Kurios Parkhaus nicht im „im Play-off-Modus“ und schließt vor Ende

München · Über das erste Play-off-Halbfinale zwischen München und Augsburg werden die Eishockeyfans noch lange reden. Ein Loch im Eis sorgt für ein Kuriosum, die dritte Verlängerung für einen geschlossenen Parkplatz.

 Michael Wolf im ersten Play-off-Spiel.

Michael Wolf im ersten Play-off-Spiel.

Foto: obs/GEPA pictures Marcel Engelbrecht

Das siebtlängste Spiel der DEL-Geschichte war noch nicht beendet, da brachte dieser eine "Service-Tweet" von Red Bull München den ganzen Eishockey-Wahnsinn auf den Punkt: "Für alle, die in der BMW-Welt parken: Bitte bis Mitternacht umparken - das Parkhaus schließt und hat leider keinen Play-off-Modus."

Einige der 5901 Zuschauer verließen wegen dieser Nachricht tatsächlich das Olympia-Eissportzentrum - und verpassten prompt das Ende eines denkwürdigen ersten Halbfinal-Duells zwischen dem Titelverteidiger und den Augsburger Panthern.

Die Uhr schlug fast Mitternacht, als Mark Voakes nach 101:12 Minuten in der dritten Verlängerung die Münchner mit dem 2:1-Siegtreffer zur 1:0-Führung in der Best-of-Seven-Serie schoss. "Wir mussten heute fast zwei Spiele bestreiten, aber wir haben enge Partien erwartet", sagte Matchwinner Voakes, der auch zum 1:0 für Red Bull getroffen hatte, bei Magenta Sport: "Wir sind sehr glücklich."

Das Ende der Partie zog sich aber nicht nur aufgrund zweier hart kämpfender Derby-Rivalen in die Länge. Auch ein etwa helmgroßes Loch im Eis verursachte die lange Nachtschicht - und sorgte für ein Kuriosum. Weil das Loch hinter dem Tor nicht auf die Schnelle ausgebessert werden konnte, schickten die Schiedsrichter beide Teams sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels in die Kabine. Die verbliebene Zeit wurde im Anschluss an die vorgezogene und um fünf Minuten verlängerte Drittelpause nachgeholt.

Wegen der Eisqualität musste sich der Branchenkrösus aus München (geschätzter Saison-Etat: 13,5 Millionen Euro) heftigen Spott in den sozialen Netzwerken gefallen lassen. Und je länger der Abnutzungskampf auf dem Eis dauerte, umso schlechter wurde der Untergrund. Doch daran allein lag es nicht, dass sich die favorisierten Münchner so schwer taten. Sie verzweifelten fast an Augsburgs glänzend aufgelegtem Torhüter Olivier Roy, der an diesem Abend auch mit dem Pfosten im Bunde war.

Am Ende setzte sich aber doch die größere individuelle Qualität des deutschen Meisters durch. "Es war ein harter Kampf", sagte Münchens Erfolgstrainer Don Jackson: "Es geht nur um das Ergebnis."

Zeit zur Erholung bleibt kaum, bereits am Freitag (19.30 Uhr) treffen beide Teams im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion erneut aufeinander - nicht einmal 44 Stunden nach dem Marathon im ersten Spiel. "Das sind die Play-offs", sagte Augsburgs Verteidiger Henry Haase, "da kannst du jeden Tag spielen."

Ebenfalls am Freitag steht das zweite Halbfinal-Duell zwischen den Kölner Haien und Adler Mannheim auf dem Programm. Die Mannheimer führen in der Serie mit 1:0.

(sid/eh)
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