Erstaunlich reife Vorstellung Siegesserie der DEG hält auch in Wolfsburg an

Wolfsburg/Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG gewinnt mit 2:0 in Wolfsburg und vergrößert ihren Vorsprung auf Platz sieben auf acht Punkte. Besonders bemerkenswert: Wie souverän sie den siebten Sieg in Folge einfährt.

 Josef Eham (v.l.) und Alexander Blank feiern zusammen mit Torschütze Jakub Borzecki das Tor zum 1:0 für die Düsseldorfer EG.  Foto: Birgit Häfner

Josef Eham (v.l.) und Alexander Blank feiern zusammen mit Torschütze Jakub Borzecki das Tor zum 1:0 für die Düsseldorfer EG. Foto: Birgit Häfner

Foto: RP/Birgit Häfner

Für die Fans der Düsseldorfer EG hatte der Mittwochabend in Wolfsburg das mittlerweile Übliche im Programm: Einen Sieg ihrer Mannschaft, einen überragenden Henrik Haukeland und hinterher eine kleine Feier mit dem Torhüter. Diesmal balancierte er allerdings keinen Schläger auf der Nase, sondern brachte das Plexiglas mit einem beherzten Sprung zum Wackeln. Aber wie Haukeland jubelt, ist den Fans egal, wenn er weiter so spielt. So wie bei den Grizzlys, da blieb er zum dritten Mal in dieser Saison ohne Gegentor, führte sein Team zu einem 2:0-Sieg und wurde danach am TV-Mikrofon grundsätzlich: „Wir haben eine neue Kultur in Düsseldorf kreiert, eine Gewinnerkultur.“

DEL: Grizzlys Wolfsburg gegen die DEG - die Statistiken zum Spiel​
Infos

DEG gegen Wolfsburg: die Statistiken zum Spiel

Infos
Foto: Birgit Häfner

Die Siegesserie der DEG in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geht also weiter, jetzt sind es schon sieben am Stück. Das gab es zuletzt 2019. Doch jenseits aller Rückblicke ging es am Mittwoch auch um die Zukunft. Wolfsburg und Düsseldorf könnten sich ja in den Play-offs sehen. Da will man schon mal einen guten Eindruck hinterlassen. Also „gut“ im Sinne von „schlecht“. Wer will schon, dass sich ein Gegner auf eine Play-off-Serie freut? Wer sich in der schönsten Zeit des Eishockey-Jahres gegenübersteht, ist aber noch unklar. Dafür ist die Tabelle auch kurz vor Ende der Hauptrunde noch zu eng, die Teams auf den Plätzen vier bis acht trennten vor dem Spiel nur sieben Punkte. Das kann in der DEL in einer Woche aufgeholt sein. Erst recht, wenn es direkte Duelle gibt. So wie für die DEG nun in Wolfsburg oder nächste Woche Dienstag in Bremerhaven. Abende, für die jemand mal das Wort „Sechs-Punkte-Spiel“ erfunden hat. Denn die DEG stand vor der Frage, ob sie hinterher sieben oder einen Punkt Vorsprung auf die Wolfsburger haben würde.

Es wurden dann sieben. Und acht auf Rang sieben, weil Köln (3:8 in Ingolstadt) und Bremerhaven (2:4 in Nürnberg) der DEG schon zuvor den Gefallen getan hatten, ihre Spiele zu verlieren. Die Düsseldorfer konnten also die großen Gewinner des Spieltags werden. Und sie wurden es, weil sie einen reifen Auftritt hinlegten. Einen derart reifen, dass man sich fragen konnte, ob da wirklich zehn U25-Spieler im DEG-Trikot übers Eis flitzten. Selbst in Drucksituationen blieben sie ruhig, befreiten sich mit schnellen Pässen. Zudem erkämpften sie zahlreiche Scheiben, verhinderten Wolfsburger Angriffe meist schon in der Entstehung. Was nur möglich war, weil sie ihre Beine fleißig bewegten.

„Wir spielen mit viel Energie und gutem Forecheck, bisher läuft es sehr gut“, sagte Jakub Borzecki schon in der ersten Drittelpause bei „Magentasport“. Borzecki ist einer dieser U25-Spieler, seit Januar ist er sogar erst 21, erlebt gerade seine erste DEL-Saison. Und dennoch versenkte er den Puck in der siebten Minute souverän im Winkel. Die Vorlage kam von Josef Eham, der ist 20. Das 2:0 im zweiten Drittel erzielte Cedric Schiemenz, immerhin 23. Der allerdings auf Vorlage vom 40-jährigen Alexander Barta.

Dass es mit dem 2:0 in die zweite Pause ging, war nicht nur für die DEG eine gute Nachricht. Auch die Wolfsburger konnten damit leben. Denn sie hätten höher zurückliegen können. Nun hatten auch sie ein paar Möglichkeiten, trafen im ersten Drittel sogar Pfosten und Latte, aber das war noch wenig im Vergleich zur DEG. Stephen Harper hatte schon nach ein paar Sekunden gegen den Pfosten geschossen, später hatten Philip Gogulla, Alec McCrea, Victor Svensson, Luca Zitterbart, Stephen MacAulay, Tobias Eder, Justus Böttner und Alexander Ehl Chancen. Eham verschoss sogar einen Penalty.

Das letzte Drittel begann dann mit einem Schreckmoment – allerdings nicht auf der Anzeigetafel, aber plötzlich krümmte sich Gogulla am Boden. Wolfsburgs Nolan Zajac hatte ihm den Schläger in die Kniekehle gehauen. Doch obwohl der Schiedsrichter direkt danebenstand, gab es keine Strafe. Gogulla konnte dann auch weiterspielen. Und war wie seine Teamkollegen nun vor allem in der Defensive gefordert. Wolfsburg machte Druck, aber die DEG wurde auch zu passiv. Aber eben nie unkontrolliert oder offen. Entsprechend wenig passierte. So gab es am Ende das mittlerweile Übliche.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort