Mehr als fünf Jahre her Wann die DEG zum letzten Mal zu den Titelfavoriten in der DEL gezählt wurde
Update | Neuss · Die Deutsche Eishockey-Liga startet am 19. September in die neue Saison. Nach Meinung der Trainer gibt es einen Top-Favoriten auf den Titel. Ein früherer Serienmeister ist dagegen nur noch Außenseiter. Die Düsseldorfer EG wird überhaupt nicht genannt – das war auch mal anders.
Den EHC Red Bull München hat kaum noch ein Trainer aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) im Meisterrennen auf der Rechnung. Nur noch zwei der 14 DEL-Trainer nennen den viermaligen Meister, der im vergangenen Jahr noch triumphiert hatte, in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonstart am Donnerstag als großen Favoriten auf den Meistertitel. Einer davon ist Münchens Trainer Toni Söderholm selbst.
„Berlin, Mannheim, Straubing, Bremerhaven und wir sind da sicherlich zu nennen“, sagte der frühere Bundestrainer. „Am Ende wird entscheidend sein, wie die Mannschaften harmonieren und zusammenwachsen. Und da vertraue ich voll und ganz auf uns.“
Der finanziell üppig vom österreichischen Getränkehersteller unterstützte Ex-Champion, der in der kommenden Wochen die neue Heimstätte SAP-Garden mit einem Spiel gegen das NHL-Team der Buffalo Sabres einweiht, scheiterte in der vergangenen Saison bereits im Play-off-Halbfinale. Auch vor dem Saisonstart haben die Münchner wieder Probleme. Top-Torjäger Trevor Parkes fällt monatelang verletzt aus und in fünf Vorbereitungsspielen gab es nur einen Sieg.
Sieben Coaches setzten wieder auf die Eisbären
Top-Favorit auf den Titel ist nach Ansicht der Coaches der Titelverteidiger. „Es ist derzeit sehr schwer vorherzusagen, was im April oder Anfang Mai passieren wird, aber momentan zählen die Eisbären Berlin, als Titelverteidiger und bestes Team der Liga, zu den Top-Favoriten“, sagte etwa Straubings Trainer Tom Pokel und Nürnbergs Mitch O’Keefe meinte: „Mein Favorit ist Berlin, weil sie schon so oft gewonnen haben und Serge Aubin dort einen hervorragenden Job als Trainer macht.“
Insgesamt sieben Coaches setzen erneut auf die Eisbären. Deren Cheftrainer Aubin gibt sich dagegen noch zurückhaltend: „Wir möchten unser letztes Spiel der Saison gewinnen. Hierfür wartet aber eine Menge Arbeit auf uns.“
Adler Mannheim in der Trainergunst wieder oben
Als ärgsten Konkurrenten der Berliner sehen Aubins Kollegen die Adler Mannheim, die nach zuletzt 2019 endlich wieder Meister werden wollen. Kölns neuer finnischer Star-Coach Kari Jalonen etwas sieht bei den Adlern nach deren x-tem Umbruch der vergangenen Jahre den „tiefsten Kader mit sehr starken Spielern“. Vier von zwölf Trainern oder Sportdirektoren setzten auf die Kurpfälzer. Zwei der 14 Klubs beteiligten sich nicht an der Umfrage: Vizemeister Bremerhaven und Mannheim.
Dass die Düsseldorfer EG nach einer enttäuschenden Vorsaison mit Abstiegskampf und verpassten Play-offs nicht zum erweiterten Kreis der Titelkandidaten zählt, verwundert nicht. Überhaupt ist es schon sieben Jahre her, dass ein DEL-Klubverantwortlicher den achtmaligen Deutschen Meister zu den Favoriten dazuzählte.
Vor der Saison 2017/2018 war das, da sagte der damalige Münchener Trainer Don Jackson: „Wir treten an, um den Titel zu holen. Unsere Herausforderer werden sein Mannheim, Wolfsburg, Berlin, Köln, Düsseldorf, Straubing und Nürnberg – aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.“ Interessant dabei: Die Düsseldorfer verpassten in der Spielzeit davor den Einzug in die Play-offs – und auch die Einschätzung ihres Ex-Coachs (2005 bis 2007) sollte kein Glück bringen. Die Hauptrunde schloss die DEG erneut auf Platz elf ab, der Titel ging am Ende an Jackson und die Roten Bullen aus München.