4:2-Heimsieg DEG schlägt Meister Berlin

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockeyprofis feiern beim 4:2 über die Eisbären eine gelungene Generalprobe für das Derby gegen Köln am Freitag. Mann des Tages: Philip Gogulla, der endlich seinen ersten Saisontreffer erzielt.

Brendan O´Donnell (M.) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für die DEG. Rechts: Teamkollege Tobias Eder.

Brendan O´Donnell (M.) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für die DEG. Rechts: Teamkollege Tobias Eder.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Als es endlich vollbracht war, war etwas im Gesicht von Philip Gogulla zu sehen, was es lange nicht öffentlich gegeben hatte: Freude, ein Lächeln, Erleichterung. Hatte der DEG-Stürmer im 14. Saisonspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) doch endlich seinen ersten Treffer erzielt. Weil er perfekt freistand am langen Pfosten, und weil Brendan O'Donnell ihm den Puck wunderbar zugespielt hatte. Am Dienstag war das, zweites Drittel gegen die Eisbären Berlin. Und es war nicht das einzige Erfolgserlebnis für Philip Gogulla an diesem Abend. Schon das 1:0 hatte er vorbereitet, das 2:0 machte er selbst, das 4:1 legte er wieder auf. Am Ende schlug die DEG den Deutschen Meister mit 4:2 (1:0, 2:1, 1:1) und zeigte damit die richtige Reaktion auf die unnötige Niederlage zwei Tage zuvor gegen Frankfurt. Das war gleichzeitig eine gelungene Generalprobe für das erste Derby der Saison am Freitagabend gegen die Kölner Haie.

Dann wird es erstmals richtig voll im Dome werden, mehr als 11.000 Tickets sind bereits verkauft. Am Dienstag sah das anders aus, nur knapp 5500 Zuschauer waren da, aber die mussten ihr Kommen nicht bereuen, sie sahen ein flottes Spiel. Dass das mit dem achten Saisonsieg enden würde, war aber nicht unbedingt zu erwarten. Zwar spielen die Eisbären derzeit gehörig unter ihren Ansprüchen und stehen nicht mal auf einem Play-off-Platz, aber vor dem Spiel gab es bei der DEG mal wieder Personalsorgen. Erneut musste Trainer Roger Hansson in der Offensive umstellen. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn Victor Svensson mal ein paar Spiele ohne Verletzung hätte durchspielen können. Zumal er mit sechs Scorerpunkten nach fünf Spielen gut drauf war. Doch nun musste er gleich wieder aussetzen, ernst soll es aber nicht sein. Schon am Freitag gegen Köln soll der schwedische Mittelstürmer wieder dabei sein.

Gegen Berlin aber eben nicht, also brauchte es neue Sturmreihen. Und Hansson nutzte die Gelegenheit, sein derzeit größtes Problem in der Offensive an zugehen: die Erfolglosigkeit von Alexander Barta und Philip Gogulla. In der Vorbereitung hatten die Routeniers noch geglänzt, doch seit dem Saisonstart gelang nicht mehr viel Produktives. Barta wartete seit fünf Spielen auf eine Torbeteiligung, Gogulla hatte in der kompletten Saison noch gar nicht getroffen. Und wohl noch eindrucksvoller: Er schoss in den ersten 13 Spielen nur siebenmal aufs Tor.

Trotzdem hielt Hansson wochenlang an dem Duo fest, versuchte es mit immer neuen Partnern: Fischbuch, Eder, Ehl – doch es änderte sich wenig. Nun also die Trennung, Barta spielte mit Ehl und Eham, Gogulla mit Eder und O'Donnell. Und die Reihe brachte die DEG auch in Führung – auch noch in Überzahl, wo zuletzt ja ebenfalls wenig funktioniert hatte: nur ein Tor aus fünf Spielen. Auch insgesamt läuft es noch nicht im Powerplay, die nur knapp zwölf Prozent Erfolgsquote bedeuteten vor dem Spiel die zweitschlechteste Quote der ganzen Liga. Umso wichtiger also, dass es diesmal anders lief. Gogulla auf Eder, der weiter auf O'Donnell, und der schlenzte die Scheibe ins lange Ecke. Das ging so in Ordnung nach zwölf Minuten, die DEG hatte den besseren Start. Zwar wurden die Berliner danach etwas stärker, aber das 1:0 zu ersten Pause war gerecht.

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Foto: Imago

Kurz danach traf dann Gogulla. Und auch wenn die Berliner nun besser im Spiel waren und durch Alexandre Grenier verkürzten, brachte das die DEG nicht aus der Ruhe. Ein langer Pass von Josef Eham und ein Schuss von Alexander Ehl später stand es 3:1. Danach schlug vor allem die Stunde der Torhüter. Henrik Haukeland hielt mehrfach glänzend, unter anderem einen Penalty von Nationalstürmer Leo Pföderl. Aber auch Berlins Tobias Ancicka zeigte mehrere starke Paraden, an ihm liegt es nicht, dass der Meister durchhängt. Schon 2:40 Minuten vor dem Ende ging Ancicka dann runter, Gogulla bediente O'Donnell, der schoss zur endgültigen Entscheidung ein. Zwar trafen auch die Berliner noch mal in doppelter Überzahl, aber da sangen die DEG-Fans ohnehin längst vom Derby gegen die Haie.

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