900 DEL-Spiele Eisbär Felski erreicht historische Marke

Berlin · Sven Felski steht als zweiter Spieler der DEL vor seinem 900. Spiel. Ebenso wie Kölns Mirko Lüdemann (941 Partien) vereint das Berliner Urgestein Vereinstreue und Identifikation mit konstanten Leistungen. Womöglich ist seine 20. Profi-Saison noch nicht die letzte.

Die Rekordspieler der DEL
8 Bilder

Die Rekordspieler der DEL

8 Bilder

Seine Vorfreude auf die historische Partie kann selbst Sven Felski nicht ganz verbergen. Dabei hat der abgebrühte Eishockey-Haudegen in zig Spielzeiten, bei etlichen WM-Turnieren und vielen Länderspielen schon fast alles erlebt. Am Freitag knackt der Routinier im Gastspiel seiner Eisbären Berlin in Nürnberg als erst zweiter Profi überhaupt die 900-Spiele-Marke in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). "Ich bin schon ziemlich stolz, dass ich diesen Meilenstein erreichen werde", sagt Felski, "besonders deshalb, weil ich alle 900 Spiele für ein und denselben Verein bestritten habe."

Nur Lüdemann hat mehr Spiele

Nur Mirko Lüdemann von den Kölner Haien hat in der DEL mehr Partien absolviert (941), ist genau wie Felski über all die Jahre einem Club treugeblieben. Seit seiner Kindheit ist Felski in Hohenschönhausen aktiv: Erst versuchte er sich als Eiskunstläufer, vom zehnten Lebensjahr an dann wesentlich erfolgreicher als Eishockeyspieler beim SC Dynamo, dem Vorgänger der Eisbären.

In bisher 899 Begegnungen erzielte der Stürmer, der von der Außenposition ins Zentrum umgeschult wurde - aber bei Personalnot wie in diesen Wochen auch in der Abwehr spielen kann - 220 Tore und bereitete 342 Treffer vor. Außerdem kommt er auf 1753 Strafminuten: In dieser ewigen DEL-"Bestenliste" ist Felski die klare Nummer eins.

Ein Leben lang Eisbär

Seit 1992 steht Felski im Profikader der Berliner. Mittlerweile bestreitet der Ex-Nationalspieler, der nach zehn Weltmeisterschaften, zwei Olympischen Spielen und insgesamt 159 Länderspielen im Sommer 2010 seinen Rücktritt aus der deutschen Auswahl verkündete, die 20. Erstligasaison für seinen Stammverein.

Auch als es dem Club Mitte der 90er Jahre sportlich und vor allem wirtschaftlich schlecht ging, hielt "Felle" den Eisbären die Treue. "Klar war es blöd, wenn man sechs Monate auf sein Geld wartet", sagt Felski im Rückblick auf jene Zeit, "aber man sieht die ganze Situation anders, wenn es sich dabei um seinen Heimatclub handelt."

Die Entscheidung zu bleiben, erwies sich als goldrichtig. Fünf Meistertitel beweisen es. Es ist nicht verwunderlich, wenn sich Berlins Manager Peter John Lee seinen treusten Profi noch eine weitere Saison im Trikot des DEL-Rekordmeisters vorstellen kann.
"Egal was passiert, Sven bleibt bei den Eisbären - ob nun weiter als Spieler oder im Management. Alles ist offen", sagte Lee kürzlich in einem Interview.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort