Ex-DEG-Coach Kreis ist neuer Eishockey-Bundestrainer

Düsseldorf · Es ist offiziell: Harold Kreis wird neuer Eishockey-Bundestrainer. In der vergangenen DEL-Saison coachte er noch die Düsseldorfer EG. Der ehemalige Nationalspieler Alexander Sulzer wird sein Assistent.

 Harold Kreis hinter der Bande der Schwenninger Wild Wings.

Harold Kreis hinter der Bande der Schwenninger Wild Wings.

Foto: dpa/Roland Sigwart

Harold Kreis tritt die Nachfolge von Toni Söderholm als Eishockey-Bundestrainer an. Das gab der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Montag bekannt. Kreis, bis zum Ende der laufenden Saison noch als Coach bei den Schwenninger Wild Wings in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) tätig, erhält einen Vertrag bis 2026. Assistenztrainer wird der frühere Nationalspieler Alexander Sulzer.

„Ich habe schon viel erlebt in meiner Karriere, aber jetzt als Bundestrainer zu arbeiten, ist etwas ganz Besonderes für mich. Es ist eine große Ehre für mich“, sagte Kreis am Montag. „Wir freuen uns sehr über den heutigen Tag. Wir haben ein Anforderungsprofil gehabt, nachdem uns Toni Söderholm verlassen hat. Diese Entscheidung ist sehr, sehr positiv für die Zukunft des deutschen Eishockeys“, sagte DEB-Vizepräsident Andreas Niederberger.

Söderholm, ursprünglich mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet, hatte Mitte November nach vier Jahren überraschend aufgehört und war zum Schweizer Spitzenklub SC Bern gewechselt.

„Mit Harold Kreis und Alexander Sulzer ist es uns gelungen, ein Trainer-Team für den DEB zu gewinnen. Die beiden haben das Potenzial, unsere sehr gut aufgestellte Herren-Nationalmannschaft dauerhaft unter die besten acht Nationen der Weltspitze zu führen“, sagte DEB-Präsident Peter Merten.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der 64 Jahre alte Kreis ist auf der Bank des DEB kein unbeschriebenes Blatt. Der gebürtige Kanadier arbeitete bereits bei der Heim-WM 2010 in Köln und Mannheim und den folgenden Ausgaben 2011 und 2012 als Co-Trainer für die DEB-Auswahl. Es folgten Trainerstationen bei den Adlern Mannheim, dem EV Zug in der Schweiz, der Düsseldorfer EG und zuletzt in Schwenningen.

Seine größten Erfolge an der Bande hatte Kreis 2006 mit dem HC Lugano und 2008 mit den ZSC Lions gefeiert, die er als Cheftrainer zur Schweizer Meisterschaft führte. Kreis gilt als Trainer, der Defensiv-Eishockey präferiert, Söderholm hatte deutlich offensiver spielen lassen und damit Erfolg gehabt.

Söderholm, der im Dezember 2018 Nachfolger des Olympia-Silbermedaillengewinners Marco Sturm geworden war, hatte die Nationalmannschaft bei der WM in Finnland mit der besten Vorrunde der Geschichte ins Viertelfinale geführt. Noch im November hatte der 44-Jährige mit dem DEB-Team erfolgreich den Deutschland Cup in Krefeld verteidigt.

Bei seiner ersten WM 2019 erreichte der Finne mit der DEB-Auswahl nach starker Vorrunde auf Anhieb das Viertelfinale, zwei Jahre später stürmte das deutsche Team sogar ins Halbfinale und kletterte in der Weltrangliste auf Platz fünf. Das frühe Aus bei den Olympischen Spielen in Peking schon im Play-off um den Viertelfinaleinzug war der erste Rückschlag.

Söderholm hatte vor seiner Vertragsverlängerung im März bereits mit einem Wechsel ins Tagesgeschäft bei einem Klub geliebäugelt - lange hatte es bereits im Frühjahr so ausgesehen, als würde Söderholm den DEB verlassen. Bei den Florida Panthers hatte er im Herbst vergangenen Jahres hospitiert und Kontakte in der NHL geknüpft, beim achtmaligen deutschen Meister Mannheim galt er als heißer Kandidat für die Nachfolge des gefeuerten Pavel Gross.

Dann zog er die Option in Bern - sein Erbe tritt nun Kreis an.

(sid/stja)
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