeichen nicht schlecht. Kam die DEG doch mit dem Selbstvertrauen von sieben Siegen aus acht Spielen zu ihrem Lieblingsgegner. Weil vor allem ihre Defensive glänzend funktioniert: nur zehn Gegentore in den vergangenen acht Spielen. Nun sollte das so weitergehen, doch bereits im ersten Drittel durften die Kölner zweimal jubeln, am Ende gar fünfmal.

DEL: Düsseldorfer EG gegen die Kölner Haie - die Statistiken zum Spiel​
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DEG gegen die Kölner Haie: die Statistiken zum Spiel

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Dabei hatte es gut begonnen für die Düsseldorfer. Schon in der fünften Minute brachte Tobias Eder die DEG in Unterzahl in Führung. Nach feinem Pass von Stephen MacAulay tauchte Eder allein vor Haie-Torwart Mirko Pantkowski auf, wackelte ihn gekonnt aus und schoss den Puck unter die Latte. Was den Gästen Auftrieb gab, in den Minuten danach wirkten sie leichtfüßiger, kamen meist mit kurzen wie klaren Pässen hinten raus. Und dennoch hatte Eder ganz recht in der ersten Pause bei „Magentasport“, dass sein Team „zu viele Scheiben wegschmeißt“. Denn nach knapp zehn Minuten war es vorbei mit dem guten Spiel der DEG, die nun immer wieder zu spät kam. Andreas Thuresson glich deswegen per Nachschuss aus (11.). Noch im ersten Drittel stand plötzlich Brady Austin frei und schoss den Puck in den Winkel. Das war aus DEG-Sicht zwar unnötig, ging aber in Ordnung.

Wer auf Besserung hoffte, wurde enttäuscht. Denn gleich zu Beginn des Mittelabschnitts landete eine abgefälschte Scheibe etwas glücklich bei Louis-Marc Aubry, der auf 3:1 erhöhte. Auch das passte zum Spielverlauf, der KEC „war giftiger“, wie DEG-Kapitän Alexander Barta hinterher sagte. „Und wenn du in so einem Derby ein bisschen schläfst, dann wird es schwierig zu gewinnen.“ Das war auch in den Unterbrechungen zu sehen, wo besonders der Ex-Düsseldorfer Carter Proft jede Gelegenheit zum Pöbeln nutzte. Was teilweise so albern wirkte, dass selbst die DEG-Spieler lachen mussten. Viel mehr Freude bereitete ihnen das Spiel aber nicht. Zwar wurden die Düsseldorfer irgendwann wieder etwas munterer, aber gefährlich war das nicht. Ganze drei Schüsse brachten sie im zweiten Drittel aufs Tor – weil sie zu selten in die Zone direkt vor dem Tor kamen. Zudem ging ihr Forecheck meist ins Leere, Konter gab es gar keine. Dafür waren die Kölner zu diszipliniert. Generell gab es bei Fünf-gegen-Fünf kaum Chancen, das Spiel plätscherte eher so dahin.

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So lag die Hoffnung auf dem letzten Drittel, waren ja nur zwei Tore. Zumindest bis zur 49. Minute, dann profitierten die Kölner zum zweiten Mal von einer glücklich abgefälschten Scheibe: Diesmal landete der Puck von Alec McCreas Schläger direkt im Tor. Mit dem 4:1 schien das Spiel entschieden, also warf die DEG alles nach vorne und kam auch noch mal zum 2:4 durch MacAulay. Danach gab es sogar weitere Chancen, da schienen die Kölner zu wackeln. Aber wirklich spannend wurde es nicht mehr. Und das wäre an diesem Abend auch nicht verdient gewesen. Jason Bast traf noch ins leere Tor. Besser kann es die DEG gleich am Mittwochabend machen, dann kommen die Straubing Tigers in den Dome.

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