Kommentar Unwürdiges Spektakel

Düsseldorf · Die erschreckenden Szenen unmittelbar nach dem Spiel der DEG in Schwenningen sind das Resultat von völlig verfehlter Personalpolitik und Führungsschwäche. Das Vorgehen der DEG sucht im Sport, wo Trennungen von Trainern geradezu an der Tagesordnung sind, schon seinesgleichen. Der Verein hat Trainer Christian Brittig Mitte Januar mitgeteilt, dass er trotz Vertrags bis 2015 die Mannschaft in der kommenden Saison nicht betreuen wird.

DEL 13/14: DEG - Schwenningen
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Die Besonderheit: Er wurde nicht gefeuert, sondern muss bis zum Saisonende an der Bande stehen. Ein ziemlich einmaliger Vorgang. Oder kann sich jemand vorstellen, Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hätte einen Vertrag bis 2016 und ihm würde jetzt gesagt, dass er nach der Saison aufhören muss? Natürlich kann die Vereinsführung zu der Erkenntnis gelangen, dass es - aus welchen Gründen auch immer - besser ist, sich vom Trainer zu trennen, aber dann muss es sofort geschehen. So muss der Trainer, dessen Position nicht nur geschwächt, sondern gleich Null ist, seine Arbeit verrichten. Da werden Mitarbeiter zur täglichen Zusammenarbeit gezwungen, die einander eigentlich nicht mehr in die Augen schauen können.

Das ist ein Trennungsspektakel, wie es unwürdiger kaum sein kann. All dies hat die Führung nicht bedacht, was als ein eklatanter Mangel an Kompetenz gewertet werden muss. Oder sie hat trotz des Wissens darum nicht gehandelt, weil es ihr am notwendigen Mut fehlte. Beides spricht nicht gerade für sie. Thomas Schulze

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