Vor Magenta-Sport-Cup DEG hat noch viele Baustellen

Düsseldorf · Am Samstag startet die Düsseldorfer EG in das Vorbereitungsturnier der Deutschen Eishockey-Liga. Aber noch sieht das Team noch nicht so aus, wie sich Manager Niki Mondt das vorstellt.

 DEG-Verteidiger Marc Zanetti (l.) könnte noch Verstärkung bekommen.

DEG-Verteidiger Marc Zanetti (l.) könnte noch Verstärkung bekommen.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Am Sonntag ist die Düsseldorfer EG 85 Jahre alt geworden. Das wäre ja normalerweise ein Anlass, um all die alten Geschichten noch mal hervorzukramen. Von der ersten Euphorie um das neue Eisstadion in den 1930ern, von der schwierigen Nachkriegszeit, von Titeln und Triumphen, von Fastpleiten und Neubeginn. Vielleicht hätte es sogar einen Empfang gegeben, und dann wären sie alle noch mal da gewesen: Schneitberger, Köberle, de Raaf, Valentine, Kreutzer.

Aber 2020 geht so etwas nicht. Die DEG hat lediglich ein paar spezielle Fanartikel zum 85-Jährigen aufgelegt, eine Feier wurde gar nicht erst geplant. Die Corona-Pandemie hat den Alltag nun mal fest im Griff – auch das deutsche Eishockey. Bis heute ist die erste Liga nicht gestartet.

Diese Woche soll aber ein entscheidender Schritt in Richtung Saisonstart gemacht werden, dann beginnt so etwas wie die Generalprobe, der „Magenta-Sport-Cup“. Acht Teams sind dabei, wenn die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) knapp einen Monat lang den Ernstfall simuliert – auch die DEG, die am Samstag (17 Uhr/Magenta-Sport) in Wolfsburg startet. Was Manager Niki Mondt gleich doppelt freut: Erstens ganz grundsätzlich, „dass es endlich losgeht“. Zweitens, dass sein Team zunächst auswärts spielt, denn bis zum ersten Heimspiel am 24. November gegen Krefeld gibt es noch einiges zu klären im Rather Dome.

Dessen Hygienekonzept hat sich vor allem mit Regeln für Zuschauer befasst. Die sind zwar gar nicht erst erlaubt, aber auch für die Aktiven gibt es Auflagen: Wie können die Abstände zwischen den Spielern in den Kabinen eingehalten werden? Wo werden die Schiedsrichter getestet? Es sind viele Kleinigkeiten. Und es ist ja nicht so, als hätte Niki Mondt derzeit nicht allein durch die Mannschaft alle Hände voll zu tun.

Die trainiert seit der vergangenen Woche wieder. Allerdings war sie längst nicht komplett, einige waren mit der Nationalmannschaft beim Deutschland-Cup in Krefeld, andere noch in ihren Heimatländern, wieder andere sind angeschlagen oder sitzen nach positiven Corona-Tests daheim in Quarantäne. Das hätte auch Daniel Fischbuch passieren können, der nach dem ersten Spiel mit Erkältungssymptomen vom Deutschland-Cup abreiste. Am Samstag kam aber die Entwarnung, „sein PCR-Test fiel negativ aus, er ist auch schon wieder bei uns im Training“, sagt Mondt.

Weil das aber längst nicht für alle gilt, will Mondt noch mal auf dem Transfermarkt aktiv werden. „Wir sind etwas dünn besetzt und müssen noch etwas machen.“ Das ist jetzt nicht neu, aber bislang war lediglich von einem Verteidiger die Rede, nun sagt er: „Es kann durchaus sein, dass wir auch noch einen Stürmer holen.“

Die Zeiten dafür sind günstig. Zwar kann Mondt kaum das ganz große Geld ausgeben, wenn die übrigen Spieler fleißig auf Gehälter verzichten. Aber das muss er auch gar nicht. Eishockeyspieler ohne Vertrag gibt es gerade wie Sand am Meer. Und weil viele Angst haben, ein komplettes Jahr auf dem Sofa zu verbringen, rufen sie nur einen Bruchteil ihrer sonstigen Gehaltsvorstellungen auf. Noch muss Mondt aber „abwarten, bis es amtlich ist, dass die DEL spielt und wir dabei sind.“ Die Entscheidung soll am 19. November fallen, am Samstag in Wolfsburg dürfte also eine DEG auflaufen, die weit davon entfernt ist, wie sie beim Saisonstart aussehen will.

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