Niederlage gegen Nürnberg DEG schlittert in die Krise

Düsseldorf · Das 2:4 gegen die Nürnberg Ice Tigers ist die dritte Niederlage in Folge für die Düsseldorfer Eishockeyprofis. Danach verabschieden die Fans das Team mit einem Pfeifkonzert.

 Mikko Kousa (li.) im Duell mit Patrick Reimer.

Mikko Kousa (li.) im Duell mit Patrick Reimer.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Wenn die Düsseldorfer EG sich in den vergangenen Jahren auf eins verlassen konnte, dann waren es ihre treuen Fans. Selbst nach schwachen Spielen gab es meist aufmunternden Applaus. Doch diese Zeit ist seit Dienstagabend vorbei. Als die Schlusssirene das 2:4 gegen Nürnberg Ice Tigers amtlich machte, gab es ein lautes Pfeifkonzert im Dome – verbunden mit dem Klassiker, den jedes Team in jeder Sportart hören muss, wenn es nicht läuft: „Wir wollen euch kämpfen sehen!“

Normalerweise mögen die Spieler das nicht. Wer lässt sich schon gern vorwerfen, dass er nicht mal die Grundtugenden zeigt? Aber Philip Gogulla konnte den Frust verstehen: „Wir haben Glück, dass wir nicht schon nach zwei Dritteln 2:7 hinten liegen, nicht zu akzeptieren, mir fehlen die Worte“, sagte der Stürmer bei „Magentasport“, der dann aber doch noch ein paar Worte fand. Es fehle „alles, Kampfgeist, Wille“. Das Ergebnis war nicht nur die sechste Niederlage aus den vergangenen neun Spielen, sondern auch die dritte in Folge, die die DEG auf Rang zehn der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) abrutschen ließ.

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Gogullas Frust war übrigens keine Einzelmeinung. Tobias Eder fand schon die ersten zehn Minuten „ganz schrecklich“. Torhüter Henrik Haukeland musste früh gegen Jake Ustorf und Daniel Schmölz retten. Erst nach der Werbeunterbrechung änderte sich das, „dann sind wir in die Gänge gekommen“, sagte Eder, der selbst für den Höhepunkt aus DEG-Sicht sorgte. Erst erkämpfte er sich den Puck, dann schoss er nach feinem Doppelpass mit Harper zur schmeichelhaften Führung ein. Eine Befreiung für die DEG, die nun ganz anders auftrat und weitere Chancen hatte, die größten durch Alexander Ehl. Doch auch die Gäste blieben gefährlich und kamen nach einer schönen Kombination kurz vor der Pause zum Ausgleich durch Gregor MacLeod, was in Ordnung ging.

Das sah nach 40 Minuten anders aus. Vielleicht musste es nicht 2:7 stehen, aber dass die DEG mit 2:1 führte, spiegelte das Spiel nicht wirklich wider. Zwar hatte sie zu Beginn des Mittelabschnitts gute Chancen durch Daniel Fischbuch und Josef Eham, stand dann aber wieder viel hinten drin, weil die laufstarken Gäste durch ihr aggressives Forechecking immer wieder Scheiben gewannen und sich vorne festsetzten. Einmal gar für mehrere Minuten am Stück, doch ein Konter und zwei schnelle Pässe von Stephen MacAulay und Tobias Eder später jubelte Mikko Kousa über seinen ersten Treffer im DEG-Trikot. Was die Nürnberger wenig schockte, erst traf Tyler Sheehy den Pfosten, dann verzog Patrick Reimer freistehend. Den Rest entschärfte Haukeland.

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Eben jener Henrik Haukeland hatte noch am Sonntag gefordert, sein Team müsse endlich mal ein enges Spiel gewinnen. Nun war die Chance da. Doch wieder ging es schief. Weil die DEG sich zu früh aufs Verteidigen konzentrierte und den Nürnbergern das Spiel überließ. Das nutzten die Mitte des Drittels für zwei schnelle Tore. Erst traf der überragende MacLeod ein zweites Mal, dann legte er Dane Fox das 2:3 auf. Erst danach spielte die DEG wieder nach vorne, hatte Chancen durch Harper und Blank. Doch wirklich zwingend wurde es nicht mehr. Erst recht nicht in Überzahl. Negativer Höhepunkt war, als sich Eder und Gogulla gegenseitig über den Haufen rannten. Kurz vor Schluss vertändelte MacAulay die Scheibe, Reimer bedankte sich mit der Entscheidung ins leere Tor. Spätestens da ging das Pfeifkonzert los.

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