Handball und Eishockey überschneiden sich Terminchaos in Köln — ISS Dome als Lösung?

Düsseldorf · Das Länderspiel am Freitag in Köln gegen Dänemark steht auf der Kippe. Rückspiele im Viertelfinale der beiden Europacup-Wettbewerbe überschneiden sich mit der Endrunde um den deutschen Pokal in Hamburg.

Kölner Haie gewinnen Viertelfinale gegen Eisbären Berlin
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Foto: dpa, fis hak

Manch einer mag an einen Aprilscherz denken. Doch weit gefehlt. Vor einer Woche noch präsentierte sich Stefan Löcher, Chef der Kölner Arena (19.500 Plätze), gut gelaunt auf der Pressekonferenz mit Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson. 12.000 Tickets waren da schon für das Länderspiel am 1. April gegen Dänemark (20.15 Uhr) verkauft, Sport 1 wollte live übertragen. Alles schien auf einem guten Weg — bis am Montagnachmittag die Eishockeyprofis der Kölner Haie ihren noch vor Kurzem nicht unbedingt zu erwartenden Aufschwung mit dem Sieg in Berlin fortsetzten und für viel Hektik sorgten.

"Kein Handballspiel in der Arena", schrieb der Klub wenig später im Internet bei Facebook. Im Halbfinal-Play-off treffen die Kölner auf den Hauptrundensieger aus München. Das zweite Spiel soll nun am 1. April ab 19.30 Uhr in Köln stattfinden. "Wir sind etwas verwundert. Wir haben einen Vertrag mit der Arena", sagte Mark Schober, Generalsekretär des Deutschen Handballbundes (DHB). Doch die Kölner Haie haben das Vorrecht.

Denkbar ist, dass der Termin verschoben oder aber in eine andere Halle ausgewichen wird. Vorsorglich telefonierten die Kölner schon mal mit ihren Kollegen in Düsseldorf. "Wir tauen das Eis schon ab Samstag ab und stehen grundsätzlich zur Verfügung", sagte Manfred Kirschenstein, Chef des ISS Dome unserer Redaktion. Dort absolviert die bereits ausgeschiedene Düsseldorfer EG ihre Eishockeyspiele. Mit 13.400 Plätzen würde es von der Kapazität her auch passen.

Noch ein Terminproblem

Kann der DHB für dieses Terminchaos wahrlich nichts, so ist ein anderes Problem hausgemacht. Schon im Dezember 2014 hatte die Bundesliga nach Rücksprache mit dem europäischen Verband (EHF) ihre Pokal-Endrunde in Hamburg auf den 30. April und 1. Mai datiert. Die EHF ihrerseits setzte vor Saisonbeginn die Rückspiele im Viertelfinale der beiden Klubwettbewerbe zwischen dem 27. April und 1. Mai an. Die SG Flensburg-Handewitt in der Champions League und der SC Magdeburg im EHF-Pokal sind sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Bühne noch dabei.

Ob auch bei der 7. Auflage des Final 4 in Köln (28./29. Mai) eine deutsche Mannschaft dabei ist, entscheidet sich in den Spielen des THW Kiel gegen Titelverteidiger FC Barcelona und der SG Flensburg-Handewitt gegen Polens Meister Kielce. Flensburg gewann nach dem 28:27 in Montpellier auch die Zitterpartie in eigener Halle (31:30). Nicht mehr dabei ist überraschend der Bundesligaspitzenreiter. Hatten sich die Spieler der Rhein-Neckar Löwen noch über den Punktverlust der Kieler in Hannover (30:30) gefreut, durch den sie im Titelkampf jetzt einen Punkt besser dastehen als der Rekordmeister, herrschte knapp drei Stunden später Frust. Nach dem 24:23 beim heimstarken HC Zagreb führten sie im Rückspiel schon mit 13:8 (25.). Beim Abpfiff aber feierten die Kroaten, die nach dem 31:29 nun im Viertelfinale der Champions League auf Mitfavorit Paris St. Germain treffen.

(RP)
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