Düsseldorfer EG Vater Kreutzer wurde der Wodka zu teuer

Düsseldorf · Wenn die DEG heute in Nürnberg antritt, so trifft sie dort auch auf Dany Heatley. Der NHL-Star stürmt für die Franken. Doch der eigentliche Star des Wochenendes ist Daniel Kreutzer, der Sonntag sein 1000. DEL-Spiel bestreitet.

Daniel Kreutzer - der Düsseldorfer Jong
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Das ist Daniel Kreutzer - der Düsseldorfer Jong

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Foto: www.american-sports.info

Es ist ein schöner Brauch. Immer wenn Sohn Christof ein Tor geschossen hat, lässt Vater Peter Kreutzer für seinen Stammtisch eine Flasche Wodka springen. Dann ist die Stimmung nach dem DEG-Spiel im Sportrestaurant Kreutzer natürlich besonders gut. Exakt 20 Tore hat der Filius in den acht Jahren in der höchsten Liga erzielt, in denen er fünf Mal mit der DEG Meister war. Das Risiko für Vater Peter war überschaubar, denn Christof war Verteidiger.

Das ändert sich am 7. Dezember 1996 schlagartig. Nach nur 47 Sekunden erzielt Christof Kreutzer gegen Kaufbeuren die Führung, nach 17:46 Minuten sein Bruder Daniel sein erstes Tor in der Deutschen Eishockey Liga zum 3:0. Am Ende gewinnt die DEG 5:2 und Peter Kreutzer muss an dem Abend zwei Flaschen Wodka spendieren. Er ahnt, dass er mit dieser Tradition brechen muss, denn der erst 17 Jahre alte Daniel ist Stürmer und wird noch so manches Tor erzielen. "Bei mir konnte er das Risiko eingehen, bei meinem Bruder dann nicht mehr", sagt Christof lächelnd.

Inzwischen hat Daniel Kreutzer 257-mal getroffen, ist DEL-Rekord-Torschütze und bestreitet am Sonntag sein 1000. Spiel. Das haben vor ihm nur zwei Spieler geschafft: der Kölner Mirko Lüdemann und Niki Mondt von der DEG. Entsprechend wird Daniel Kreutzer am Sonntag gefeiert - von den Fans, der Mannschaft und der Liga. Vater Peter, der im Dezember 2013 verstarb, wäre sicherlich stolz.

"Dass einer 1000 Spiele in der höchsten Liga bestreitet, kommt nicht oft vor. Davor habe ich einen Riesenrespekt", sagt Christof Kreutzer. "Daniel hat viel geleistet - für die DEG, die Liga und das deutsche Eishockey. Als er drei Jahre alt war, bin ich mit ihm das erste Mal auf das Eis gegangen." Das klingt fast ein wenig wehmütig. Aber die Kreutzers sind Kämpfer. Ein großes Herz, Leidenschaft und Ehrgeiz zeichnet sie aus. Der große Bruder fühlt mit, dass der kleine so erfolgreich, aber noch nie deutscher Meister geworden ist: "So lange er spielt, darf er den Traum haben."

Es bleibt nicht viel Zeit, über all das nachzudenken, denn die DEG hat zum zweiten Mal in dieser Saison ein großes Paket vor der Brust mit fünf Spielen in zehn Tagen, darunter das Rückspiel in der Champions League am Dienstag in Finnland. Den Auftakt macht die DEG aber heute mit dem Spiel in Nürnberg. Die Franken sind Tabellendritter und haben sich kurzfristig mit dem NHL-Star Dany Heatley verstärkt, der am Sonntag gegen Wolfsburg (5:2) bei seinem Debüt ein Tor erzielte. "Ich hoffe, dass er Vollgas spielt", sagt Trainer Kreutzer keck. "Sonst wäre es eine Enttäuschung für die Fans. Gegen ihn zu spielen, ist eine Herausforderung."

(ths)
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