DEG Ferien statt Nationalteam

Die Allgäuer Fraktion in Diensten der DEG hat es nach dem Spiel ganz eilig. Thomas Jörg aus Sonthofen. Robert Dietrich aus Peiting. Die Gebrüder Reimer aus der Kreisstadt Mindelheim. Auf dem Parkplatz des Krefelder König-Palasts versammeln sich die vier zur gemeinsamen Abfahrt nach Bayern.

Die Länderspiel-Pause wegen des Deutschland-Cups als passende Gelegenheit zum einwöchigen Heimaturlaub. "Es ist einfach schön, ein paar Tage durchatmen zu können. Die Saison wird noch verdammt anstrengend", sagt Patrick Reimer, der beim 3:2 (0:0, 2:0, 1:2)-Erfolg im Straßenbahn-Derby gegen die Krefelder Pinguine einen Treffer beisteuerte. "Ich sehe endlich meine Freundin wieder." Anja studiert Innenarchitektur in Rosenheim.

Reimer hätte allerdings bestimmt auch ganz gern Uwe Krupp gesehen. Der residiert zurzeit in Hannover mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Eine Berufung Reimers aber blieb aus. "Natürlich wäre ich gern dabei gewesen", sagt der 23-Jährige. "Ich muss eben weiter konstante Leistungen im Verein bringen, dann werde ich wohl irgendwann mal eine Chance bekommen."

Auf die hatte auch Klaus Kathan gehofft. Doch für Krupp gehört er offensichtlich nicht mehr zum engeren Kreis der besten deutschen Profis - selbst nachdem einige Spieler verletzungsbedingt abgesagt hatten. Angesichts der aktuellen Treffsicherheit des Tölzer Angreifers nicht wirklich nachvollziehbar. Der 29-Jährige nimmt es äußerlich gelassen und verabschiedet sich mit Ehefrau Kathrin und Sohn Kilian ebenfalls in bajuwarische Gefilde.

Keine Zeit zum Durchschnaufen gibt es dagegen für Daniel Kreutzer und Alex Sulzer. Die beiden stehen als einzige Düsseldorfer Vertreter im Aufgebot der Nationalmannschaft. Kreutzer soll indes morgen im Hamburger Vorbereitungsspiel gegen Kanada noch geschont werden. Danach trifft Deutschland in Hannover zunächst auf Japan (Donnerstag) und die Schweiz (Samstag). Tore Vikingstad hatte eine Einladung für Auftritte mit Norwegen bekommen. Er entschied sich jedoch für eine Absage, will wieder Kräfte sammeln, nachdem er zuletzt müde wirkte.

Sein Coach wird es erfreut zur Kenntnis genommen haben. "Ich bin es aus Amerika nicht gewohnt, dass es Spielpausen mitten in der Saison gibt", berichtet Don Jackson. "Allerdings bin ich froh darüber, wie es hier läuft. Meine Jungs können nun regenerieren." Der Cheftrainer selbst erkundet an den freien Tagen Paris - mit seiner Tochter.

Vielleicht treffen die beiden dort auf bekannte Gesichter, denn auch DEG-Verteidiger Sean Brown ist mit seiner Familie an der Seine unterwegs. "Deshalb bin ich nach Europa gekommen", sagt Brown. "Ich will gutes Eishockey spielen, aber auch etwas von diesem Kontinent sehen. Es gibt so viele interessante Sachen hier, den Eiffelturm oder die Mona Lisa zum Beispiel. Die kennen wir in Amerika doch nur aus dem Fernsehen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort