Plakat-Aktion nach dem Spiel Warum die DEG einen doppelten Derbysieg feierte

Düsseldorf · Als wäre der 3:2-Erfolg über die Kölner Haie nicht schon Grund genug zur Freude gewesen, setzte die Düsseldorfer EG nach dem Spiel noch einen drauf und schickte den ungeliebten Rivalen mit einer besonderen Botschaft nach Hause. Doch auch auf dem Eis wusste der Eishockey-Erstligist in einer speziellen Disziplin zu überraschen.

 Dieses Plakat stellte die DEG nach dem Sieg über die Kölner Haie in der Nähe des Rather Domes auf.

Dieses Plakat stellte die DEG nach dem Sieg über die Kölner Haie in der Nähe des Rather Domes auf.

Foto: RP/DEG

Die Feierlichkeiten im und um den Rather Dome waren gerade im vollen Gange, als die Fans der Kölner Haie wenige Meter weiter die nächste Derby-Schlappe einstecken mussten. Auf dem Grünstreifen neben der Straße, die Richtung Autobahn führt, hatte die DEG heimlich, schnell und leise ein Plakat mit einem jubelnden Daniel Fischbuch aufgestellt. „Derbysieger“ stand dort in großen weißen Lettern samt dem 3:2-Endergebnis. Dazu schrieb der Eishockeyklub auf seinem Instagram-Kanal: „Kommt alle sicher nach Hause!“ Wer den Schaden hat, muss bekanntlich nicht für den Spott sorgen.

Ob Uwe Krupp von dieser Aktion am Freitagabend erfahren hat, ist nicht überliefert. Der Kölner Trainer war vielmehr mit der Aufarbeitung der vorangegangenen Ereignisse auf dem Eis beschäftigt – und da sah der 57-Jährige sein Team im Vorteil. „Wir haben das gemacht, was wir uns vorgenommen haben: Wir haben viele Torchancen kreiert, viel Druck ausgeübt und gut im eigenen Drittel gestanden. Dazu haben wir im Fünf-gegen-Fünf ein echt gutes Spiel gemacht, waren überlegen“, sagte er, um anschließend allerdings festzustellen, dass „Düsseldorf zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“ habe. Und zwar in einer Disziplin, in der die DEG in dieser Saison bislang in unschöner Regelmäßigkeit versagt hat: Im Powerplay.

Dass es am Ende auch noch zwei Treffer in Überzahl wurden, rundete den gelungenen Derby-Abend aus Sicht der DEG endgültig ab. „Wir haben uns vorgenommen, das Powerplay einfach zu halten, viele Schüsse aufs Tor zu generieren – und am Ende wird harte Arbeit belohnt“, meine Stürmer Alexander Ehl bei „Magentasport“. Erst versenkte der bärenstarke Tobias Eder die Scheibe zum 1:1-Ausgleich ins Netz, ehe Ehl nach 46 Minuten selbst zum wichtigen 3:1 einschob.

Letzterer in einer Phase, als die Hausherren nach einem eher schwächeren zweiten Drittel Glück hatten, dass die Haie in Person von Ex-DEG-Stürmer Maximilian Kammerer (26.) und Jonathan Matsumoto (39.) nicht auf 2:2 stellten. Beide Male blieb Henrik Haukeland im Tor der Düsseldorfer cool und verhinderte den Einschlag. „Ich denke, bis auf das zweite Drittel haben wir grundsolide gespielt“ meinte Eder hinterher vor dem Mikrofon von Magentasport, um dann doch den Finger in die Wunde zu legen. „Im zweiten Drittel waren wir nicht konsequent genug. Wir haben leichtfertig die Scheibe hergegeben, aber letztendlich ist es ja gut ausgegangen.

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Foto: dpa/David Inderlied

Tatsächlich hatten die Gäste aus der Domstadt kein schlechtes Spiel abgeliefert, viele gefährliche Umschaltsituationen kreiert, insgesamt 24 Schüsse aufs Tor von Haukeland abgefeuert und nur 15 gegnerische Torschüsse zugelassen, allein: Ein Schönheitspreis bringt am Ende nicht immer Punkte. Das sah auch Roger Hansson so. „Was das Spielerische angeht, war es vielleicht nicht unser schönster Sieg, aber das ist mir heute egal“, sagte der DEG-Coach auf der Pressekonferenz. „Das Spiel mit Scheibe war von uns im zweiten und dritten Drittel nicht gut, aber dafür stimmte der Einsatz. Das hat uns den Sieg gebracht.“ In der Tat sah das Gros der 13.102 Zuschauer im ausverkauften Dome eine DEG-Mannschaft, die sich in so gut wie jeden Zweikampf warf und immer wieder dem Puck nachsetzte. So wie Ehl vor der Entstehung des 2:1 durch Eder in der 19. Minute. Apropos Eder: Der gebürtige Tegernseeer mausert sich in dieser Spielzeit zum Haie-Schreck, erzielte am Freitag bereits seine Tore drei und vier gegen den ungeliebten Rivalen und sammelte in insgesamt 16 Begegnungen mit den Kölnern satte elf Scorerpunkte (fünf Tore, sechs Assists). Kein Wunder, dass er nach dem Spiel auch noch die obligatorische Humba mit den Fans anstimmen durfte.

Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Kölner schon auf dem Heimweg – samt Niederlage und verspottenden Plakat vom Erzrivalen im Gepäck. Dieser Abend ging in doppelter Hinsicht an die DEG.

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