Düsseldorfer EG DEG siegt in Nürnberg im Penaltyschießen
Nürnberg · Die Düsseldorfer EG konnte mal wieder überraschen. Gegen die Nürnberger Ice Tigers kam das Team zu einem hart umkämpften 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen.
Die Nürnberg Ice Tigers hatten am Freitagabend beim Gastspiel der Düsseldorfer EG zur "Ladies Night" geladen. Ob sie damit nun ihren weiblichen Zuschauern einfach nur die Partie gegen das Schlusslicht der Deutschen Eishockey Liga (DEL) schmackhafter machen wollten oder es eine beliebige Marketingidee mit Prosecco und gestandenen Mannsbildern in Aktion darstellte, sei dahingestellt. Die Gäste interessierte das ausgerufene Motto jedenfalls herzlich wenig. Die Mannschaft von Christian Brittig hielt mit ihrem Minimal-Kader sensationell dagegen und ärgerte die vorher auf dem zweiten Tabellenplatz liegenden Franken ganz gewaltig. Am Ende entführte die DEG überraschend zwei Punkte und siegte mit 2:1 nach Penaltyschießen vor 4856 Zuschauern.
Der Erste, der auf dem Eis etwas dagegen hatte, dass der Abend allzu "ladylike" wird, war Niki Mondt. Der Düsseldorfer Routinier kassierte bereits nach 15 gespielten Sekunden die erste Strafzeit der Partie und zwang seine Mitspieler so direkt in die Verteidigerrolle. Eine taktische Grundausrichtung, die angesichts der sechs ausfallenden Leistungsträgern (Colin Long, Andreas Martinsen, Justin Bostrom, Ken-André Olimb, Bernhard Ebner und Daniel Kreutzer) derzeit ohnehin eine der wenigen alternativen Spielpläne darstellt. Die DEG erledigte ihre defensiven Aufgaben jedenfalls im ersten Drittel nicht nur in der ersten Unterzahl konsequent und belohnte sich damit, dass sie nach 20 Minuten noch ohne Gegentor blieb.
Da die Rheinländer nach vorne aber selbst überhaupt keinen Druck ausüben konnten, blieb es insgesamt torlos. Auch im Mitteldrittel zunächst das gewohnte Bild. Die Gastgeber mühten sich, ohne aber zu Zählbarem zu kommen und die DEG verteidigte weiter fleißig. Bis zu dem Zeitpunkt, als Eric Stephan nach einem langen Pass plötzlich frei vor dem Nürnberger Torhüter Andreas Jenike stand. Der eigentliche Verteidiger Stephan half aufgrund der Personalmisere erneut im Sturm aus. Doch obwohl er diese Position bis ins Alter der Junioren noch öfter innehatte, konnte er die erste gute Chance der Rot-Gelben nicht nutzen.
Starker Einsatz der DEG
Das machte auf der anderen Seite Frederik Eriksson besser, der den sehr starken Stefan Ridderwall im Gehäuse der DEG überwand. Nach den Spielanteilen durchaus eine gerechte Führung, Ashton Rome hatte dennoch etwas dagegen und drosch eine Ablage von Mondt kurz später vehement in die gegnerischen Maschen — 1:1. So blieb es bis zum Start des dritten Spielabschnitts. In diesem erhöhten die Hausherren noch einmal gehörig den Druck, bissen sich aber die Zähne am agilen, tapferen und scheinbar grenzenlos einsatzbereiten Gästeteam aus.
Nach und nach begannen auch die rund 30 mitgereisten DEG-Fans an einen Punktgewinn zu glauben und als nach 60 Minuten immer noch das Unentschieden auf der Anzeigetafel aufleuchtete, jubelten sie mehr, als andere Anhängerschaften nach Siegen. In der fälligen Verlängerung hatte dann auch plötzlich ihre Mannschaft die besseren Möglichkeiten, doch Rome und Daniel Fischbuch konnten noch nicht für die Entscheidung sorgen. Die brachte dann das Penaltyschießen und der gefeierte Treffer von Mondt.