Düsseldorfer EG Neue DEG mit alten Tugenden

Düsseldorf · Gestern stellte sich der Düsseldorfer Eishockeyklub zum offiziellen Mannschaftsfoto auf. Mit 16 Zugängen muss das Team in den Testspielen noch zu einer echten Gemeinschaft wachsen. Manager Walter Köberle achtete bei der Kaderzusammenstellung vor allem auf Kampfkraft und Willen.

Der Kader der DEG 2012/2013
28 Bilder

Der Kader der DEG 2012/2013

28 Bilder

Die Rolle Küchenpapier macht die Runde. Einer nach dem anderen tupft sich ab. Die Sonne scheint nicht mehr, aber es ist extrem schwül am ISS Dome. In voller Eishockeymontur schwitzen die Spieler beim offiziellen Fototermin. Einer lächelt dennoch über das ganze Gesicht: Walter Köberle. Nicht, dass das eine Besonderheit beim Manager der DEG wäre, aber gestern konnte er das Ergebnis seiner Arbeit in den vergangenen Monaten nochmals auf einen Blick begutachten. Und das Resultat stimmt den 63-Jährigen zuversichtlich. "Die Erwartungen an die Jungs sind einfach. Biss und Wille müssen stimmen. Und das haben sie schon damit bewiesen, dass sie bereits am 1. Juli bei uns mit dem Training angefangen haben", erklärt Köberle.

Die Logik hinter dem frühen Trainingsbeginn ist ebenso simpel wie die Erwartungen an die Spieler. Die DEG hat deutlich weniger Geld zur Verfügung als in den vergangenen Jahren. Fehlende Qualität soll also durch körperliche Vorteile kompensiert werden. Dafür ist Fitness die Grundvoraussetzung. Trainer Christian Brittig nahm sein Team deshalb im Trockentraining besonders hart ran. Die Losung für die kommende Saison in der Deutschen Eishockey Liga lautet: Kämpfen bis zum Umfallen. "Nur mit schön spielen wirst du keinen Blumentopf gewinnen. Das liegt im Eishockey in der Natur der Sache", sagt Köberle.

Der Manager legte auf drei Attribute bei seinen Einkäufen besonderen Wert: Aggressivität, Zweikampfstärke und Schnelligkeit. Technische Schwächen müssen durch eine erhöhte Laufbereitschaft und harte Zweikampfführung wettgemacht werden. "Das ist eigentlich nichts Besonderes. Das ist eine Grundsatzfrage", meint Köberle, der das neue Team in den ersten Trainingseinheiten genau unter die Lupe nahm: "Es sind zwei, drei positive Überraschungen dabei. Aber zwei, drei Spieler müssen sich auch noch steigern. Doch dazu sind wir ja in der Vorbereitung." Und da sind die Testspiele natürlich von enormer Bedeutung, um die Mannschaft einzuspielen. "Die konditionelle Basis ist da, jetzt gilt es das, was trainiert wurde, auch umzusetzen", sagt Köberle.

Brittig gilt als akribischer Arbeiter, der genaue Vorstellungen von seinem System hat. Am Freitag (19.30 Uhr) bei den Hannover Scorpions wird sich erstmals zeigen, welche Marschrichtung der Coach seinem Team mit auf den Weg gibt. Köberle warnt aber: "Wir haben 16 Zugänge. Im ersten Spiel wird noch nicht alles funktionieren. Das braucht seine Zeit." In Hannover wird auch Justin Bostrom dabei sein. Der US-Amerikaner hat bei der DEG bisher nur einen Probevertrag bis Ende August. "Wir müssen ihn in den Testspielen sehen. Das ist wichtig", sagt Brittig. Dort soll sich zeigen, ob der 26-Jährige die guten Trainingseindrücke bestätigen kann und fix verpflichtet wird.

(RP/sgo/jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort