Ehl und Fischbuch treffen gegen Frankreich Düsseldorfer Abend in Helsinki

Helsinki/Düsseldorf · Beim 3:2 des deutschen Eishockey-Teams gegen Frankreich spielen Alexander Ehl und Daniel Fischbuch von der DEG Hauptrollen. Tore von mehreren Düsseldorfer Spielern in einem WM-Spiel gab es zuletzt in den 1990ern.

 Alexander Ehl (schwarzes Trikot) trifft artistisch zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen Frankreich.

Alexander Ehl (schwarzes Trikot) trifft artistisch zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen Frankreich.

Foto: AP/Martin Meissner

Irgendwie hatte Alexander Ehl am Sonntag so eine Vorahnung. Da sollte er nach dem Training der deutschen Mannschaft über sich und seine vierte Reihe bei dieser Eishockey-WM in Finnland reden. „Es ist unser Job, schnell nach vorne zu spielen, den Gegner unter Druck setzen und unangenehm zu sein. Das ist uns auch gelungen. Vielleicht können wir ja das ein oder andere Tor erzielen“, sagte der Stürmer der Düsseldorfer EG. Und schon am nächsten Tag sollte es so weit sein. Knapp 18 Minuten waren vorbei im dritten WM-Spiel des deutschen Teams, da fälschte Ehl einen Schuss zum 2:1 gegen Frankreich ab.

Das war Ehls erster WM-Treffer überhaupt. Und nicht die einzige Premiere für die DEG an diesem Abend. Das 1:0 hatte Daniel Fischbuch erzielt, auch für ihn war es sein erstes Tor bei einer Eishockey-WM. „Ein unglaubliches Gefühl“, sagte er hinterher. Am Ende gewann die deutsche Mannschaft 3:2 und feierte ihren zweiten Sieg im dritten Spiel. Und das lag eben auch an den beiden Düsseldorfern, die damit etwas Besonderes der jüngeren Vereinsgeschichte schafften: Tore von mehreren DEG-Spielern in einem WM-Spiel hatte es zuletzt in den 1990ern gegeben. Damals, als das halbe Nationalteam aus Düsseldorfern bestand, weil die ständig Meister wurden.

Davon ist die DEG heute weit entfernt, umso höher ist es einzuschätzen, dass es zwei Spieler in den Kader geschafft haben. Bei Fischbuch war das zu erwarten, zu dominant war er in den Play-offs, der Bundestrainer kam nicht an ihm vorbei. Bei Ehl sah das anders aus. Zwar bekam auch der 22-Jährige bei der DEG viel Eiszeit, entwickelte sich weiter und spielte nach der Vereinssaison auch eine gute WM-Vorbereitung. Aber dass er wirklich nach Helsinki fliegen und dort sogar spielen darf, hatten die wenigsten erwartet. Auch Ehl selbst schien überrascht, immerhin spielte er vor zwei Jahren noch in der zweiten Liga: „Ich glaube, ich kann erst nach der WM realisieren, wo ich hier gerade bin und mit welchen Leuten ich hier zusammenspielen darf“, sagt er nun Helsinki. „Bislang bin ich einfach nur begeistert. Ich versuche, alles aufzusaugen. Die ganzen Erfahrungen, die man hier macht, das ist einfach nur unglaublich.“

Das freut auch Bundestrainer Toni Söderholm, der schon vorher als Ehl-Fan galt. Nun in Finnland geht das so weiter. Die ganze vierte Reihe mit Ehl, Maximilian Kastner (München) und Samuel Soramies (Ingolstadt) bekam bereits nach dem 2:1 gegen die Slowakei am Samstag ein Sonderlob, weil sie ihre Aufgaben „fast schon zu sauber erledigt“. Das gelte nicht nur für das Positionsspiel oder den Forecheck, „sie arbeiten auch wie Tiere“, sagte Söderholm, der die Reihe nicht als Lückenfüller sieht, um den Topreihen Pausen zu gönnen, er gibt ihr Verantwortung. Ehl spielt knapp zehn Minuten pro Abend, gehört mit sechs Torschüssen zu den Besten im deutschen Team. Mittlerweile darf er auch in Unterzahl ran.

Dort sitzt Daniel Fischbuch auf der Bank, dafür spielt er Überzahl. Und schoss da am Montagabend nach feinem Zuspiel von Leo Pföderl das 1:0. „Ich hab einfach nur draufgehauen und bin froh, dass es geklappt hat“, sagte Fischbuch, der am Dienstag wie das ganze Team einen freien Tag hatte, um nach drei Spielen in vier Tagen runterzukommen und sich Helsinki anschauen zu können. Am Mittwoch geht es dann wieder aufs Eis, am Donnerstag steht das nächste Spiel gegen Dänemark an.

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