Düsseldorfer EG Niki Mondt steht vor seinem 1000. DEL-Spiel

Düsseldorf · Eigentlich hält er nichts von Zahlen und Jubiläen. Aber diese Marke elektrisiert auch ihn. "Ich bin schon stolz, als zweiter Spieler überhaupt diese Marke zu erreichen", sagt Niki Mondt.

 Niki Mondt feiert Jubiläum in der DEL.

Niki Mondt feiert Jubiläum in der DEL.

Foto: american-sports.info

Der Stürmer der Düsseldorfer EG wird am Sonntag in Köln sein 999. Spiel bestreiten und am Dienstag dann daheim gegen den ERC Ingolstadt das 1000. Das ist zuvor erst einem Spieler geglückt, dem Kölner Mirko Lüdemann, der noch 55 Begegnungen mehr auf dem Buckel hat.

Geplant hat Niki Mondt diese Karriere anfangs nicht und er verdankt sie auch nicht etwa einem sportbegeisterten Vater, sondern der Babysitterin. Die nahm ihn nämlich im Alter von vier Jahren mit zum Eisstadion an die Brehmstraße, weil sie verliebt war und ihr Freund dort bei den Junioren spielte. Und dann war auch Niki Mondt Feuer und Flamme. Er erzählte seinen Eltern und bettelte so lange, bis er an einem Bewerbungstraining teilnehmen durfte, das Petr Hejma leitete. "Ich bin nie mehr davon los gekommen", sagt der Torjäger.

Gemeinsam mit dem heutigen Kapitän Daniel Kreutzer durchlief er die Jahre im Nachwuchs. "Das waren die goldenen Zeiten. Damals fuhren die Spieler alle einen BMW mit ihrem Portrait drauf", erinnert er sich genau. "Die öffentliche Laufzeit ging von vier bis sechs und um Viertel nach sechs trainierte die erste Mannschaft. Von da an war es mein Traum, Profi zu werden."

Seine Eltern legten ihm keine Steine in den Weg, forderten aber einen Schulabschluss. Er war schon drei Jahre Profi und auch Deutscher Meister, als er 1998 am Cecilien-Gymnasium in Oberkassel sein Abitur bestand. "Zu dem Titel habe ich nichts beigetragen", sagt er bescheiden. "Ich gehörte zum Kader, hab aber in den Play-offs nicht gespielt."

Umso schöner war die überraschende Meisterschaft 2010 mit den Hannover Scorpions unter Trainer Hans Zach. Es war der Höhepunkt seiner Karriere, in der er nur zweimal schwerer verletzt war: eine Schulteroperation verhinderte 2001 seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft, ein Kieferbruch ein Jahr später die WM-Teilnahme im eigenen Land. "Das war bitter, doch es folgte die Sommerpause, so dass ich in der Liga nicht lange fehlte. Sonst wäre ich nicht auf die 1000 Spiele gekommen."

Wegbegleiter und Förderer war Hans Zach. Siebeneinhalb Jahre hat er unter dem Trainer gespielt. "Er wirkt nach außen streng, aber wenn man sich in den Dienst der Mannschaft stellt und ehrliche Arbeit abliefert, hat man kein Problem mit ihm", sagt Mondt und bricht eine Lanze für den Alpenvulkan. "Er ist der menschlichste Trainer, den ich hatte. Er hat immer ein offenes Ohr und Verständnis, und er hat auch Entertainer-Qualitäten." Unvergessen ist, dass Zach ihn nach dem Titelgewinn als Dankeschön für einige Tage nach Bad Tölz eingeladen und Bergwanderungen gemacht hat.

Niki Mondt möchte nach seiner aktiven Laufbahn "dem Eishockey erhalten bleiben". Sportmanagement hat er studiert, jetzt sattelt er Wirtschaftsrecht obendrauf. "Eishockey ist meine Leidenschaft, keine Sportart verbindet so viele unterschiedliche Komponenten, und es ist nie langweilig", erklärt er.

Finanziell ausgesorgt hat er bei weitem nicht. "Aber ich beschwere mich nicht. Ich habe gutes Geld verdient und konnte etwas zurücklegen. Und ich will ja auch noch ein, zwei oder drei Jahre spielen." Und Mirko Lüdemann noch den Rekord abjagen? "Nein, da mache ich mir wenig Hoffnung. Mirko ist 40, und bei ihm ist noch kein Ende in Sicht."

(RP)
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