1:3-Niederlage DEG scheitert an Schwenningens Spitzentorwart

Schwenningen · Die DEG erspielt sich mehr als ein Dutzend Großchancen und schießt 47 Mal aufs Tor. Weil auf der Gegenseite aber ein überragender Schwede im Tor steht, setzt es beim 1:3 die sechste Niederlage in Folge.

 Kein Durchkommen für die Schüsse der DEG-Profis.

Kein Durchkommen für die Schüsse der DEG-Profis.

Foto: Birgit Haefner

Man muss sich die vergangenen Wochen im Leben von Marco Nowak als recht unbefriedigend vorstellen. Da saß der Verteidiger der Düsseldorfer EG in Quarantäne, weil er sich Mitte Dezember mit Corona infiziert hatte. Symptome hatte er bis auf „ein bisschen Schnupfen“ zum Glück keine, und über Weihnachten und Silvester frei zu haben, ist ja auch nicht schlecht. Aber tatenlos zu Hause sitzen, das tut kein Profi gern. Erst recht keiner, dessen Team weitere Ausfälle beklagt und fünfmal in Folge verliert. Das auf dem Sofa zu erleben, sei „sehr schwer“ gewesen, sagte Nowak am Mittwoch bei „Magenta-Sport“. Kurz danach begann das Spiel bei den Schwenninger Wild Wings. Und Nowak zeigte gleich wieder, was die DEG an ihm vermisst hatte. Fast 26 Minuten stand er auf dem Eis, schoss viermal aufs Tor und bereitete einen Treffer vor.

Mann des Tages war dennoch ein anderer. Schwenningens Joacim Eriksson. Schon in der Vorsaison wurde der Schwede zum „Torwart des Jahres“ in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gekürt, am Mittwoch war er erneut in Topform. 46 Paraden zeigte Eriksson, darunter mehrere fürs Highlight-Video. Deswegen verlor die DEG trotz zahlreicher Topchancen mit 1:3, kassierte die sechste Niederlage in Folge und rutschte auf Rang zehn ab.

„Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber das hilft uns nichts“, sagte Verteidiger Nicolas Geitner, dessen Team deutlich frischer wirkte als zuletzt. Hatte es doch nicht nur ein paar Tage frei gehabt, sondern neben Nowak auch Daniel Fischbuch und Tobias Eder zurückbekommen. Und wo er endlich mal wieder einen so vollen Kader hatte, dass gar zwei fitte Spieler draußen bleiben mussten, nutzte Harold Kreis das und stellte die Reihen um. Torjäger Brendan O'Donnell spielte nun mit Victor Svensson und Jerry D'Amigo – so wie er das schon im letzten Drittel vergangene Woche in Bremerhaven getan hatte, als Kreis nach dem 0:3 einen Impuls setzen wollte. Und weil ihm gefiel, was er sah, durften die beiden Nordamerikaner und der Schwede nun von Beginn an zusammen ran.

Das ließ sich auch gut an. O'Donnell rannte früh allein auf Eriksson, scheiterte aber wie zuletzt fast alle Düsseldorfer. Das Toreschießen ist derzeit ja das größte Problem der DEG, während der fünf Niederlagen hatte sie nur sechsmal getroffen. Nun wieder nur einmal. Ein weiteres Problem: Die Gegner nutzen ihre wenigen Chancen. Diesmal durch die Zwillinge Tyson und Tylor Spink. Der erste traf in der siebten Minute, der zweite in der 19. Minute in Überzahl. Am Ende des Drittels konnte die DEG sogar froh sein, nur mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine zu gehen, musste Hendrik Hane doch in der letzten Sekunde einen Alleingang entschärfen.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Im zweiten Drittel dann ein ganz anderes Bild. Nach ein paar Minuten stürmte nur noch die DEG. Der Grund? „Wir sind mehr Schlittschuh gelaufen, waren härter im Forecheck und haben einfacher gespielt“, sagte Tobias Eder. Allerdings kam die DEG zunächst kaum in die gefährliche Zone und schoss nur von außen. Doch je länger das Spiel dauerte, desto besser wurden die Chancen. Die größte hatte Kyle Cumiskey, doch Eriksson hielt überragend. Erst gegen Victor Svensson war er machtlos. Danach musste eigentlich gleich das 2:2 fallen, Barta traf den Pfosten, O'Donnell zog gefährlich ab. Nach 40 Minuten hatte die DEG bereits 36 Mal aufs Tor geschossen.

So ging es auch im letzten Drittel weiter. Die DEG kämpfte und stürmte und schoss, Eriksson zeigte Glanzparaden, abermals gegen O'Donnell. So rannte der DEG irgendwann die Zeit davon. Am Ende nahm Kreis Hane vom Eis, mit sechs Mann gab es weitere Chancen, ehe Schwenningen konterte und zur Entscheidung ins leere Tor traf.

Statistik:

Schwenninger Wild Wings – Düsseldorfer EG 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)

DEG: Tor: Hane (Pantkowski); Abwehr: Heinzinger, Nowak – Cumiskey, Geitner – Järvinen, Ebner; Angriff: O'Donnell, Svensson, D'Amigo – Ehl, Barta, Eder – Proft, MacAulay, Fischbuch – Bittner, Olson, Mayenschein – Schiemenz

Tore: 1:0 (6:25) Tys. Spink (Tyl. Spink, Karachun), 2:0 (18:16) Tyl. Spink (Turnbull, Pollock/5-4), 2:1 (32:36) Svensson (Nowak, D'Amigo), 3:1 (59:56) Zaborsky (Olimb/5-6)

Strafminuten: 6:4

Torschüsse: 29:47

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