Ärger im Dome Augsburg-Fans bleiben auf Becherpfand sitzen

Düsseldorf · Eishockey-Fans der Augsburger Panther konnten nach einem DEG-Spiel ihre Becher nicht zurückgeben und beschwerten sich. D.Live sagt, die Kioske hatten eigentlich offen. Wie die Stadttochter den Konflikt gelöst hat.

 Blick in den Rather Dome, der Heimspielstätte der Düsseldorfer EG.

Blick in den Rather Dome, der Heimspielstätte der Düsseldorfer EG.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Als Fan der Augsburger Panther hat man es aktuell nicht leicht. Der Mannschaft droht der Abstieg aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Woche für Woche gibt es neue Enttäuschungen zu erleben. So auch Ende Januar in Düsseldorf. Zwar führten die Augsburger an jenem Freitagabend bei der Düsseldorfer EG im letzten Drittel mit 4:2, kassierten dann aber noch drei Tore und gingen mal wieder als Verlierer vom Eis.

Ihre Fans waren entsprechend bedient. Und für einige endete der Abend im Rather Dome aber sogar noch ärgerlicher. Zumindest schreiben sie das in einer E-Mail an die Stadttochter D.Live, die auch an unsere Redaktion gesendet wurde. Von „absoluter Abzocke“ ist da die Rede, der Verfasser möchte sich „über das Personal der Cateringstationen beschweren“.

Was war geschehen? Der AEV-Fan schildert es so: Nach dem Spiel wollten er und weitere Augsburger ihre Pfandbecher im Wert von 24 Euro zurückgeben. Doch ihnen sei gesagt worden, die Kioske hätten bereits geschlossen, sie sollten es eine Etage tiefer versuchen. Aber auch dort seien sie „von der Cateringstation abgewiesen“ worden. Danach hieß es gar von den Ordnern, sie sollten nun die Halle verlassen. Erst nach einer Diskussion dürften sie wieder nach oben, um es noch noch mal im Umlauf des Mittelrangs zu versuchen – aber wieder war nichts zu machen. Man könne die Becher nicht mehr zurückgeben, hieß es angeblich vom Personal.

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Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Die Augsburger blieben auf den 24 Euro sitzen und waren sauer. Und das sei kein Einzelfall: „Als ich meinen Unmut äußerte, bestätigte mir ein Mitarbeiter der Security, dass dieses Problem der Pfandbecherrückgabe bei fast jedem Heimspiel mit den Gästefans auftreten würde“, heißt es in der E-Mail.

Also Nachfrage bei D.Live, was denn da los ist. Kann man als Gästefan etwa seinen Pfand nur während des Spiels zurückgeben? Nein, heißt es in der Antwort an unsere Redaktion. Die E-Mail der Augsburger „hat uns, die DEG und unseren Catering-Partner 412 Event sehr überrascht“, denn bislang habe sich kein einziger Fan mit einer solchen Beschwerde bei D.Live gemeldet – bei allein im Januar mehr als 50.000 Besuchern bei Spielen der Düsseldorfer EG im Rather Dome. Und zum speziellen Abend gegen Augsburg: Da die Gästefans im Unterrang waren, hatten sie ohnehin den Zugang zu denselben Kiosken wie die Düsseldorfer Fans. Grundsätzlich gelte: „Die Kioske schließen erst dann, wenn der Auslass in den Bereichen vollständig beendet ist.“ Und dort könne man auch die Becher wieder zurückgeben.

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Dass der Augsburg-Fan die Unwahrheit behauptet, sagt bei D.Live aber dennoch niemand. „Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt, für den wir uns entschuldigen möchten. Wir haben die Security erneut für das Thema sensibilisiert. Auch der Fan-Beauftragte der DEG wird sich mit anderen Gäste-Fans dazu austauschen und uns rückmelden, wenn es zu Unannehmlichkeiten kommt.“

Der Schreiber der E-Mail werde seine 24 Euro überwiesen bekommen und dürfe die Becher trotzdem als Andenken behalten. Und „als Zeichen der Wiedergutmachung“ spende D.Live auch noch 240 Euro an die Jugendabteilung der Augsburger Panther.

(bs-)
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