Sieg gegen Bremerhaven Perfekter Jahresabschluss für die DEG

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis eilen weiter von Sieg zu Sieg. Zwar verschlafen sie gegen Bremerhaven das erste Drittel, wachen dann aber auf, gewinnen mit 3:1 und springen auf Rang sechs.

Stochern geht immer: Philip Gogulla (DEG, vorne) vor dem Bremerhavener Tor.

Stochern geht immer: Philip Gogulla (DEG, vorne) vor dem Bremerhavener Tor.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Eigentlich war das ja gar nicht Joonas Järvinens Schläger. Der war dem Verteidiger der Düsseldorfer EG in der letzten Minute des Spiels gegen Bremerhaven gebrochen. Und dann läuft das so im Eishockey: Ein Stürmer gibt seinen ab, der Verteidiger braucht den ja eher, erst recht, wenn sein Team einen 2:1-Vorsprung über die Zeit bringen muss. Das Problem war nur: Tobias Eder schießt rechts, Järvinen links, der Schläger hat also die falsche Biegung. Aber das störte den Finnen wenig, kurz später drosch er gegen den Puck, und der trudelte dann fast über die gesamte Eisfläche ins Tor. 3:1, der siebte Sieg aus den vergangenen acht Spielen, durch den die DEG auf einen direkten Viertelfinalplatz der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sprang. Danach sangen die Fans schon mal von der Meisterschaft.

DEL: Bremerhaven gegen die DEG - die Statistiken zum Spiel​
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Bremerhaven gegen die DEG: die Statistiken zum Spiel

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Foto: Birgit Häfner

Das war ein würdiger Abschluss eines Jahres, das als ein erfolgreiches in die DEG-Geschichte eingehen wird. Natürlich nicht, wenn man die großen Zeiten zum Maßstab nimmt, aber damit sollte es mehr als ein Vierteljahrhundert nach der letzten Meisterschaft ja mal vorbei sein. Trotz der Gesänge am Ende. Nimmt man also die jüngere Vergangenheit, war 2022 ein gutes DEG-Jahr. Zwar kannte das Abgänge von Trainer Harold Kreis und Verteidiger Marco Nowak. Aber davor hatte die DEG erst zum zweiten Mal seit dem Metro-Ausstieg eine Play-off-Serie gewonnen. Danach folgten ein guter Transfersommer, in Roger Hansson ein interessanter neuer Trainer, zwar zwischenzeitlich auch ein gehöriger Durchhänger, aber zuletzt gab es Sieg um Sieg. Nicht zu vergessen: Nach zwei schweren Corona-Saisons sind die Fans wieder zurück.

Am Freitag war die Halle sogar ordentlich gefüllt. Mehr als 9000 Fans waren gekommen. Doch die sahen zunächst eine schwache DEG. Schlampige Pässe, wenig Tempo und Körperspiel, ein meist ins Leere gehender Forecheck. Kurzum: Alles, was die DEG beim 5:2 am Mittwoch beim Tabellenführer in München richtig gemacht hatte, ließ sie nun vermissen. Nach 20 Minuten hatten die Statistiker gerade mal zwei Torschüsse gezählt. Zwar waren es auch bei den Bremerhavenern nur sieben, aber die Gäste kamen schnell hinten raus, schnörkellos durch die neutrale Zone und hatten Zug zum Tor. Jan Urbas brachte sie folgerichtig nach 13 Minuten in Überzahl in Führung. Beschweren durfte sich bei der DEG niemand über das 0:1 zur ersten Pause.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Erst danach wurde es etwas besser. Zwar blieb es ein „umkämpftes Spiel mit wenigen hochprozentigen Torchancen“, wie Philip Gogulla am TV-Mikrofon sagte. Aber nun bewegte die DEG ihre Beine mehr und kam entsprechend besser aus der eigenen Zone. Und als Daniel Fischbuch dann einmal antrat, auf Gogulla ablegte, der wiederum den nach vorne gestürmten Bernhard Ebner fand, stand es auch schon 1:1. Ebners zweiter Saisontreffer übrigens, den ersten hatte er am Mittwoch in München erzielt. Und fast hätte der Verteidiger gegen Bremerhaven gleich noch mal getroffen, scheiterte aber allein vor dem guten Gäste-Torwart Stefan Niklas Svedberg. Das galt selbstredend auch wieder für Henrik Haukeland, der mehrmals seine Klasse zeigen musste – und das auch tat.

So ging es mit einem 1:1 in den letzten Abschnitt. Eins dieser typischen Spiele, bei dem klar ist, dass das nächste Tor entscheidet. Das erzielte die DEG dann mehr oder weniger aus dem Nichts. Tobias Eder brachte den Puck eher verzweifelt von der blauen Linie aus Richtung Tor, Stephen Harper fälschte unhaltbar ab – auch Harper hatte bereits am Mittwoch in München getroffen. Sein Tor am Freitag hatte trotzdem nicht wirklich in der Luft gelegen, die DEG war auch im letzten Drittel kaum zu Chancen gekommen. Bis fünf Minuten vor dem Ende hatte sie keine zehn Schüsse aufs Tor gebracht.

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Die Zuschauerzahlen der DEG

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Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Gewonnen war aber noch nichts. Zumal die Schiedsrichter danach eine sehr harte Strafe gegen Kapitän Alexander Barta gaben. Doch die DEG überstand die Unterzahl, hatte bei einem Konter durch Alexander Ehl sogar die größte Möglichkeit. Viel wichtiger war aber, dass der kurz später ein Laufduell gewann und deswegen einen unerlaubten Weitschuss verhinderte. Kurz später ließ Järvinen die Party dann mit Eders Schläger beginnen.

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