5:1-Sieg in Frankfurt DEG stürmt ins Viertelfinale

Frankfurt am Main/Düsseldorf · Auf das 5:0 am Dienstag folgt am Freitag ein 5:1. Die Düsseldorfer Eishockeyprofis sind auch im zweiten Play-off-Spiel gegen Frankfurt das klar bessere Team und stehen nun unter den letzten Acht.

Alec McCrea klatscht nach seinem Tor zum 2:0 mit den DEG-Teamkollegen an der Bank ab.

Alec McCrea klatscht nach seinem Tor zum 2:0 mit den DEG-Teamkollegen an der Bank ab.

Foto: IMAGO/Beautiful Sports/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Gawlik

Wenn Bernhard Ebner über eine Entscheidung des Linienrichters herzhaft lachen kann, dann muss es gut um die Düsseldorfer EG stehen. Vor allem, wenn jene Entscheidung nicht in seinem Sinne ausfällt. Aber das war nun auch egal an diesem Freitagabend in Frankfurt, denn seine Mannschaft führte bereits mit 3:0 und machte nicht den Eindruck, dass hier heute noch etwas anbrennt. Und so war es dann auch, die DEG gewann das Spiel mit 5:1 und damit auch gleich die erste Play-off-Runde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 2:0. Der Umweg ins Viertelfinale, den die DEG wegen der Niederlagen am Ende der Hauptrunde nehmen musste, ist damit auch schon wieder Geschichte. Und mit ihm die gedrückte Stimmung vor gut einer Woche.

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Löwen Frankfurt gegen die DEG: die Statistiken zum Spiel

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„Wir haben uns viel vorgenommen, und das haben wir umgesetzt“, sagte ein sichtlich zufriedener Alexander Barta danach bei „Magentasport“. Nicht nur, dass er selbst erneut zweimal getroffen hatte, sein Team steht auch zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren unter den letzten Acht. Und es erreichte sie souverän: Erst das 5:0 am Dienstag zu Hause, nun das 5:1 in einer der lautesten Hallen der Liga. Das reichte. Und garantiert ein paar freie Tage, das Viertelfinale beginnt nämlich erst am Dienstag oder Mittwoch beim ERC Ingolstadt. Gegen den Tabellenzweiten ist die DEG zwar Außenseiter, aber das hat ja noch nie jemanden gestört.

Am Freitag in Frankfurt kam sie auch mit der Favoritenrolle zurecht. Obwohl die Löwen nach ihrer blutleeren Vorstellung am Dienstag eine Reaktion angekündigt hatten und auf ihr Publikum setzen konnten. Die alte Halle am Bornheimer war mit knapp 7000 Fans ausverkauft. Da gelte es, „kühlen Kopf zu bewahren“, hatte Barta im Vorfeld gesagt, „die Frankfurter werden hart rauskommen“. Zumal ihr Torjäger Dominik Bokk nach wochenlanger Verletzung wieder im Kader stand. Die Topreihe mit Bokk, Brendan Ranford und Carter Rowney war wieder vereint.

Zu sehen war von der aber wenig. Also sie war oft auf dem Eis, aber ihr wollte nichts gelingen. Vor allem Bokk nicht, dem anzumerken war, wie lange er raus war. Sinnbild dafür war, als Victor Svensson ihm in Unterzahl den Puck klaute. Das war auch fast die einzige Phase im ersten Drittel, in der Löwen etwas Zeit in der Düsseldorfer Zone verbrachten. Der erwartete Sturmlauf der Gastgeber fiel aus. Weil die DEG mit viel Laufarbeit und klaren Pässen immer wieder schnell hinten raus und durch das Mitteleis kam. 14:5 Torschüsse hatten die Statistiker in den ersten 20 Minuten für die DEG gezählt. Auch in der wichtigsten Zeile des Spielberichtsbogens sah es gut aus: 2:0. Erst traf Svensson in Überzahl, dann legte Alec McCrea nach. Beide Male mussten sie nur den Schläger in scharfe Pässe halten, Svensson von Philip Gogulla, McCrea von Cedric Schiemenz.

Alles wartete also weiter auf das große Aufbäumen der Löwen. Aber das kam einfach nicht. Schon am Dienstag wirkte es, als hätten die Frankfurter auf dem Weg in die Play-offs so viel Kraft gelassen, dass nun nichts mehr übrig ist. Und so sah das auch am Freitag aus. Stattdessen hatte die DEG weiter beste Chancen: Daniel Fischbuch, Alexander Ehl, Alexander Barta – Letzterer machte dann auch gleich das 0:3 und bestätigte seinen Aufwärtstrend. Danach wurde die Halle merklich ruhiger, zu hören waren fast nur noch die mehreren Hundert Gästefans, die weiter eine souveräne DEG sahen. Allerdings schaltete die dann eher auf Verwaltung und kassierte doch noch ein Tor: 17 Sekunden vor der zweiten Sirene traf Dylan Wruck in Überzahl zum 1:3.

Eishockey: So schnitt die Düsseldorfer EG in den Play-offs ab ​
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So schnitt die DEG in den Play-offs ab

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Foto: dpa/Bernd Thissen

War hier doch noch mehr drin für die Frankfurter? Zumal nun auch die Halle wieder da war. Aber nur kurz, nach knapp drei Minuten im Schlussabschnitt erhöhte Alexander Blank auf 1:4. Auch für den 21-Jährigen der zweite Treffer der Serie, nachdem er davor 25 Spiele lang leer ausgegangen war. Damit war das Spiel durch. Kurz später traf Barta noch zum 1:5. Und dann durfte der erneut starke Henrik Haukeland bei einem Alleingang noch mal sein Können beweisen. Da feierte längst die ganze Halle. Die Frankfurter Fans ihre Saison, die Düsseldorfer ihren Einzug ins Viertelfinale.

DEL-Saison 2023/24: Die Topscorer der Düsseldorfer EG​
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Die Topscorer der Düsseldorfer EG

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Foto: Birgit Häfner

Statistik

Löwen Frankfurt – Düsseldorfer EG 1:5 (0:2, 1:1, 0:2)
DEG: Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea – Heinzinger; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Ehl, Svensson, Eder – Schiemenz, Barta, Harper – Eham, Blank, Borzecki
Schiedsrichter: Rohatsch/MacFarlane
Tore: 0:1 (11:43) Svensson (Gogulla, Kousa/5-4), 0:2 (15:01) McCrea (Schiemenz, Barta), 0:3 (21:44) Barta (Schiemenz), 1:4 (43:12) Blank (Ebner, Borzecki), 1:5 (49:09) Barta (Harper, Schiemenz)
Zuschauer: 6990 (ausverkauft)
Strafminuten: 8:12
Torschüsse: 20:32
Play-off-Serie: 0:2 (DEG damit im Viertelfinale)

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