Bis zu 6000 Zuschauer Handballer testen Spiele mit Fans in Düsseldorf

Düsseldorf · Es soll ein weiterer Schritt zurück in die Normalität sein. Die Stadt Düsseldorf entwickelt mit Verantwortlichen im Handball und Eishockey Konzepte für Indoor-Sportevents mit Zuschauern. Erste Tests sind für September mit Handballspielen geplant.

 34. Spieltag der Saison 2019 im ISS Dome in Düsseldorf:  Leos Petrovsky (l) und Kristian Nippes (r) vom Bergischern HC blocken Flensburgs Jim Gottfridsson beim Torwurf. (Symbolfoto)

34. Spieltag der Saison 2019 im ISS Dome in Düsseldorf: Leos Petrovsky (l) und Kristian Nippes (r) vom Bergischern HC blocken Flensburgs Jim Gottfridsson beim Torwurf. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Guido Kirchner

Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf ist vorgeprescht und plant in Kooperation mit der Handball-Bundesliga (HBL) und der Deutschen Eishockey Liga (DEL) die Wiederaufnahme von Sport-Events mit Zuschauern. Die gemeinsam erarbeiteten Hygiene-Konzepte für die Veranstaltungshallen ISS Dome und Castello sollen auf andere Veranstaltungsstätten und Sportarten übertragbar sein. Zunächst sind Testläufe mit zwei Handball-Freundschaftsspielen unter Beteiligung des Bergischen HC, VfL Gummersbach und Tusem Essen im September vorgesehen - sofern es die aktuelle Corona-Lage zulässt und entsprechende Genehmigungen vorliegen.

„Die genaue Umsetzung des Konzeptes, zum Beispiel ob eine Maskenpflicht gilt, ist von dem aktuellen Pandemiegeschehen abhänig“, sagte Marcel Ortmanns, Sprecher von D.Live, die die Sport-Events der Stadt Düsseldorf plant. „Der Profisport lebt mit, durch und von seinen Zuschauern. Deshalb ist es wichtig, für unterschiedliche Profisportarten schlüssige, verantwortungsvolle Konzepte zu erarbeiten, die die vorsichtige, schrittweise Öffnung von Sportstätten erlauben. Selbstverständlich muss dabei das Infektionsgeschehen immer im Auge behalten werden“, sagte Düsseldorfs Stadtdirektor und Sportdezernent Burkhard Hintzsche in einer Mitteilung am Freitag.

Gerade im Handball, Eishockey und Basketball sind die Vereinen auf Zuschauer-Einnahmen besonders angewiesen. Derzeit sind Partien mit Fans aufgrund der geltenden Corona-Schutzverordnungen nicht genehmigungsfähig. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) steht mit den zuständigen Ministerien bundesweit in Kontakt, um die Möglichkeit einer begrenzten Zuschauer-Zulassung für die kommende Saison zu erörtern. Entsprechende Leitlinien wurden bereits an die Bundesliga-Clubs verschickt. Das letzte Wort haben jedoch immer die lokalen Gesundheitsbehörden.

Nun hat Düsseldorf, wo zuletzt bereits Beachvolleyball, Box-Events und Tischtennisturniere vor Besuchern stattfanden, gemeinsam mit den Indoor-Profiligen Muster-Konzepte für Events mit Zuschauern erarbeitet. So sollen Veranstaltungen im ISS Dome mit 2000 bis 6000 Zuschauer bei einer normalen Kapazität von 13 200 Zuschauern ermöglicht werden. Die Konzepte sollen in Handball-Spielen vor Beginn der regulären Bundesliga Spielzeit getestet werden.

„Der verantwortungsvolle Start in die Saison 2020/21 ist für alle Profisportarten der entscheidende Meilenstein“, kommentierte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. „Deswegen haben wir in Zusammenarbeit mit der DEL und Düsseldorf die Initiative ergriffen und ein Musterkonzept für Spiele mit Zuschauern entwickelt.“ Dies fuße auf einem Leitfaden, der mit dem Bundesgesundheitsministerium und dem Robert Koch-Institut entwickelt und abgestimmt wurde. „In Düsseldorf haben wir den Vorteil, dass wir mit dem ISS Dome in einer sehr großen Arena und mit dem Castello in einer kleinen Halle testen können. Uns war es wichtig, bei den Orten einen Querschnitt der Liga zu finden, um die Abläufe proben zu könen“, sagte Bohmann auf Anfrage unserer Redaktion.

„Sehr konstruktiv und professionell“ sei die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten gewesen, lobte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke: „Unser Ziel ist, dass wir ab November wieder Spiele vor Zuschauern spielen können. Gerade in dieser Woche haben wir mit der Task Force Eishockey unser Konzept finalisiert, das war ein wichtiger Schritt. Selbstverständlich sind wir sehr gespannt, wie die Partien im ISS Dome funktionieren. Daraus können wir für uns sicher nochmal Punkte ableiten, die es zu beachten gilt.“

Im ISS Dome trägt die Düsseldorfer EG ihre Eishockeyspiele aus. „Wir finden das natürlich gut wenn ,unsere' Arena eine Vorreiterrolle übernimmt. Davon können die DEG und alle Beteiligten nur profitieren“, sagte Stefan Adam, Geschäftsführer der Düsseldorfer EG.

Sogar erste Termine stehen fest: Am 12. September (15.00 Uhr) treffen im ISS Dome der Bergische HC und Essen aufeinander, am 19. September (15.00) messen sich Bundesliga-Aufsteiger Essen und Zweitligist Gummersbach im Castello. Die Spiele finden aber nur dann mit Zuschauern statt, wenn die dann gültige Rechts- und Genehmigungslage dies erlaube, betonte die „Sportstadt Düsseldorf“.

(rent/sid/dpa)
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