Düsseldorfer EG Neurologe hilft seiner Jugendliebe DEG

Düsseldorf · Um eventuelle Kopfverletzungen diagnostizieren zu können, untersucht Dr. Löbbert die gesunden DEG-Cracks.

DEL 12/13: DEG - Straubing
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Daniel Kreutzer marschiert voran. Der Kapitän absolviert als erster den Test beim Neurologen, der im Eishockey inzwischen Vorschrift ist. Damit ist die Sportart Vorreiter, was die Gesundheit der Spieler betrifft.

Die Untersuchungen beim Kardiologen, der eine Herzschwäche oder einen -fehler frühzeitig erkennen kann, oder beim Orthopäden sind auch im Fußball längst Routine. Doch wozu die Untersuchung beim Neurologen? "Zum Beispiel, um Gehirnerschütterungen feststellen zu können", antwortet Dr. Rafael-Michael Löbbert. Und da derartige Kopfverletzungen bei Kontaktsportarten wie dem Eishockey nicht selten sind, hat die Deutsche Eishockey Liga (DEL) den Test verpflichtend vorgeschrieben. Zwar ist der Kopf durch den Helm geschützt, nicht aber der Nacken. "Und jeder Stoß oder Schlag verursacht eine leichte Gehirnerschütterung. Schon durch leichte Erschütterungen werden Zellstrukturen zerstört." Um die Art und Schwere diagnostizieren zu können, bedarf es exakter Daten im gesunden Zustand.

Die Untersuchung ist nicht kompliziert, aber vielschichtig. Der Anamnese folgt eine kurze neurologische Untersuchung, der sich verschiedene Tests anschließen. Dabei geht es um Zahlenverbindungen, die Merkfähigkeit, ein Balancetraining oder die Augenkontrolle. Später kann anhand dieser Daten im gesunden Zustand vergleichend festgestellt werden, wie groß die Veränderungen, wie schwer die Verletzung ist.

Es ist kein Zufall, dass Rafael-Michael Löbbert die Untersuchungen bei den Spielern der DEG vornimmt. "Die DEG ist meine alte Jugendliebe. Von meinem ersten Taschengeld habe ich mir eine Eintrittskarte gekauft", erinnert er sich. "Das war in den Siebzigern." Als Mediziner hat er dann später ein Praktikum an der Brehmstraße absolviert. Dass der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie schon in den vergangenen Jahren für die Mannschaft tätig sein konnte, verdankt er seinen Kollegen Ulf Blecker und Alois Teuber, die den Konta^ZSkt vermittelten, aber auch den Spielern, die sich darauf einließen und die Untersuchungen als sinnvoll und notwendig akzeptieren.

Drei Wochen, bevor es aufs Eis geht, haben Rafael-Michael Löbbert und seine Frau Caroline die Tests vorgenommen. Der Mediziner begrüßt die DEL-Vorschrift: "In anderen Sportarten wird das noch nicht so ernst genommen, aber das wird noch kommen." Für Daniel Kreutzer war die Untersuchung beim Neurologen kein Problem. Der Routinier weiß, dass die Gesundheit das höchste Gut ist.

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