DEG-Verteidiger bei Olympia Entwarnung bei Marco Nowak

Exklusiv | Düsseldorf · Der DEG-Verteidiger erlebte ein Olympia-Debüt zum Vergessen. Beim 1:5 gegen Kanada musste er nach einem Check gegen den Kopf in die Kabine, es drohte eine schwere Verletzung. Nun sieht es so aus, als könne er bald wieder spielen.

 Marco Nowak wird von Kanadas Eric O‘Dell niedergestreckt.

Marco Nowak wird von Kanadas Eric O‘Dell niedergestreckt.

Foto: AP/Petr David Josek

Am Tag danach hat sich Marco Nowak aus Peking gemeldet. „Wird schon“, schrieb der Verteidiger der Düsseldorfer EG. Und das war doch eine gute Nachricht. Vor allem aber war es eine überraschende. Denn wer Nowak am Donnerstag auf dem Eis des Wukesong Sports Centres liegen sah, der konnte nicht zwingend davon ausgehen, dass der 31-Jährige einen Tag später wieder auf den Beinen ist. Gerade bei der Gefahr von Kopfverletzungen. Da gab es ernste Befürchtungen, dass das Olympia-Turnier für Nowak schon vorbei sein könnte.

Dabei hatte das für den Abwehrchef der DEG gerade mal 1:34 Minute gedauert. Nowak erlebte beim Auftaktspiel gegen Kanada erst seinen zweiten Wechsel, da checkte ihn Eric O'Dell krachend zu Boden. Nun sind Eishockeyspieler hart im Nehmen, aber Nowak hatte den Check nicht erwartet und den Kopf unten. Genau dort wurde er dann getroffen, lag danach erst quer in der Luft, dann wie benommen am Boden, nur mit Mühe kam er wieder hoch und zur Spielerbank. Zwar versuchte er es noch zweimal kurz auf dem Eis, verschwand dann aber in der Kabine.

Schlechter hätte es nicht laufen können an seinem großen Tag. An seinem Olympiadebüt, auf das Marco Nowak so lang hingearbeitet hatte. Nun war der Tag gekommen, und der Düsseldorfer durfte gleich beim Eröffnungsbully aufs Eis, spielte in der ersten Reihe. Doch dann kam dieser mindestens grenzwertige Check, der nicht geahndet wurde. Das Spiel lief weiter, kurz später lag der Puck im deutschen Tor. Der Anfang vom Ende. Zwar steigerte sich das DEB-Team später, verlor aber verdient mit 1:5 – was weniger zu den Medaillen-Ambitionen passen wollte.

Verloren ist aber natürlich noch nichts, alle Teams erreichen die K.O.-Phase. Schon an diesem Samstag (9.40 Uhr/ZDF und Eurosport) geht es gegen Gastgeber China weiter. Da sind die Deutschen klarer Favorit. Für Marco Nowak aber wird das Spiel wohl zu früh kommen, sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast am Freitag: „Für morgen wird es eng, aber man weiß ja nie bei Eishockeyspielern.“

Der mit Namen Nowak auf dem Rücken hat das Eis-Training am Freitag ausfallen lassen müssen, aber als Künast mit dem 31-Jährige sprach, sei der „durchgeschwitzt“ gewesen, habe also zumindest ein paar Trockenübungen machen können. Natürlich nur nach Absprache mit den Ärzten, die direkt nach dem Spiel und am nächsten Morgen mehrere Tests durchgeführt hätten, wie Künast sagte. „Es ist diagnostisch abgeklärt, wie es sein sollte. Heute geht es ihm schon besser als gestern.“ Das freute auch Niki Mondt. Der DEG-Manager hatte nach dem Spiel Kontakt zu seinem Verteidiger. Und da die frohe Botschaft erhalten, dass es „zum Glück doch nicht so schlimm ist“.

Ein Schockmoment war der Check aber natürlich trotzdem. Die deutschen Spieler schienen gar so aus dem Konzept zu sein, dass sie weder beim Schiedsrichter protestierten noch die Kanadier angingen – im Eishockey ja durchaus üblich. „Der Schiri hat gemeint, das war kein Foul, es hilft dann nicht mehr zu schreien“, sagte Bundestrainer Toni Söderholm, der nicht begeistert von der Einschätzung der Unparteiischen schien. Das galt auch für das Spiel seiner Mannen, die sichtliche Probleme mit der kleineren Eisfläche hatten. Dort ist alles enger, die Winkel sind andere, es gibt weniger Zeit. Das könnte auch dazu geführt haben, dass Nowak den Kanadier O'Dell nicht erwartete. „Marco hat ihn nicht kommen sehen und hatte die Scheibe zwischen den Füßen“, beschrieb Stürmer Patrick Hager die Szene. Die gute Nachricht: Nowak wird wohl noch mal beweisen können, dass er daraus gelernt hat. Eine Abreise steht laut Verband nicht zur Debatte: „Er bleibt beim #TeamD in Peking“, schrieb der DEB bei Twitter.

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