Klare Niederlage zu Hause DEG erlebt Déjà-vu gegen Mannheim

Düsseldorf · Im zweiten Spiel nach der Olympiapause setzte es die zweite Niederlage für die Düsseldorfer EG. Diesmal hieß es 1:4 gegen die Adler Mannheim. Klar ist: Am Dienstag gegen Wolfsburg braucht es wieder mehr Durchschlagskraft vor dem Tor.

 Mannheims Korbinian Holzer (mi.) klärt vor Düsseldorfs Jakob Mayenschein.

Mannheims Korbinian Holzer (mi.) klärt vor Düsseldorfs Jakob Mayenschein.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Für Harold Kreis musste sich das am Sonntagabend anfühlen wie ein Déjà-vu. Schon am Mittwoch gegen München musste der Trainer der Düsseldorfer EG eine Niederlage erklären, die so nicht nötig gewesen wäre. Nun gegen die Adler Mannheim noch eine, und danach hörte sich Kreis wieder ähnlich an, sprach abermals von „genügend Chancen“ und „Kleinigkeiten, für die wir heute bestraft wurden“. Falsch lag Kreis nicht, vor allem in den ersten 40 Minuten war die DEG keinesfalls das schlechtere Team, machte allerdings zwei Sachen, die man tunlichst vermeiden sollte, wenn man ein Spiel gewinnen will: beste Chancen auslassen und den Gegner immer wieder einladen.

Das erinnerte doch sehr an das Spiel gegen München unter der Woche. Auch da war es gegen ein Topteam gegangen, auch da hatte sich die DEG ein Plus an Schüssen erarbeitet, auch da traf sie auf einen starken Torhüter und ging am Ende leer aus. Gegen den EHC hieß es 1:2, danach wurde die Mannschaft noch mit Applaus in die Kabine verabschiedet, gegen Mannheim nun 1:4, da hielt sich der Beifall hinterher in Grenzen.

Die große Stimmung wollte aber schon während des Spiels nicht aufkommen. Ursprünglich hatte die DEG am Sonntag sogar Karneval feiern wollen, doch von den Plänen war nichts mehr übrig: keine Stimmungsmusik, kaum verkleidete Fans. Stattdessen gab es wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Plakate gegen Machthaber Putin und ukrainische Fahnen zu sehen, aus den Lautsprechern kamen erst Westernhagens „Freiheit“, dann wurde eine Friedensbotschaft verlesen. Und auf dem Videowürfel war das DEG-Wappen in den ukrainischen Nationalfarben zu sehen. Das verwendet die DEG seit Tagen in den sozialen Netzwerken, wofür sie viel Lob erfuhr.

Weniger zufrieden sind die Fans mit der jüngsten Punkteausbeute. Natürlich können sie grundsätzlich mit Rang neun in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) leben, natürlich waren das zwei starke Gegner, aber mit zwei Niederlagen aus der Olympiapause kommen, das hatten sich viele anders vorgestellt. Und es könnte gleich so weitergehen, am Dienstag kommt der Tabellenzweite aus Wolfsburg. „Das wird wieder hart“, sagte Stephen MacAulay, der einzige DEG-Torschütze in den letzten beiden Spielen. Und das ist das Problem: Soll es gegen Wolfsburg nicht die dritte Pleite in Folge geben, braucht es wieder mehr Tore. Nicht, dass es die DEG nicht versucht hätte, aber es kommt zu wenig dabei rum. Schon gegen München war von den 34 Versuchen nur einer drin, nun gegen Mannheim waren es wieder 33 Schüsse, und wieder fand nur einer den Weg ins Tor. Weil die DEG entweder am starken Adler-Torwart Dennis Endras scheiterte oder gleich am Tor vorbeischoss.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Das war schon im ersten Drittel zu sehen. Vor allem von Brendan O'Donnell, der wie üblich die größten Chancen hatte. Auch gegen München war das so. Und ebenfalls wie gegen München traf er nur das Torgestänge. Ganz anders die Mannheimer, denen zu Beginn zwar nicht viel gelingen wollte, doch gleich mit ihrer ersten richtigen Chance schlugen sie zu, Mark Katic traf in der elften Minute in Überzahl zum 0:1.

Über- und Unterzahl – das sind die nächsten Baustellen der DEG. Derzeit kassiert sie nicht nur regelmäßig Tore, wenn der Gegner einen Mann mehr auf dem Eis hat, sie lässt auch diverse Konterchancen zum, wenn sie selbst in Überzahl ist. Schon im ersten Drittel war das so, im zweiten kassierte sie dann gar ein Tor, Jason Bast traf in der 26. Minute zum 0:2. Und als wäre das nicht schon ärgerlich genug, lag der Puck knapp eine Minute später wieder im Düsseldorfer Tor, weil Victor Svensson einen Schuss von David Wolf unglücklich abfälschte. Da stand die Schussuhr bei 12:11 für die DEG, doch auf der Anzeigetafel stand es 0:3. Danach war es mehr oder weniger entschieden. Die DEG gab zwar nicht auf, aber kaum jemand hatte das Gefühl, dass sich hier noch mal etwas ändern würde. Spätestens mit dem 0:4 zu Beginn des letzten Drittels war es dann vorbei, MacAulay sorgte zwei Minuten vor dem Ende wenigstens noch für den Ehrentreffer.

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