Sieg bei Saisoneröffnung Gelungene Generalprobe für die DEG

Düsseldorf · Beim letzten Testspiel vor dem Start der Deutschen Eishockey-Liga nächste Woche feiert die Düsseldorfer EG im heimischen Rather Dome einen 3:1-Sieg gegen die Iserlohn Roosters. Alles wollte aber längst nicht funktionieren.

 DEG-Angreifer Alexander Ehl (r.) mit einer Torchance gegen Iserlohns Goalie Andreas Jenike.

DEG-Angreifer Alexander Ehl (r.) mit einer Torchance gegen Iserlohns Goalie Andreas Jenike.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Es dauerte bis kurz vor Ende des zweiten Drittels, bis sich am Freitagabend so etwas wie Stimmung im Rather Dome breit machen wollte. Erst dann standen die Zuschauer mal auf und feierten ihr neues Team. Jetzt auch nicht überschwänglich, aber immerhin. Und es waren sogar ein paar mehr da, als die Düsseldorfer EG im Vorfeld ihrer Saisoneröffnung erwartet hatte. Knapp 2300 Fans kamen, was natürlich deutlich weniger waren als in den Vor-Corona-Jahren, als die DEG ihre Feier auch mal in der Altstadt steigen ließ. Aber dafür gab es diesmal auch ein Spiel zu sehen. Zu Gast waren die Iserlohn Roosters, und am Ende gewann die DEG mit 3:1 (0:1, 1:0, 2:0). Zumindest vom Ergebnis her eine gelungene Generalprobe vor dem Start der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nächste Woche.

Bis es am Freitagabend Eishockey zu sehen gab, standen aber erst mal andere Programmpunkte an. Die Vorstellung des neuen Kaders, Interviews mit Geschäftsführer Harald Wirtz, Trainer Roger Hansson und Manager Niki Mondt, die je nach Position im Klub einen sehr unterschiedlichen Blick auf die Lage haben. Während Mondt und Hansson voller Vorfreude auf den sportlichen Teil der neuen Saison schauten, wirkte Wirtz nachdenklich. Zwar habe die DEG „nach zwei sehr herausfordernden Pandemie-Jahren ihre Hausaufgaben gemacht“, wie der Geschäftsführer sagte, aber jetzt steht ja gleich das nächste Problem vor der Tür: die Energiekrise. Und mit ihr „die Diskussion, ob Eishockey in der heutigen Zeit noch machbar und bezahlbar ist“, sagte Wirtz. Also sei es das Ziel der DEG, den Menschen zu zeigen, dass Eishockey seinen festen Platz in der Gesellschaft habe.

Da waren knapp 2300 Fans natürlich kein sonderlich gutes Argument. Aber es war ja auch nur ein Testspiel. Nächste Woche beim Ligastart gegen Ingolstadt soll der Dome deutlich voller sein. Und dann sollte die DEG auch etwas früher ins Spiel finden als bei der Generalprobe gegen Iserlohn. Da wollte im ersten Drittel kaum etwas klappten. Die Gäste aus dem Sauerland sahen deutlich strukturierter aus und gingen mit einem verdienten 1:0 in die erste Pause. Eric Cornel hatte Casey Bailey von hinter dem Tor freigespielt, der alle Zeit der Welt hatte und einschob. Ein Spielzug, der die DEG häufiger in Verlegenheit brachte, immer wieder ließ sie Lücken vor dem eigenen Tor.

Das änderte sich erst im zweiten Abschnitt. Da war insgesamt mehr Feuer im Spiel, mehr Körper, mehr Tempo. Und endlich auch DEG-Chancen. Bis dahin hatte es nur eine echte Drangphase der Düsseldorfer gegeben, durch die junge Reihe mit Alexander Blank, Alexander Ehl und Josef Eham. Wenig überraschend war es dann Blank, der in der 25. Minute den Ausgleich erzielte, in Überzahl traf er nach überlegtem Pass von Brendan O'Donnell. Da wurde zum ersten Mal gejubelt, kurz später zum zweiten Mal, als Neu-Torwart Henrik Haukeland einen Alleingang von Eugen Alanov entschärfte. Und hätte es einen Videobeweis gegeben, vielleicht wäre direkt der nächste DEG-Jubel gefolgt: O'Donnell schoss an den Innenpfosten, danach trudelte der Puck die Linie entlang. Ob der drin war? Man weiß es nicht, die Schiedsrichter entschieden sich für Weiterspielen. Kurz später traf auch Ehl den Pfosten. Die DEG war endlich im Spiel, und mit ihr das Publikum, das geschlossen stand.

Das nächste Tor fiel aber erst im letzten Drittel. Erst traf O'Donnell noch mal den Pfosten, in der 48. Minute machte es Kapitän Alexander Barta besser, traf zum 2:1 – was mittlerweile auch verdient war, die DEG hatte deutlich mehr Offensivaktionen als die Gäste. Luca Zitterbart war dann für den vierten Pfostentreffer zuständig. So wurde es am Ende doch noch mal eng, ehe Stephen Harper mit seinem Schuss ins leere Tor das 3:1 und damit den Endstand erzielte. Eine gelungene Generalprobe also. Wobei Trainer Hansson noch genügend Raum für Verbesserungen gesehen haben dürfte. Beim Saisonstart nächste Woche wird die DEG eine andere Leistung brauchen, um die ersten Punkte einzufahren.

Düsseldorfer EG – Iserlohner Roosters 3:1 (0:1, 1:0, 2:0)

DEG: Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Cumiskey, Zitterbart – Geitner, Ebner – Heinzinger, McCrea – Böttner; Angriff: Gogulla, Barta, Fischbuch – O'Donnell, MacAulay, Harper – Eham, Blank, Ehl – Junemannm Schiemenz, Anton

Schiedsrichter: Polaczek/Frano

Zuschauer: 2285

Tore: 0:1 (4:08) Bailey (Cornel), 1:1 (25:03) Blank (O'Donnell, MacAulay/5-4), 2:1 (47:40) Barta (Fischuch, Gogulla), 3:1 (57:48) Harper (5-6)

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