Zwei Gegentore in 35 Sekunden Später Doppelschlag schockt die DEG

Düsseldorf · Bis sieben Minuten vor Ende des vierten Spiels führt die DEG gegen Ingolstadt und ist drauf und dran, die Play-off-Serie auszugleichen. Aber dann kassiert sie zwei Tore und steht deswegen nun vor dem Aus.

Macaulay (rechts, DEG) vor Ingolstadts Torwart Garteig. Links: Ingolstadts Jobke.

Macaulay (rechts, DEG) vor Ingolstadts Torwart Garteig. Links: Ingolstadts Jobke.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Auf einmal wurde es still im Rather Dome. Lediglich die paar Dutzend Fans aus Ingolstadt da oben unter dem Dach jubelten, der Rest traute seinen Augen kaum. Da hatte die Düsseldorfer EG bis sieben Minuten vor dem Ende des vierten Spiels der Viertelfinalserie mit 1:0 geführt, war drauf und dran, ihr zweites Spiel zu gewinnen. Doch dann trafen die Gäste nicht nur zum Ausgleich, sondern 35 Sekunden später gleich noch mal. 1:2, dabei blieb es. „Brutal bitter“, fasste Verteidiger Nicolas Geitner das Spiel aus DEG-Sicht zusammen.

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Ingolstadt gegen die DEG: die Statistiken zum Spiel

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Die Hoffnung aufs Halbfinale, die ihr eigener 2:1-Sieg am Sonntag in Ingolstadt geweckt hatte, ist damit auch fast schon wieder weg. 1:3 steht es nun in der Serie, die Düsseldorfer müssten schon drei Spiele in Folge gewinnen, um ihre Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Leben zu halten. Was im Umkehrschluss bedeutet: Jede weitere Niederlagen wäre eine zu viel, schon am Freitagabend in Ingolstadt könnte es vorbei sein.

Dabei fühlten sich die Düsseldorfer am Sonntag einen Schritt weiter: „Spätestens jetzt glauben alle daran, dass wir die Serie noch gewinnen können“, hatte Cedric Schiemenz gesagt. Zwar hatte die DEG den ERC in der Hauptrunde bereits geschlagen, aber nur einmal nach 60 Minuten – und das war auch schon wieder fünf Monate her. Dazwischen lagen vier Niederlagen in Folge. Nun also endlich ein Sieg, allerdings ein glücklicher. Danach war allen bewusst, dass es für einen zweiten Sieg eine gehörige Steigerung brauchen würde. Die gab es am Dienstag dann auch. Aber es reichte trotzdem nicht gegen ein Ingolstädter Team, das in allen Mannschaftsteilen Qualität zu bieten hat. Und zwar so viel, dass die DEG nur ganze 13 Schüsse aufs Tor brachte. Deutlich zu wenig, erst recht vor den eigenen Fans.

Jene Fans hatten es am Dienstag aber gar nicht so einfach, in die Halle zu kommen. Die Rheinbahn streikte ja, also kamen mehr als sonst mit dem Auto. Und vielleicht hat es auch den ein oder anderen Fan davon abzuhalten, zu kommen. 7884 Besucher meldete die DEG. Mit Blick auf die Brisanz des Spiels sicher zu wenig. Aber an einem Dienstag ohne öffentliche Verkehrsmittel auch nicht anders zu erwarten. Die Stimmung war dennoch von Beginn an Play-off-würdig. Obwohl die DEG in den ersten Minuten nur hinterherrannte, weil die Gäste immer einen Schritt schneller waren und es sich im Düsseldorfer Drittel gemütlich machten. Da wurde es mehrmals brenzlich vor Henrik Haukeland, was an das Spiel von Sonntag erinnerte. Der Unterschied war allerdings, dass es der ERC diesmal verpasste, seine Überlegenheit auf die Anzeigetafel zu bringen. Nicht mal während zwei Überzahlspielen klappte das. Im Gegenteil: Mit einem Mann weniger fand die DEG plötzlich zu ihrem Spiel und spielte danach auch selbst nach vorne. Ab dann war es ein ausgeglichenes Spiel, aber der DEG schmeckte das 0:0 zur ersten Pause natürlich besser.

So verhielt es sich erst recht mit dem Zwischenstand nach dem zweiten Drittel. Da führte die DEG nämlich mit 1:0. Daniel Fischbuch hatte einen Querpass von Bernhard Ebner in Überzahl ins Netz gejagt. Was der DEG Auftrieb gab. Plötzlich gewann sie Zweikämpfe und Laufduelle und hatte Druckphasen. Tobias Eder hatte gleich zweimal das 2:0 auf dem Schläger. Aber auch die Ingolstädter blieben gefährlich. Maury Edwards traf den Innenpfosten. Aber die ganz großen Chancen gab es sonst nicht. Weil die Abwehrreihen wenig zuließen. Nach 40 Minuten kamen beide Teams zusammen gerade mal auf 22 Torschüsse.

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Die Topscorer der Düsseldorfer EG

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Foto: Birgit Häfner

Im letzten Drittel drehten die Gäste dann wieder auf, hatten deutlich mehr Puckbesitz und Abschlüsse. Da stand die DEG meist hinten drin, verschaffte sich kaum noch Entlastung. Ein einziger Abwehrkampf war das nun. Aber zumindest half das Publikum, bejubelte jeden gewonnenen Zweikampf. Und als sein Team dann eine Unterzahl schadlos überstand, sprang gar die ganze Halle auf und klatschte. Sieben Minuten vor dem Ende war es dann aber doch passiert, da traf Edwards zum 1:1. 35 Sekunden später drehte Justin Feser das Spiel komplett. Das reichte gegen eine DEG, die selbst keine echte Chance mehr hatte. Und die nun am Freitag gewinnen muss. Sonst ist es vorbei mit der Saison.

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