DEG Metro Stars Tomlinson greift durch

Düsseldorf · Er gilt als netter, umgänglicher Trainer, der immer ein offenes Ohr für seine Spieler hat, sehr akribisch arbeitet, fachlich ein Ass ist und stets ein Lächeln auf den Lippen trägt: Jeff Tomlinson, Trainer der Düsseldorfer EG.

 Zieht die Zügel im Training an: Trainer Jeff Tomlinson

Zieht die Zügel im Training an: Trainer Jeff Tomlinson

Foto: rpo, Falk Janning

Doch nach sechs Niederlagen aus den vergangenen acht Partien ist dem Coach die gute Laune vergangenen. "Wir haben den Gegner zu Torchancen eingeladen. Das ist sowas von doof. Das ist Wahnsinn", erklärt Tomlinson am Tag nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung in Ingolstadt.

Bei der Videoanalyse saß der Trainer wutschnaubend vor seinem Laptop und regte sich bei Sequenzen, in denen seine Spieler Fehler nach Fehler produzierten mehr und mehr auf. "Ich musste eine Pause einlegen, sonst wäre ich geplatzt", sagt der Coach. Tomlinson bescheinigt seinen Spielern "falschen Ehrgeiz. Es sind Spieler dabei, die frustriert sind, weil sie lange kein Tor erzielt haben und dann Fehler im Defensivverhalten begehen."

Es sind die gleichen Fehler, die das Team schon zu Beginn der vergangenen Saison begangen hatte. "Sie machen die Mitte auf, versuchen den Puck zurückzuholen, wo sie ihn gar nicht zurückholen müssen." Tomlinson dachte, das Team hätte sein System mittlerweile verstanden - hat es aber scheinbar nicht. "Wir hätten Erfolg, wenn nicht einige Spieler ihr eigenes Ding durchziehen würden", sagt er. Deshalb zieht der Coach die Zügel im Training an: "Wir werden üben, üben, üben - bis es den Jungs langweilig wird. Die Jungs wollen es immer schön haben, aber bis wir wieder Erfolg haben, wird das nichts", meint Tomlinson.

Eine weitere Maßnahme, die der 41-Jährige ergreifen könnte: Die Änderung der Defensivpärchen. Als erste Ansprechpartner gelten dort Andy Roach und Andy Hedlund. "Sie sind erfahrene Spieler. Wenn sie auf dem Eis sind, erwarte ich positive Dinge. Aber sie sind völlig von der Rolle. Ich überlege, sie zu trennen", erklärt der Kanadier.

Egal, was Tomlinson ändert, die Neuerungen müssen greifen. Am Wochenende stehen die Partien in Krefeld (Platz zwölf) und gegen Iserlohn (Platz elf) an. Als Tabellenneunter darf man sich keine weiteren Niederlagen leisten, will man die Pre-Play-off-Plätze nicht auch noch nach unten hin verlassen.

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