0:2 gegen Augsburg Schwarzer Freitag für die DEG

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis lassen gegen die Augsburger Panther viel vermissen und verlieren verdient mit 0:2. Zudem wurde bekannt, dass Tobias Eder im Sommer nach Berlin wechselt.

Nationalspieler Tobias Eder wechselt wohl von der DEG nach Berlin.

Nationalspieler Tobias Eder wechselt wohl von der DEG nach Berlin.

Foto: Birgit Haefner

Alexander Barta versuchte gar nicht erst, diesen zähen Eishockeyabend am Freitag im Rather Dome schönzureden. „Ärgerlich und bitter, mit unseren Ansprüchen musst du dieses Spiel gewinnen oder zumindest alles reinhauen. Aber wenn du kein Tor schießt, dann verlierst du ein Hockeyspiel“, sagte der Kapitän bei „Magentasport“ nach dem 0:2 seiner Düsseldorfer EG gegen die Augsburger Panther. Was nicht nur vom Ergebnis her eine herbe Enttäuschung war, die Gäste sind nicht umsonst Tabellenvorletzter der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und gewannen zuvor nur eins von elf Auswärtsspielen. Das war auch von der reinen Leistung her eine ganz düstere Vorstellung der DEG. Kaum Tempo, kaum Druckphasen, kaum Großchancen. Dafür umso mehr Ungenauigkeiten und Fehler.

Das machte sich auch auf den Tribünen bemerkbar, wo analog zum Spiel keine große Stimmung aufkommen wollte. Knapp 5800 Fans waren dabei, unter ihnen rund 40 Leute der Fortuna, was irgendwie passte zu diesem Fußballergebnis. Aber Glücksbringer waren die Fortunen nicht, vielleicht klappt es ja andersrum besser, nach der WM-Pause soll es den Gegenbesuch der DEG bei den Fußballern geben.

Vorher stehen aber noch diverse eigene Spiele in der DEL an. Das nächste gleich am Sonntag (14 Uhr) in Berlin. Auch das ist ein Team, das hinter den Erwartungen zurück bleibt: Der Meister steht nicht mal auf einem Play-off-Platz. Wie überall denken sie bei den Eisbären aber auch bereits an die kommende Saison. Und für die haben sie mal wieder einen Düsseldorfer Leistungsträger verpflichtet. Nach Mathias Niederberger und Marco Nowak wechselt nächsten Sommer auch Tobias Eder zu den Eisbären. Das meldete die Bild-Zeitung am Freitagnachmittag. Von der DEG wollte sich niemand dazu äußern, aber Manager Niki Mondt hatte jüngst im Interview mit unserer Redaktion bereits gesagt, dass DEG-Profis wie Daniel Fischbuch und Tobias Eder „als Nationalspieler sehr begehrt“ sind. „Und es gibt einfach Klubs, die finanzkräftiger sind und andere Titelchancen bieten. Man muss sich an einem Standort wie Düsseldorf damit anfreunden, dass uns ab und an einer weggeschnappt wird.“ Nun scheint das wieder passiert zu sein. Ein herber Verlust für die DEG, auch abseits des Eises, aber so läuft es eben im Sport.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Am Freitag gegen Augsburg lief dagegen wenig. Von Beginn an. Josef Eham bemängelte in der ersten Pause nicht umsonst die vielen Scheibenverluste und dass sein Team schwer in die Zweikämpfe kam. Erst in der 13. Minute hatte Stephen Harper die erste Großchance nach Zuspiel von Barta. Danach wurde es etwas munterer, Philip Gogulla hatte die nächste Möglichkeit, hinten musste Henrik Haukeland gegen Adam Payerl aufpassen. Dennoch bildete das 0:0 nach 20 Minuten das Spiel wahrheitsgemäß ab.

So ging es zunächst weiter. Die DEG ließ die nötige Passgenauigkeit vermissen, entsprechend selten kam sie klar hinten raus und mit Tempo durch die neutrale Zone. Weil auch die Augsburger kein spielerisches Feuerwerk abbrannten, war das selten schön anzusehen. Ein paar Chancen gab es trotzdem. Die meisten sogar für den nun besser werdenden Vorletzten aus Augsburg, vor allem in Überzahl. Auf der Gegenseite hatten Tobias Eder und Alexander Ehl die Führung auf dem Schläger. Doch insgesamt kam die DEG zu selten in die Zone direkt vor dem Tor. Es schien auch keiner mal eine Idee zu haben, wie man dahin kommen soll. Bezeichnend auch: Die Gäste mussten nicht einmal foulen.

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Foto: Birgit Häfner

Zu allem Überfluss blieb Luca Zitterbart ab der zweiten Pause verletzt draußen. Daran lag es aber nicht, dass das Spiel auch im letzten Drittel kein Leckerbissen war. Und dass sich Daniel Fischbuch acht Minuten vor Schluss ein unnötiges Foul leistete und Marcel Barinka das fällige Überzahlspiel zum 0:1 nutzte. Wer danach eine Schlussoffensive erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die DEG gönnte sich sogar noch einen Wechselfehler und kassierte einen Treffer ins leere Tor. Kurz später war Schluss. Endlich, dürften sich die meisten Zuschauer an diesem schwarzen Freitag für die DEG gedacht haben.

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