Spiel um Europas Eishockey-Krone München hofft auf finale Sternstunde

München/Göteborg · Es soll der nächste deutsche Coup nach Olympia-Silber vor knapp einem Jahr werden. Meister Red Bull München greift am Dienstag im Finale der Champions League nach der europäischen Eishockey-Krone.

 Eeith Aulie (v.l.), Emil Quaas und Andreas Eder vom EHC Red Bull München jubeln mit Maximilian Daubner über dessen Treffer gegen Berlin. (Archivfoto)

Eeith Aulie (v.l.), Emil Quaas und Andreas Eder vom EHC Red Bull München jubeln mit Maximilian Daubner über dessen Treffer gegen Berlin. (Archivfoto)

Foto: dpa/Andreas Gora

Die Reise zur erhofften Sternstunde trat Red Bull München mit der Unterstützung von ganz Eishockey-Deutschland an. DEB-Präsident Franz Reindl sprach von "einem Riesenschritt", Bundestrainer Toni Söderholm bezeichnete es als weiteren "Meilenstein". Knapp ein Jahr nach dem Silber-Wunder bei Olympia kann der Meister als erstes deutsches Team die Champions Hockey League gewinnen. "Das", sagte Nationalstürmer Patrick Hager, "wird ein richtig geiles Spiel".

Im Scandinavium von Göteborg warten am Dienstag (19.00 Uhr/Sport1) die favorisierten Frölunda Indians auf die Münchner, ein schwedisches Topteam und der Titelträger der Jahre 2016 und 2017. Doch aus der Außenseiterrolle lässt sich so manches bewirken, wie die Nationalmannschaft unter Marco Sturm vor einem Jahr in Südkorea eindrucksvoll vorführte. Die Münchner, das ließen nicht nur Fotos in den Sozialen Netzwerken erahnen, flogen voller Vorfreude in Richtung Norden.

"Ich glaube, dass München eine Möglichkeit hat zu gewinnen", sagte Reindl, der findet: "Wenn ein deutscher Klub soweit kommt, mit so vielen deutschen Spielern, erfahrenen, aber auch jungen, dann ist das ein Highlight." Söderholm erwartet ein "richtig großes" Spiel. Er sieht Frölunda leicht im Vorteil, aber betonte auch: "Das System von München sind die Schweden nicht gewöhnt. Frölunda eilt auch nicht von Sieg zu Sieg."

Das ist bei den Münchnern ganz anders, die schöpften beim 4:1 gegen die Düsseldorfer EG noch einmal ordentlich Selbstvertrauen. Es war der neunte Erfolg nacheinander in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), die Play-off-Qualifikation hat das Team von Coach Don Jackson bereits sieben Spiele vor dem Ende der Hauptrunde in der Tasche. "München ist die beste Mannschaft der Liga", urteilte DEG-Trainer Harold Kreis am Sonntag, obwohl gerade die Adler Mannheim vor Red Bull die Tabelle anführen.

Besonders wird das Endspiel nicht zuletzt für Münchens Kapitän und DEL-Rekordtorschütze Michael Wolf. Der Titel in der Champions League wäre für den 38-Jährigen auch eine Art Krönung seiner im Frühjahr endenden Laufbahn. "Wir sind hochmotiviert und wollen das Ding ziehen. Die Chance ist 50:50", sagte Wolf. Hager ergänzte im BR-Interview: "Es zählt nur das Gewinnen. Wir haben einen Lauf, wir sind sehr zuversichtlich."

Dem DEL-Titelträger der Jahre 2016 bis 2018 drücken auch Fans anderer Mannschaften die Daumen. "Wir haben wirklich gemerkt, auch schon durch das Halbfinale, dass durch Deutschland ein Ruck geht", sagte Verteidiger Konrad Abeltshauser, der den cleveren, technisch und läuferisch starken Schweden einen heißen Tanz verspricht: "Wir versuchen, dass wir sie niederkämpfen und niederrennen und am Schluss als Champion vom Eis gehen." Es wäre das nächste Stück deutscher Eishockey-Geschichte.

(rent/sid)
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