Düsseldorfer EG Kreutzers Traum vom Titel lebt

Düsseldorf · Mit zwei Bestmarken hat sich Daniel Kreutzer in der Statistik der Deutschen Eishockey Liga verewigt. Nur Meister war der 36 Jahre alte DEG-Kapitän noch nie. Die Zeit scheint ihm davon zu laufen.

Daniel Kreutzer - der Düsseldorfer Jong
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Das ist Daniel Kreutzer - der Düsseldorfer Jong

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Foto: www.american-sports.info

Anstatt auf dem Eis stand Daniel Kreutzer gestern im Wohnzimmer und erwartete Besuch zum Kaffeetrinken. Am liebsten wäre es ihm gewesen, er hätte das eine tun und das andere nicht lassen brauchen. Doch für die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft ist die Saison beendet, nachdem sie im Viertelfinale gegen Wolfsburg ausgeschieden ist. Das Halbfinale findet ab morgen ohne die DEG statt. So gut die Saison auch gewesen sein mag, sie endete mit einer herben Enttäuschung.

Daniel Kreutzer hat Eishockey-Geschichte geschrieben. Zunächst hatte der Düsseldorfer am 4. Oktober als dritter nach dem Kölner Mirko Lüdemann und seinem Mitspieler Niki Mondt die Marke von 1000. DEL-Spielen geknackt. Dann hatte er am 23. Februar die Führung in der ewigen Scorerliste der DEL übernommen, als er seinen 786. Punkt (264 Tore/522 Vorlagen) markiert hatte. "Das sind natürlich schöne Rekorde", sagte er gestern rückblickend. "Und es war auch grundsätzlich eine gute Saison. Wir sind zum zweiten Mal in Folge Tabellenfünfter geworden und haben unsere Leistung bestätigt. Mehr noch, wir haben eine bessere Vorrunde gespielt wie in der vergangenen Saison."

Auch das lässt sich statistisch belegen, denn erstmals seit dem 23. Dezember 2010 stand die DEG wieder an der Tabellenspitze. Sie war das beste Auswärtsteam der Liga. All das wurde von der Liga belohnt, die Mathias Niederberger zum "Torhüter des Jahres" und Christof Kreutzer zum "Trainer des Jahres" wählte. Und trotzdem war es nur "grundsätzlich eine gute Saison", wie Daniel Kreutzer sagt. Denn sie endete bereits im Viertelfinale - zu früh. Dass die beste Auswärtsmannschaft, der beste Torhüter und der beste Trainer im Halbfinale nicht mehr dabei sind, passt nicht in das Bild von der guten Saison. Vielleicht auch deshalb nicht, weil die DEG vor einem Jahr mit einer nicht ganz so starken, aber umso überraschenderen Leistung bis ins Halbfinale vorgerückt war.

Daniel Kreutzer blickt lieber auf die positiven Aspekte: "Zum Beispiel, dass Mathias Niederberger in jungen Jahren eine derart konstant gute Leistung gebracht hat. Und auch anderen jungen Spieler haben sich gut entwickelt. Sie haben den nächsten Schritt gemacht. Das ist wichtig."

Verbesserungsbedarf sieht der Kapitän genau so wie sein Bruder Christof im Defensivbereich. Obwohl die DEG die drittbeste Abwehr der Liga hatte? "Ja, denn wir hatten Mathias viel zu verdanken", sagt der Torjäger. "Wir müssen in der Defensive taktisch noch disziplinierter spielen und an Kleinigkeiten arbeiten, damit das nächste Jahr noch besser wird. Wolfsburg hat es uns vorgemacht. Wir müssen in der Defensive die Qualität verbessern, um deutscher Meister zu werden."

Da spricht er es doch noch einmal aus - den Traum vom Titel. 36 Jahre ist er alt, viele Chancen wird er nicht mehr bekommen, um erstmals Meister zu werden. Der Traum lebt nur wenige Tage nach dem bitteren Aus gegen Wolfsburg und in Anbetracht des Alters? "Na klar", sagt er. "Ob als Aktiver oder in anderer Funktion. Ich werde alles dafür tun, dass die DEG wieder Meister wird."

(ths)
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